Südamerikasalbei (Salvia guaranitica): Unterschied zwischen den Versionen
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»Salvia« von lat. salvus - gesund, »guaranitica« von guara aus einer kubanischen Sprache entlehnt Bedeutung unklar | »Salvia« von lat. salvus - gesund, »guaranitica« von guara aus einer kubanischen Sprache entlehnt Bedeutung unklar, Erstbeschreibung 1833 durch George Bentham (1800-1884) englischer Botaniker | ||
==== Englischer Name ==== | ==== Englischer Name ==== | ||
Blue Anis Sage, Brazilian Sage | Blue Anis Sage, Brazilian Sage | ||
==== Familie ==== | ==== Familie ==== | ||
Lippenblütler, Lamiacee | Lippenblütler, Lamiacee | ||
====Verbreitung==== | ====Verbreitung==== | ||
Südamerika | Südamerika | ||
==== Wuchs==== | ==== Wuchs==== | ||
ausdauernd, rübenartig verdickte, verdrehte Wurzel, Blätter glänzend, leicht gerunzelt gezähnt, Blütenstand bis 1,5m hoch, ganze Pflanze duftend | ausdauernd, rübenartig verdickte, verdrehte Wurzel, außen fast schwarz, Blätter glänzend, leicht gerunzelt, am Rand gezähnt, kreuzgegenständig am vierkantigen Stängel, Blütenstand bis 1,5m hoch, ganze Pflanze bei Berührung duftend | ||
====Standort==== | ====Standort==== | ||
sonnig, nahrhafter Boden, Kübelpflanze | sonnig, nahrhafter Boden, Kübelpflanze | ||
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Juni, Juli, August, September, Oktober | Juni, Juli, August, September, Oktober | ||
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rispenartiger | rispenartiger einseitwendiger Blütenstand, intensiv blaue Lippenblüten, Kelch bleibt während und nach der Blüte bestehen | ||
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September, Oktober, setzt hier kaum Samen an | September, Oktober, setzt hier kaum Samen an | ||
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====Tierische Besucher==== | ====Tierische Besucher==== | ||
der Nektar befindet sich weit hinten in den Blüten, was besonders Hummeln veranlasst, | der Nektar befindet sich weit hinten in den Blüten, was besonders Hummeln veranlasst, die Blüte hinten anzubeißen und durch das Loch direkt an die süße Nahrung zu gelangen | ||
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Blätter können für Tee verwendet werden, verlieren beim Brühen allerdings viel Aroma, Blüten als Farbtupfer im Salat | Blätter können für Tee verwendet werden, verlieren beim Brühen allerdings viel Aroma, Blüten als Farbtupfer im Salat | ||
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zur Zeit abwesend | |||
====Inhaltsstoffe==== | ====Inhaltsstoffe==== | ||
Flavonoid Cirsiliol (wirkt beruhigend) | |||
====Literatur==== | ====Literatur==== | ||
* A Contemplation upon Flowers S.322, Bobby J. Ward (1999) | |||
====Geschichte und Geschichten==== | ====Geschichte und Geschichten==== | ||
Aus den frostfreien Gebieten Amerikas haben viele Salbeiarten ihren Weg zu uns gefunden, die in erster Linie als Zierpflanzen Verwendung finden. Sie bezaubern mit ihren vielfarbigen Blüten aber auch mit ihrem Duft, der meist von den Blättern ausgeht. Der Südamerika-Salbei hat ein kompaktes Wurzelsystem, das an eine verdrehte Rübe erinnert und sich gut überwintern lässt. Die Pflanze braucht dann nur einen kühlen Raum, der dunkel sein darf, da sie ebenerdig abgeschnitten wird und kein Licht braucht, bis sie im Frühjahr wieder austreibt. Mit frischer Erde versehen muss sie ab dem Zeitpunkt natürlich hell stehen und nicht zu warm, um möglichst kompakt zu wachsen. Sobald die Frostgefahr vorbei ist, kommt der Topf an seinen sonnigen Sommerstandort auf der Terrasse oder im Garten und ab Mitte Juni sollten sich die tiefblauen Blüten zeigen. Die Blätter des Südamerika-Salbei sind kräftig grün, dabei ein bisschen rau und runzelig. Sie duften aromatisch, was sich aber leider verliert, wenn sie als Tee aufgebrüht werden. So bleibt es beim Schnuppern und beim Betrachten der herrlich blauen Blüten, die bis zum Frost immer wieder nach treiben. | Aus den frostfreien Gebieten Amerikas haben viele Salbeiarten ihren Weg zu uns gefunden, die in erster Linie als Zierpflanzen Verwendung finden. Sie bezaubern mit ihren vielfarbigen Blüten aber auch mit ihrem Duft, der meist von den Blättern ausgeht. Der Südamerika-Salbei hat ein kompaktes Wurzelsystem, das an eine verdrehte Rübe erinnert und sich gut überwintern lässt. Die Pflanze braucht dann nur einen kühlen Raum, der dunkel sein darf, da sie ebenerdig abgeschnitten wird und kein Licht braucht, bis sie im Frühjahr wieder austreibt. Mit frischer Erde versehen muss sie ab dem Zeitpunkt natürlich hell stehen und nicht zu warm, um möglichst kompakt zu wachsen. Sobald die Frostgefahr vorbei ist, kommt der Topf an seinen sonnigen Sommerstandort auf der Terrasse oder im Garten und ab Mitte Juni sollten sich die tiefblauen Blüten zeigen. Die Blätter des Südamerika-Salbei sind kräftig grün, dabei ein bisschen rau und runzelig, aber sehr weich. Sie duften aromatisch, was sich aber leider verliert, wenn sie als Tee aufgebrüht werden. So bleibt es beim Schnuppern und beim Betrachten der herrlich blauen Blüten, die bis zum Frost immer wieder nach treiben. Alle Salbeiarten bieten Bienen und Hummeln Nahrung und sind bei den Insekten entsprechend beliebt. Da nur langrüsselige, kräftige Tiere in die Tiefe der langgestreckten Blüte vordringen können, beißen sie häufig dicht über dem Kelch ein Loch in die Blütenwand, um an den Nektar zu gelangen. Ist dieses Loch erstmal vorhanden, wird es auch von kleineren Bienenarten genutzt. | ||
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Aktuelle Version vom 18. August 2022, 16:54 Uhr
Weitere Namen
Guarani- Salbei
Botanischer Name
»Salvia« von lat. salvus - gesund, »guaranitica« von guara aus einer kubanischen Sprache entlehnt Bedeutung unklar, Erstbeschreibung 1833 durch George Bentham (1800-1884) englischer Botaniker
Englischer Name
Blue Anis Sage, Brazilian Sage
Familie
Lippenblütler, Lamiacee
Verbreitung
Südamerika
Wuchs
ausdauernd, rübenartig verdickte, verdrehte Wurzel, außen fast schwarz, Blätter glänzend, leicht gerunzelt, am Rand gezähnt, kreuzgegenständig am vierkantigen Stängel, Blütenstand bis 1,5m hoch, ganze Pflanze bei Berührung duftend
Standort
sonnig, nahrhafter Boden, Kübelpflanze
Blütezeit
Juni, Juli, August, September, Oktober
Blüte
rispenartiger einseitwendiger Blütenstand, intensiv blaue Lippenblüten, Kelch bleibt während und nach der Blüte bestehen
Fruchtreife
September, Oktober, setzt hier kaum Samen an
Frucht
kugeliger kleiner Same
Vermehrung
durch Stecklinge, Wurzelteilung
Frosthärte
nicht frosthart, im Herbst ebenerdig abschneiden, Wurzel im Topf frostfrei und dunkel überwintern, alle zwei Wochen ein bisschen gießen, bis die Pflanze im Frühjahr wieder austreibt
Tierische Besucher
der Nektar befindet sich weit hinten in den Blüten, was besonders Hummeln veranlasst, die Blüte hinten anzubeißen und durch das Loch direkt an die süße Nahrung zu gelangen
Pflege
ausreichend gießen, besonders während der Blüte
Verwendbare Teile
Blätter können für Tee verwendet werden, verlieren beim Brühen allerdings viel Aroma, Blüten als Farbtupfer im Salat
Status
zur Zeit abwesend
Inhaltsstoffe
Flavonoid Cirsiliol (wirkt beruhigend)
Literatur
- A Contemplation upon Flowers S.322, Bobby J. Ward (1999)
Geschichte und Geschichten
Aus den frostfreien Gebieten Amerikas haben viele Salbeiarten ihren Weg zu uns gefunden, die in erster Linie als Zierpflanzen Verwendung finden. Sie bezaubern mit ihren vielfarbigen Blüten aber auch mit ihrem Duft, der meist von den Blättern ausgeht. Der Südamerika-Salbei hat ein kompaktes Wurzelsystem, das an eine verdrehte Rübe erinnert und sich gut überwintern lässt. Die Pflanze braucht dann nur einen kühlen Raum, der dunkel sein darf, da sie ebenerdig abgeschnitten wird und kein Licht braucht, bis sie im Frühjahr wieder austreibt. Mit frischer Erde versehen muss sie ab dem Zeitpunkt natürlich hell stehen und nicht zu warm, um möglichst kompakt zu wachsen. Sobald die Frostgefahr vorbei ist, kommt der Topf an seinen sonnigen Sommerstandort auf der Terrasse oder im Garten und ab Mitte Juni sollten sich die tiefblauen Blüten zeigen. Die Blätter des Südamerika-Salbei sind kräftig grün, dabei ein bisschen rau und runzelig, aber sehr weich. Sie duften aromatisch, was sich aber leider verliert, wenn sie als Tee aufgebrüht werden. So bleibt es beim Schnuppern und beim Betrachten der herrlich blauen Blüten, die bis zum Frost immer wieder nach treiben. Alle Salbeiarten bieten Bienen und Hummeln Nahrung und sind bei den Insekten entsprechend beliebt. Da nur langrüsselige, kräftige Tiere in die Tiefe der langgestreckten Blüte vordringen können, beißen sie häufig dicht über dem Kelch ein Loch in die Blütenwand, um an den Nektar zu gelangen. Ist dieses Loch erstmal vorhanden, wird es auch von kleineren Bienenarten genutzt.