Zungenhahnenfuß (Ranunculus lingua)

Aus Pflanzenwiki

Weitere Namen

Zungenhahnenfuß, Wuchs (14.8.)
Zungenhahnenfuß, Blüte (20.7.)

Großer Hahnenfuß

Botanischer Name

»Ranunculus« lat. Fröschlein (Hahnenfußgewächse mögen es feucht), »lingua« lat. Zunge, Erstbeschreibung 1753 durch Carl von Linné (1707-1778) schwedischer Naturforscher

Englischer Name

Greater Spearwort

Familie

Hahnenfußgewächse, Ranunculaceae

Verbreitung

Europa, Sibirien, Kasachstan

Wuchs

ausdauernd, Wurzel im Wasser stehend, weiche Stängel, häufig auf dem Wasser aufliegend, schmale lange Blätter

Standort

sonnig bis halbschattig, nasse Wiesen, Flachwasserzonen

Blütezeit

Juni, Juli, August, (September)

Blüte

gelbe fünfzählige Schalenblüte

Fruchtreife

September, Oktober

Frucht

Sammelnussfrucht

Vermehrung

Selbstaussaat, die Samen sind schwimmfähig werden von der Strömung mitgenommen, Wurzelteilung, Ausbreitung über Wurzelausläufer

Frosthärte

meist grün überwinternd

Tierische Besucher

Bestäubung durch Käfer und Fliegen, da die Pflanze im Wasser steht, wird sie gelegentlich von Wasserschnecken angeknabbert

Pflege

kaum Pflege nötig, eventuell zurück schneiden, wenn sie zu üppig wächst, kräftiger Rückschnitt vor dem Austrieb im Frühjahr

Verwendbare Teile

Giftpflanze

Inhaltsstoffe

Protoanemonin

Status

anwesend

Literatur

  • Illustriertes Heil-, Gift- und Nutzpflanzenbuch S.21, Adelbert von Chamisso (1827)

Geschichte und Geschichten

Der Zungenhahnenfuß mag es feucht. Mit den Wurzeln steht er gerne im flachen Wasser, legt dann seine langen schmalen Triebe auf der Wasseroberfläche ab, wo sie im Laufe des Sommers ein dichtes Gewirr aus Stängeln und Blättern bilden. Ist diese Basis stabil genug, richten sich die Triebe wieder auf und in etwa fünfzig Zentimeter Höhe entfalten sich die typischen Hahnenfuß-Blüten, etwa zwei Zentimeter durchmessende leuchtend gelbe Schalen mit einem dichten Büschel Samenanlagen in der Mitte. Die reifen Samen sind schwimmfähig und werden am Naturstandort von der Strömung mit genommen. Die Ausbreitung erfolgt auch über abgerissene Pflanzenteile, die sich im feuchten Boden leicht bewurzeln.

Laut Adelbert von Chamisso ist die Pflanze so giftig, dass »das destillierte Wasser davon ein sehr wirksames Brechmittel« sei. Auf der Weide wird es vom Vieh nicht angerührt.