Schwarze Königskerze (Verbascum nigrum): Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 30. August 2018, 16:20 Uhr

Weitere Namen

Schwarze Königskerze, Sämling (28.6.)
Schwarze Königskerze, Austrieb (18.5.)
Schwarze Königskerze, Knospen (8.8.)
Schwarze Königskerze, Einzelblüte (3.8.)
Schwarze Königskerze, Blüte (24.7.)

Dunkle Königskerze

Botanischer Name

»Verbascum« lat. Königskerze, »nigrum« von lat. niger- schwarz

Englischer Name

Dark Mullein

Familie

Braunwurzgewächse, Scrophulariaceae

Verbreitung

fast ganz Europa, mit Ausnahme von Portugal, Irland und südöstlichen Bereichen

Wuchs

ausdauernd, rosettig, Blätter breit lanzettlich, zugespitzt, glänzend flach aufliegend, Stängel häufig rot überlaufen, Blütenstand bis 1,5m hoch

Standort

sonnig, nahrhafter Boden

Blütezeit

Juni, Juli, August, (September)

Blüte

langgezogener, häufig verzweigter ährenartiger Blütenstand, Einzelblüten nur einen Tag blühend, lange Blütezeit durch viele nacheinander aufgehende Blüten, gelb mit dunkelroten Staubgefäßen

Fruchtreife

September, Oktober

Frucht

beim Abtrocknen aufspringende Kapsel, viele kleine Samen

Vermehrung

durch Aussaat

Frosthärte

in milden Wintern grün überwinternd, sonst oberirdisch absterbend, Wurzel frosthart

Tierische Besucher

Bestäubung durch Fliegen und Bienen, die Blüten enthalten wenig Nektar,aber viel Pollen, Futterpflanze für die Raupen von Brauner Mönch; bleiben die Samenstände über Winter stehen, holen sich verschiedene Finken und Meisen die Samen

Pflege

Rückschnitt nach der Blüte wenn die Pflanze sich nicht weiter aussamen soll, sie blüht dann häufig nochmal, ansonsten im Frühjahr

Verwendbare Teile

Blüten in Teemischungen, schweißtreibend, antiviral, entzündungshemmend, Tee bei Husten und Heiserkeit

Inhaltsstoffe

Ätherische Öle, Aucubin, Flavonoide, Kaffeesäure, Phytosterole, Triterpensaponine, Verbascosaponin, Verbascosid

Status

anwesend, Jungpflanzen vorhanden

Literatur

  • Blattrosetten S.18, Raimund Fischer (1997)
  • Wildblumen im Hausgarten S.47, John Stevens (1987)
  • Wildpflanzen für jeden Garten S.123, Reinhard Witt (1994)
  • kraut&rüben 7/2007

Geschichte und Geschichten

Anders als die meisten ihrer Verwandten ist die Schwarze Königskerze ausdauernd und entwickelt sich bei nahrhaftem Boden im Laufe der Jahre zu einer recht üppigen Gestalt. Sie wird aber nie so hoch wie andere Königskerzen, bei gut einem Meter ist im Allgemeinen Schluss. Die Blüten variieren von hell- bis dunkelgelb. Wachsen in der Nähe Violette Königskerzen, so kann es zu Kreuzungen kommen, die in Wuchs und Blüte mal mehr der einen mal der anderen ähneln. Mit ihrer lang andauernden Blütezeit ist die Schwarze Königskerze in einer Staudenrabatte genauso gut aufgehoben wie in einer Wildblumenwiese. Werden die Blütenstände vor der Samenreife herunter geschnitten, so kommt es bald zu einer Nachblüte.

Die Wurzel der Schwarzen Königskerze reicht tief in den Boden hinein, ist dort fest verankert, so dass auch stärkere Winde der Blüte kaum etwas anhaben können. Der Austrieb erfolgt im April, bei älteren Pflanzen hat die Wurzel mehrere Vegetationspunkte aus denen ineinander verschachtele Rosetten wachsen. Die Blätter legen sich flach auf den Boden und verhindern so den Aufwuchs von konkurrierenden Pflanzen. Die Blütenstände wachsen erstaunlich schnell, die Knospen sitzen in Spiralen um den Stängel, zunächst noch eng beieinander, mit fortschreitender Blüte in die Länge gezogen. Die einzelnen Blüten öffnen sich am Morgen und welken am Nachmittag, was die Pflanze durstig aussehen lässt. Bienen und Hummeln lieben die Blüten und sorgen für reichhaltige Bestäubung. Die kugeligen Samenkapseln enthalten viele winzige Samenkörner, die durch Wind und vorbei streifende Tiere heraus geschüttelt werden. Im nächsten Frühjahr erscheinen die Jungpflanzen.