Zimbelkraut "albiflora" (Cymbalaria pallida)

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Weitere Namen

Weißes Zimbelkraut, Sämling (31.3.)
Zimbelkraut »albiflora«, Austrieb (6.4.)
Zimbelkraut albiflora, Blüte (28.4.)

Bleiches Zimbelkraut

Botanischer Name

»Cymbalaria« von lat. cymbalum - Zimbel, »pallida« von lat. pallidus - blass, Erstbestimmung durch John Hill (1716-1775) englischer Botaniker

Englischer Name

Italian Toadflex

Familie

Rachenblütler, Scrophulariaceae

Verbreitung

Gebirgsregionen Zentral-Italiens

Wuchs

in Mauerritzen wurzelnd,flach kriechend mit langen weichen Ausläufern, Blätter rundlich gelappt

Standort

sonnig bis halbschattig, sehr genügsam, am Naturstandort auf felsigem offenem Untergrund

Blütezeit

(April), Mai, Juni, Juli, August, September

Blüte

kleine weiße Blüten mit nach hinten auslaufendem Sporn, zweigeteilte Oberlippe, dreigeteilte Unterlippe, Unterlippenwülste mit gelbem Fleck

Fruchtreife

August, September, Oktober

Frucht

kugelige Porenkapsel, die von der Mutterpflanze ins Dunkle (Mauerritzen) geschoben wird

Vermehrung

durch Selbstaussaat

Frosthärte

grün überwinternd, bei strengem Kahlfrost zurückfrierend, Winterschutz sinnvoll

Tierische Besucher

Bestäubung durch hauptsächlich Hummeln

Pflege

kaum Pflege nötig,

Verwendbare Teile

Inhaltsstoffe

Peganin

Status

anwesend

Literatur

Geschichte und Geschichten

Im Wuchs unterscheiden sich die beiden Zimbelkräuter kaum. Die kleinen kräftig grünen gekerbten Blätter wachsen an langen kriechenden Trieben, die sich an den Knoten bewurzeln, sobald auch nur ein wenig Erde zur Verfügung steht. Mauerritzen oder Felsen sind ein bevorzugter Lebensraum, da dort kaum Konkurrenz zu befürchten ist. Da die Pflanze sich nur wenige Zentimeter über den Boden erhebt, wird sie auf offenem Gelände sofort von höheren Gewächsen überwuchert. Die kleinen weißen Blüten mit dem gelben Fleck auf der Unterlippe erinnern an Löwenmäulchen, sie leuchten an schattigen Standorten aus dem Grün heraus. Im Laufe des Sommers kann das Zimbelkraut größere Bereiche erobern, im Herbst bleibt nur ein kleinerer Rest übrig, der grün über den Winter geht. Die fürsorgliche Pflanze hat aber vorgesorgt und die reifen Samenkapseln an ihren Stängeln ins Dunkle geschoben, so dass die Samen im nächsten Frühjahr eine gute Startposition haben und das zunehmende Tageslicht sofort nutzen können.

In England wurde die Pflanze in den 1880er Jahren in Kultur genommen. Das Klima auf der Insel gefiel ihr offenbar so gut, dass sie in den 1920er Jahren an ersten Wildstandorten gefunden wurde und inzwischen eingebürgert ist.