Wermut ( Artemisia absinthum): Unterschied zwischen den Versionen
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Bestäubung durch kleine Käfer und Fliegen, in dem engen Bestand sitzen viele Spinnen | Bestäubung durch kleine Käfer und Fliegen, in dem engen Bestand sitzen viele Spinnen und warten auf Beute | ||
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Rückschnitt im Spätwinter, um einen buschigen Wuchs zu erzielen | Rückschnitt im Spätwinter, um einen buschigen Wuchs zu erzielen | ||
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Giftpflanzen Pflanzengifte S.146, Roth, Daunderer, Kormann (1994) | * Giftpflanzen Pflanzengifte S.146, Roth, Daunderer, Kormann (1994) | ||
* Illustriertes Heil-, Gift- und Nutzpflanzenbuch S.233, Adelbert von Chamisso (1827) | * Illustriertes Heil-, Gift- und Nutzpflanzenbuch S.233, Adelbert von Chamisso (1827) | ||
====Geschichte und Geschichten==== | ====Geschichte und Geschichten==== | ||
Wermut ist das Bitterkraut schlechthin. Schon ein winziges Blättchen reicht, um dem ganzen Gaumen jeden anderen Geschmack zu nehmen. Kein Wunder, dass diese Pflanze schon vor langer Zeit als heilsam für Galle und Verdauung erkannt wurde, schließlich stimmt ihr Aroma mit dem des Gallensaftes überein. Unter den Artemisien gibt es viele verschiedene Wuchsformen, häufig haben die Pflanzen einer Art schon ein ganz unterschiedliches Aussehen, je nachdem auf welchem Boden sie wachsen. So kann auch der Wermut auf magerem Standort eher zierlich auftreten, während er auf nahrhaftem Grund beinah zwei Meter hoch wird. Dass er zu den Korbblütlern gehört, wird nur bei genauem Hinsehen deutlich, die kleinen in Rispen wachsenden Blüten sind sehr unauffällig. Sie erscheinen im Spätsommer und halten sich bis in den Herbst. Bei windoffenem Stand muss die Pflanze eventuell zusammen gebunden werden, da die Stängel sonst auseinander kippen. An Blättern und Blütenständen sind häufig kleinere Spinnen zu beobachten, die in dem Gewirr auf Beute lauern. Im Gegensatz zum Rest der Pflanze soll die Wurzel geruch- und geschmacklos sein. | |||
Schon Adelbert von Chamisso widmet dem Wermut einen längeren Artikel, schreibt über die Heilwirkung, aber auch »das Kraut teilt seine Bitterkeit dem Biere mit und macht es berauschend« und »man gebraucht es häufig, um bittere Liköre herzustellen.« Wenn Tiere von der Pflanze fressen, so erhalten Milch und Fleisch einen bitteren Geschmack. Besonders hervorzuheben sei: »Die Asche des Wermuts enthält ungefähr 4/5 ihres Gewichtes Pottasche; dieser außerordentliche Salzgehalt gebietet Aufmerksamkeit.« | |||
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Version vom 24. November 2019, 17:04 Uhr
Weitere Namen
Wiegen- und Grabkraut, Alsei, Wurmtod
Botanischer Name
»Artemisia« nach Artemis, der Göttin für Frauen und Heilkunde, »absinthum« von gr. absinthion -bitter
Englischer Name
Absinth, Common Wormwood
Familie
Korbblütler, Asteraceae
Verbreitung
Europa, Nordasien, Nordafrika
Wuchs
ausdauernd, horstig, gut einen Meter hohe verzweigte Stängel, Blätter klein, fiederteilig, hell graugrün, filzig behaart
Standort
sonnig, eher trockener nicht zu nährstoffreicher Boden
Blütezeit
Juli, August, September
Blüte
in verzweigten Rispen wachsende leicht hängende kleine Körbchen, fast kugelförmig, blass gelb ohne Zungenblüten
Fruchtreife
September, Oktober
Frucht
winzige Achäne ohne Pappus
Vermehrung
durch Teilung, Aussaat
Frosthärte
oberirdisch teilweise absterbend, teils grün bleibend, Wurzel frosthart
Tierische Besucher
Bestäubung durch kleine Käfer und Fliegen, in dem engen Bestand sitzen viele Spinnen und warten auf Beute
Pflege
Rückschnitt im Spätwinter, um einen buschigen Wuchs zu erzielen
Verwendbare Teile
dünne Stängel mit Blättern und Blüten, in geringer Dosierung als Tee bei Magen- und Gallenbeschwerden
Inhaltsstoffe
Thujon, Absinthin
Status
anwesend
Literatur
- Giftpflanzen Pflanzengifte S.146, Roth, Daunderer, Kormann (1994)
- Illustriertes Heil-, Gift- und Nutzpflanzenbuch S.233, Adelbert von Chamisso (1827)
Geschichte und Geschichten
Wermut ist das Bitterkraut schlechthin. Schon ein winziges Blättchen reicht, um dem ganzen Gaumen jeden anderen Geschmack zu nehmen. Kein Wunder, dass diese Pflanze schon vor langer Zeit als heilsam für Galle und Verdauung erkannt wurde, schließlich stimmt ihr Aroma mit dem des Gallensaftes überein. Unter den Artemisien gibt es viele verschiedene Wuchsformen, häufig haben die Pflanzen einer Art schon ein ganz unterschiedliches Aussehen, je nachdem auf welchem Boden sie wachsen. So kann auch der Wermut auf magerem Standort eher zierlich auftreten, während er auf nahrhaftem Grund beinah zwei Meter hoch wird. Dass er zu den Korbblütlern gehört, wird nur bei genauem Hinsehen deutlich, die kleinen in Rispen wachsenden Blüten sind sehr unauffällig. Sie erscheinen im Spätsommer und halten sich bis in den Herbst. Bei windoffenem Stand muss die Pflanze eventuell zusammen gebunden werden, da die Stängel sonst auseinander kippen. An Blättern und Blütenständen sind häufig kleinere Spinnen zu beobachten, die in dem Gewirr auf Beute lauern. Im Gegensatz zum Rest der Pflanze soll die Wurzel geruch- und geschmacklos sein.
Schon Adelbert von Chamisso widmet dem Wermut einen längeren Artikel, schreibt über die Heilwirkung, aber auch »das Kraut teilt seine Bitterkeit dem Biere mit und macht es berauschend« und »man gebraucht es häufig, um bittere Liköre herzustellen.« Wenn Tiere von der Pflanze fressen, so erhalten Milch und Fleisch einen bitteren Geschmack. Besonders hervorzuheben sei: »Die Asche des Wermuts enthält ungefähr 4/5 ihres Gewichtes Pottasche; dieser außerordentliche Salzgehalt gebietet Aufmerksamkeit.«