Bärlauch (Allium ursinum): Unterschied zwischen den Versionen
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* Wildpflanzen S.48, Celia Nentwig (2013) | * Wildpflanzen S.48, Celia Nentwig (2013) | ||
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* Zauberpflanzen Hexenkräuter S.170, Gertrud Scherf (2002) | * Zauberpflanzen Hexenkräuter S.170, Gertrud Scherf (2002) |
Version vom 22. Oktober 2018, 09:29 Uhr
Weitere Namen
Ramsen, Waldknoblauch, Hexenzwiebel, Zigeunerlauch
Botanischer Name
»Allium« lat. Lauch, Knoblauch, »ursinum« von lat. ursinus - Bär-
Englischer Name
Ramsons, Broad-leaved Garlic
Familie
Lauchgewächse, Alliaceae
Verbreitung
Europa, Nordasien
Wuchs
ausdauernde schmale Zwiebeln in Horsten, je zwei bis drei breite kräftig grüne Blätter, etwa 30cm hoch, Blütenstand wenig höher, nach der Blüte bald einziehend
Standort
lichte Wälder vor deren Laubaustrieb, feuchte, nahrhafte Böden, halbschattig
Blütezeit
(April), Mai, Juni
Blüte
sternförmige weiße Einzelblüten in wenig- oder vielblütigen Scheindolden auf dreikantigem Stängel, nach Knoblauch duftend
Fruchtreife
Juli
Frucht
dreifächerige Kapsel mit schwarzen kantigen Samen
Vermehrung
Aussaat im Herbst (Kaltkeimer), Teilung alter Bestände
Frosthärte
Zwiebeln frosthart
Tierische Besucher
Bestäubung durch Hummeln und Bienen
Pflege
kaum Pflege nötig
Verwendbare Teile
Blätter und Blüten für Salat, Kräuterbutter oder Pesto, wirksam bei Verdauungsstörungen, Bluthochdruck und als Vorbeugung gegen altersbedingte Gefäßerkrankungen
Inhaltsstoffe
ätherische Öle mit Alkalisulfiden und Alkylpolysulfiden, in den Zwiebeln Allicin
Status
anwesend
Literatur
- Alte Gemüse neu entdeckt S.105, Joachim Mayer (2018)
- Alte Gemüsesorten S.55, Elke Achtner-Theiss, Sabine Kumm (2015)
- Bärlauch und Judenkirsche S.42, Gerhild Birmann-Dähne (1996)
- Bärlauch und Knoblauch, Claudia Boss-Teichmann, Thomas Richter (2002)
- Blumen und Kräuter, Geheimnisvolle Namen... S.33, Ulrich Völkel (2010)
- Das Kräuterkulinarium S. 12, Maiga Werner (2014)
- Delikatessen aus Unkräutern, Graupe, Koller
- Die Kräuter in meinem Garten S.67, Siegrid Hirsch, Felix Grünberger (2008)
- Essbare Landschaften S.13, Olaf Schnelle, Ralf Hiener (2003)
- Essbare Wildbeeren und Wildpflanzen S. 74, Detlev Henschel (2002)
- Gewürzpflanzen S.10. Hans E. und Helga Laux, Alfred Tode (1993)
- Giftpflanzen Pflanzengifte S.112, Roth, Daunderer, Kormann (1994)
- Großes Kräuter- und Heilpflanzenbuch S.59, Heinz Görz (1987)
- Kölbls Kräuterfibel S.58, Konrad Kölbl (1993)
- Köstliches aus dem Garten S.210, Marion Nickig, Heide Rau (2005)
- Kräuter S.101, Burkhard Bohne (2010)
- New Kreüterbuch Cap.CCLXXXII, Leonhart Fuchs (1543)
- Obst, Gemüse und Kräuter Karls des Großen S.271, Karl Josef Strank, Jutta Meurers-Balke (2008)
- Wildpflanzen S.48, Celia Nentwig (2013)
- Wintergemüse anbauen S.152, Burkhard Bohne (2018)
- Wo der Pfeffer wächst S.23, Hansjörg Küster (1987)
- Zauberpflanzen Hexenkräuter S.170, Gertrud Scherf (2002)
- Natürlich Gärtnern, 2/2007
- kraut&rüben 2/1994, 2/2002, 3/2003, 7/2004
Geschichte und Geschichten
Bärlauch ist ein wenig eigen, was den Standort angeht. Lehmigen Boden mag er gerne, feuchte Bereiche unter sommergrünen Bäumen. Mit meinem eher sandigen Untergrund mag er sich nicht wirklich anfreunden, erscheint zwar zuverlässig alle Jahre wieder, breitet sich ganz langsam sogar aus, aber so üppig, wie ich ihn zum Beispiel in Puttbus auf Rügen gesehen habe, wird er nie werden. Die zarten Blättchen die im Frühjahr aus dem Boden kommen, tragen teilweise noch den Rest des Samens auf ihrer Spitze, nach der Kältephase im Winter haben die schwarzen Körnchen gekeimt. Im ersten Jahr passiert nicht mehr viel, die Blätter werden kaum zehn Zentimeter hoch und sind spätestens Anfang Juni wieder verschwunden. Bei älteren Pflanzen, die schon eine Speicherzwiebel ausgebildet haben, werden die Blätter größer und nach drei Jahren erscheinen die ersten Blüten. Auf einem steifen Stängel thront eine Art Dolde, die ihre Ärmchen nach allen Seiten weg streckt und an deren Enden weiße sternförmige Blüten stehen. Bienen und Hummeln kommen zur Bestäubung vorbei und fast alle Blüten bilden Früchte aus. Die sind kugelig und zunächst grün, trocknen dann hellbraun ab und geben irgendwann die kantigen dunklen Samen frei. Da sie direkt ausfallen, erscheinen die meisten Jungpflanzen in der Nähe des Altbestandes, so dass der sich mit der Zeit vergrößert.