Jakobs- Greiskraut (Senecio jacobea): Unterschied zwischen den Versionen
Zeile 20: | Zeile 20: | ||
Juni, Juli, August | Juni, Juli, August | ||
====Blüte==== | ====Blüte==== | ||
verzweigter Blütenstand, gelbe Körbchen mit Zungenblüten | verzweigter Blütenstand (aufrechte Doldentraube), gelbe Körbchen mit einem lockeren Kranz Zungenblüten | ||
====Fruchtreife==== | ====Fruchtreife==== | ||
August, September | August, September | ||
====Frucht==== | ====Frucht==== | ||
Achäne mit rauhaarigem Pappus | |||
====Vermehrung==== | ====Vermehrung==== | ||
durch Selbstaussaat | durch Selbstaussaat | ||
Zeile 34: | Zeile 34: | ||
nach der Blüte zurückschneiden, wenn sich die Pflanze nicht weiter ausbreiten soll, wird gelegentlich von Rostpilzen befallen | nach der Blüte zurückschneiden, wenn sich die Pflanze nicht weiter ausbreiten soll, wird gelegentlich von Rostpilzen befallen | ||
====Verwendbare Teile==== | ====Verwendbare Teile==== | ||
Giftpflanze, leberschädigende Inhaltsstoffe | Giftpflanze, leberschädigende Inhaltsstoffe in der ganzen Pflanze, die auch beim Trocknen erhalten bleiben | ||
====Inhaltsstoffe==== | ====Inhaltsstoffe==== | ||
Pyrrolizidinalkaloide (Jacobin) | |||
====Status==== | ====Status==== | ||
anwesend | anwesend | ||
====Literatur==== | ====Literatur==== | ||
* Giftpflanzen Pflanzengifte S.654, Roth, Daunderer, Kormann (1994) | |||
* Kluge Pflanzen s.128, Volker Arzt (2009) | |||
* New Kreüterbuch Cap.CCLXXXIII, Leonhart Fuchs (1543) | * New Kreüterbuch Cap.CCLXXXIII, Leonhart Fuchs (1543) | ||
====Geschichte und Geschichten==== | ====Geschichte und Geschichten==== | ||
Das in Mitteleuropa heimische Jakobs-Greiskraut ist in einer sommerlichen Wiese ein durchaus hübscher Anblick. Die steifen, verzweigten Stängel enden in einem ganzen Strauß leuchtend gelber Blüten, die über mehrere Wochen hinweg geöffnet bleiben. Wächst das Greiskraut auf einer Weide, so bleibt es vom Vieh normalerweise unbehelligt. Geruch und Geschmack des Krautes machen dem Futtersuchenden schnell klar, dass er hier Abstand halten sollte. Die ganze Pflanze enthält eine recht hohe Konzentration von Pyrrolizidinalkaloiden, Stoffen, die die Leber so stark schädigen können, dass sie ihren Dienst quittiert. Diese Gifte bleiben auch dann wirksam, wenn die Pflanze getrocknet, also zu Heu verarbeitet wird. Während die Tiere das frische Grün verschmähen, nehmen sie es im Trockenfutter auf, so dass Vergiftungen auftreten können. Selbst in Honig und Milch sind die Gifte nachweisbar. Manche Tiere machen sich die abschreckende Wirkung des Kreuzkrautes zu Nutze. Der Jakobskrautbär, ein hübscher kleiner Schmetterling, legt seine Eier auf den Pflanzen ab und die Raupen reichern das Gift in ihren Körpern an. Das schadet ihnen selbst offenbar nicht, macht sie aber ungenießbar für Vögel und andere Fressfeinde. | |||
[[Category: Korbblütler]] | [[Category: Korbblütler]] | ||
[[Category: Zweijährige]] | [[Category: Zweijährige]] |
Version vom 17. Dezember 2017, 14:19 Uhr
Weitere Namen
Jakobs-Kreuzkraut
Botanischer Name
»Senecio« von lat. senex - Greis (wegen des weißhaarigen Pappus der Samen), »jacobea« beschreibt die Blütezeit rund um den Namenstag des Heiligen Jakob
Englischer Name
Ragwort, Nationalpflanze der Isle of Man, dort als Cushag bekannt
Familie
Korbblütler, Asteraceae
Verbreitung
Europa, Asien
Wuchs
zwei- bis mehrjährig, rosettig, gebuchtete Grundblätter, Blütenstand bis 1m hoch, nach der Samenreife meist absterbend
Standort
sonnig, mäßig nahrhafter Boden
Blütezeit
Juni, Juli, August
Blüte
verzweigter Blütenstand (aufrechte Doldentraube), gelbe Körbchen mit einem lockeren Kranz Zungenblüten
Fruchtreife
August, September
Frucht
Achäne mit rauhaarigem Pappus
Vermehrung
durch Selbstaussaat
Frosthärte
Herbstrosetten grün überwinternd
Tierische Besucher
Bestäubung durch Bienen und Schwebfliegen, Futterpflanze der Raupen vom Jakobskrautbären
Pflege
nach der Blüte zurückschneiden, wenn sich die Pflanze nicht weiter ausbreiten soll, wird gelegentlich von Rostpilzen befallen
Verwendbare Teile
Giftpflanze, leberschädigende Inhaltsstoffe in der ganzen Pflanze, die auch beim Trocknen erhalten bleiben
Inhaltsstoffe
Pyrrolizidinalkaloide (Jacobin)
Status
anwesend
Literatur
- Giftpflanzen Pflanzengifte S.654, Roth, Daunderer, Kormann (1994)
- Kluge Pflanzen s.128, Volker Arzt (2009)
- New Kreüterbuch Cap.CCLXXXIII, Leonhart Fuchs (1543)
Geschichte und Geschichten
Das in Mitteleuropa heimische Jakobs-Greiskraut ist in einer sommerlichen Wiese ein durchaus hübscher Anblick. Die steifen, verzweigten Stängel enden in einem ganzen Strauß leuchtend gelber Blüten, die über mehrere Wochen hinweg geöffnet bleiben. Wächst das Greiskraut auf einer Weide, so bleibt es vom Vieh normalerweise unbehelligt. Geruch und Geschmack des Krautes machen dem Futtersuchenden schnell klar, dass er hier Abstand halten sollte. Die ganze Pflanze enthält eine recht hohe Konzentration von Pyrrolizidinalkaloiden, Stoffen, die die Leber so stark schädigen können, dass sie ihren Dienst quittiert. Diese Gifte bleiben auch dann wirksam, wenn die Pflanze getrocknet, also zu Heu verarbeitet wird. Während die Tiere das frische Grün verschmähen, nehmen sie es im Trockenfutter auf, so dass Vergiftungen auftreten können. Selbst in Honig und Milch sind die Gifte nachweisbar. Manche Tiere machen sich die abschreckende Wirkung des Kreuzkrautes zu Nutze. Der Jakobskrautbär, ein hübscher kleiner Schmetterling, legt seine Eier auf den Pflanzen ab und die Raupen reichern das Gift in ihren Körpern an. Das schadet ihnen selbst offenbar nicht, macht sie aber ungenießbar für Vögel und andere Fressfeinde.