Zitronenverbene (Aloysia triphylla/Lippia citriodora)

Aus Pflanzenwiki

Weitere Namen

Zitronenverbene, Austrieb (29.9.)
Zitronenverbene, Blüte (4.8.)
Zitronenverbene, Blütenstand (26.7.)

Zitronenstrauch, Verveine, Luisenkraut, Zitronenduftstrauch

Botanischer Name

»Aloysia« nach Maria Luisa, der Gattin des Spanischen Königs Karls des 4., »triphylla« von gr. tri - drei und gr. phyllon - Blatt, da aus den Knoten normalerweise jeweils drei Blätter wachsen

Englischer Name

Lemon Plant, Lemon Verbena

Familie

Eisenkrautgewächse, Verbenaceae

Verbreitung

Südamerika

Wuchs

ausdauernd, verholzender kleiner Baum oder Strauch in seiner Heimat bis 7m hoch, schmal- lanzettliche zugespitzte Blätter mit intensivem Zitronenduft, Blütenstand in den äußeren Blattachseln

Standort

sonnig, nährstoffreicher Boden, Kübelpflanze, braucht viel Wasser ohne Staunässe

Blütezeit

Juli, August, September

Blüte

lockerer ähriger Blütenstand mit kleinen weißen Blüten, meist vier im unteren Bereich zu einer Kronröhre verwachsene Blütenblätter

Fruchtreife

Oktober, November

Frucht

kleine Nüsschen mit je einem Samen

Vermehrung

durch Stecklinge, die von Frühjahr bis Spätsommer sehr leicht bewurzeln, bereits nach zwei Wochen beginnen sie auszutreiben

Frosthärte

verträgt kurzfristig bis -5°C, Laub abwerfend, kann kalt und dunkel überwintert werden

Tierische Besucher

Bestäubung durch kleine Käfer und Fliegen, seltener durch Honigbienen

Pflege

Rückschnitt wenn nötig,im Frühjahr etwas auslichten, im Hochsommer Ernte zum Trocknen

Verwendbare Teile

Blätter frisch oder getrocknet für Tee, wirkt anregend entspannend, frische junge Blätter als Salatwürze, im Obstsalat oder für Süßspeisen, Duftpotpourries und Kräutersäckchen für Kleiderschränke, die getrockneten Blätter behalten ihren Duft über Jahre, sollten aber immer im Ganzen getrocknet und nicht zerkleinert werden, sonst verlieren Duft und Aroma ihre Frische

Inhaltsstoffe

Citral (Aldehyde Neral und Geranial), Verbascosid, Monoterpene (Limonen, Carvon, Dipenten, Linolool, Nerol, Geraniol), Flavonoide, Vitamine

Status

anwesend

Literatur

  • Das Kräuterkulinarium S.152, Maiga Werner (2014)
  • Das neue BLV Buch der Kräuter S.124, Richard Mabey (Hrsg.) (1989)
  • Der neugierige Gärtner S.121, Jürgen Dahl (1998)
  • Die Kräuter in meinem Garten S.629, Siegrid Hirsch, Felix Grünberger (2008)
  • Dumonts große Kräuter-Enzyklopädie S.235, Deni Bown (1995)
  • Homegrown Revolution S.194, James Wong (2012)
  • Instructions in gardening for Ladies S.132, Jane C. Loudon (1840)
  • Klassische Kräuter und Heilpflanzen S.72, Gioia Romagnoli, Stefania Vasetti (1994)
  • Kräuter S.102, Burkhard Bohne (2010)
  • Pflanzen des Mittelmeerraumes S.293, Andreas Bärtels (1997)
  • Vom Geschmack der Lilienblüten S.301, Jürgen Dahl (1995)
  • Wo der Pfeffer wächst S.293, Hansjörg Küster (1987)
  • kraut&rüben 7/2007 S.9, 5/2023 S.68

Geschichte und Geschichten

Die Zitronenverbene stammt aus mediterranen Klimazonen Südamerikas. Dort wachsen die Pflanzen zu kleinen immergrünen Bäumen heran. Nach Europa gelangte die Pflanze Ende des 18. Jahrhunderts durch die Spanier.


Kaum eine Pflanze verfügt über ein so intensives Zitronenaroma wie die Zitronenverbene, schon leichte Berührung genügt um eine Wolke intensivsten Duftes hervor zu locken. Selbst in getrocknetem Zustand halten sich Duft und Aroma über Jahre. Die ganz jungen Blätter der Triebspitzen sind so zart, dass sie als Gewürz in Salaten oder Kuchen verwendet werden können, ältere Blätter eignen sich mehr für intensiv fruchtigen Tee.


Die Pflanze kann im Kübel recht alt werden. Da sie im Herbst ihr Laub abwirft ist eine Überwinterung im dunklen, eben frostfreien Keller möglich. Sobald die Tage länger werden treibt der Strauch wieder aus und braucht dann Licht. Sollte es draußen noch zu kalt sein, kann sie auch später noch zurück geschnitten werden und treibt dann frisches Laub. Ein Rückschnitt ist ohnehin immer wieder sinnvoll, einmal im Herbst, um die Pflanze überhaupt ins Haus holen zu können, einmal im Frühjahr um eventuell abgestorbene Triebe zu entfernen und den Strauch auszulichten. Frische Erde und eine Handvoll Hornspäne geben älteren Pflanzen einen guten Start. Durch das üppige Blattwachstum benötigt die Zitronenverbene während der Vegetationsperiode viel Wasser. Einen Mangel zeigt sie sofort durch hängende Triebspitzen an. Während des Sommers lässt sich die Zitronenverbene leicht durch Stecklinge vermehren. Etwa 10cm lange Triebspitzen im unteren Bereich entblättern und in einen mit steriler Erde gefüllten Blumentopf stecken. Eine Plastikhaube oder -tüte darüber stülpen und den Topf auf ein nicht zu sonniges Fensterbrett stellen. Nach drei Wochen beginnen die Jungpflanzen auszutreiben, dann kann der Schutz abgenommen werden. Je nach Wuchsgeschwindigkeit brauchen die Pflanzen bald größere Töpfe.


Kulinarisches

Zitronenverbenentee mit Rosenblüten

  • 4 Verbenenblätter
  • stark duftende Rosenblütenblätter nach Wunsch
  • Die Blätter in ein 300ml Gefäß (große Tasse) geben mit kochendem Wasser übergießen, 10 -15 Minuten ziehen lassen