Petersilie (Petroselinum crispum): Unterschied zwischen den Versionen
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* Symbolik der Pflanzen S.259, Marianne Beuchert (1996) | * Symbolik der Pflanzen S.259, Marianne Beuchert (1996) |
Version vom 5. Mai 2017, 10:34 Uhr
Weitere Namen
Peterlein, Wurstpeterlilie
Botanischer Name
»Petroselinum« aus dem griechischen Petros - Stein und »Selinon« Kraut, »crispum« kraus
Englischer Name
Parsley
Familie
Doldenblütler, Apiaceae
Verbreitung
Mittelmeergebiet
Wuchs
zweijährig, Pfahlwurzel (Rübe),rosettig, Blätter kräftig grün drei- bis fünfschnittig, Blütenstand bis 60cm hoch, ganze Pflanze aromatisch duftend
Standort
sonnig, nahrhafter Boden
Blütezeit
Juli, August
Blüte
Doppeldolde mit kleinen grünlich gelben Blüten
Fruchtreife
August, September
Frucht
breit eiförmige gerippte Frucht
Vermehrung
durch Aussaat im Frühsommer (Samen brauchen zum Keimen warmen Boden)
Frosthärte
grün überwinternd, nur bei langen Kahlfrostperioden zurückfrierend
Tierische Besucher
Bestäubung hauptsächlich durch kleine Fliegen und Käfer, Möhrenfliegen mögen die Wurzeln
Pflege
während der Keimung auf Schnecken achten, sonst sind die kleinen Pflanzen schneller weg als gedacht
Verwendbare Teile
frische Blätter und Wurzeln als Gewürz, frische Blätter helfen bei Menstruationsschmerzen, große Mengen verursachen Abort, Tee ist wirksam bei Nieren- und Blasenerkrankungen
Inhaltsstoffe
Apiol, Appin, ätherische Öle, Flavonoide, Nicotinsäureamid, Vitamin C
Status
anwesend
Literatur
- Blumen und Kräuter, Geheimnisvolle Namen... S.142, Ulrich Völkel (2010)
- Das Kräuterkulinarium S.66, Maiga Werner (2014)
- Die Kräuter in meinem Garten S.440, Siegrid Hirsch, Felix Grünberger (2008)
- Dumonts große Kräuter-Enzyklopädie S.325, Deni Bown (1996)
- Gewürzpflanzen S.92, Hans E. und Helga Laux, Alfred Tode (1993)
- Großes Kräuter- und Gewürzbuch S.212, Heinz Görz (1987)
- Heilkraft aus dem Garten S.100, Wolfgang Hensel (1998)
- Klassische Kräuter und Heilpflanzen S.148, Giola Romagnoli, Stefania Vasetti (1996)
- Köstliches aus dem Garten S.261, Marion Nickig, Heide Rau (2005)
- Kräuter S.164, Burkhard Bohne (2010)
- Kräuterzauber S.64, Dido Nitz (2012)
- New Kreüterbuch Cap.CCXVII, Leonhart Fuchs (1543)
- Obst, Gemüse und Kräuter Karls des Großen S.171, Karl Josef Strank, Jutta Meurers-Balke (2008)
- Symbolik der Pflanzen S.259, Marianne Beuchert (1996)
- Von Anis bis Zimt S.54, Günter und Erna Linde, (1996)
- Von Timmerjahn, Hollerblüh und Bettstroh S.92, CHristiane Freuck (2009)
- Wo der Pfeffer wächst S.186, Hansjörg Küster (1987)
- Zauberpflanzen Hexenkräuter S.201, Gertrud Scherf (2002)
- kraut&rüben 9/1994, 10/2002, 8/2006
Geschichte und Geschichten
Die Petersilie ist eine sehr alte Würzpflanze, die schon in der Antike bekannt war. Ihre entkrampfende Wirkung machte sie zu einer viel genutzten Heilpflanze, die bei verschiedenen Krankheiten eingesetzt wurde. Ob Entwässerung, Fieber, Magenbeschwerden oder Gicht, mit der Petersilie war vieles wieder in Ordnung zu bringen. Deutlich ist die Wirkung bei menstruationsbedingten Unterleibskrämpfen, eine Handvoll Blätter gut zerkaut entspannen die Muskulatur deutlich. Zu viel des Guten sollte allerdings vermieden werden, hohe Dosen wirken giftig. Im Orient, wo noch mehr als bei uns in der Küche mit Petersilie gearbeitet wird, war die Wirkung der Pflanze womöglich bekannt, größere Mengen Petersiliensalat mögen eine gewollte abortive Wirkung gehabt haben.
Petersiliensamen gelten als zickig, keimen häufig nur unwillig. Das hat profane Gründe wie eine zu geringe Bodentemperatur, Trockenheit zum falschen Zeitpunkt oder ein zu hohes Alter der Samen. Anschaulicher sind die Geschichten die dazu entstanden sind. So müssen die Petersiliensamen erst nach Rom pilgern um bei Petrus um die Erlaubnis zum Keimen zu bitten. Bis sie wieder zurück sind, sind sechs Wochen herum. Die andere Variante ist die vom Teufel, der seine Macht über die Pflanze ausspielt, so dass die Samen neun Mal zur Hölle und zurück müssen, ehe sie aufgehen dürfen, es sei denn, sie werden am Karfreitag gesät, dem einzigen Tag, an dem der Teufel keine Macht über die Petersilie hat. Da ist es aber definitiv noch zu kalt. Sicher ist, Petersilie braucht genügend Wärme, um zu keimen und sie braucht einiges an Zeit dazu. Die Pflanze selbst ist frosthart, übersteht unsere Winter problemlos. Mehr als einen Winter erlebt sie im Allgemeinen ohnehin nicht, da sie als Zweijährige nach der Kälteperiode Blüten bildet und nach der Samenreife abstirbt.