Ringelblume (Calendula officinalis): Unterschied zwischen den Versionen
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einjährig, in milden Wintern zweijährig, aufrecht, mehr oder weniger verzweigt, Laubblätter fast stängellos länglich eiförmig, schwach behaart, mit Blüten etwa 20-30cm hoch | einjährig, eher schwach ausgeprägtes, helles Wurzelsystem, in milden Wintern zweijährig, aufrecht, mehr oder weniger verzweigt, Laubblätter fast stängellos länglich eiförmig, schwach filzig behaart, die ganze Pflanze, besonders die Blütenkelche, fühlt sich leicht klebrig an, mit Blüten etwa 20-30cm hoch | ||
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sonnig, normaler Gartenboden | sonnig, normaler Gartenboden | ||
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Körbchen mit Röhrenblüten in gelb oder braun, Strahlenblüten hellgelb, gelb, orange, | Körbchen mit Röhrenblüten in gelb oder braun, schmale Strahlenblüten in kräftigem hellgelb, gelb, orange, lanzettliche Kelchblätter verschließen die Blüte bei Regenwetter und in der Nacht | ||
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* Obst, Gemüse und Kräuter Karls des Großen S.136, Karl Josef Strank, Jutta Meurers-Balke (2008) | * Obst, Gemüse und Kräuter Karls des Großen S.136, Karl Josef Strank, Jutta Meurers-Balke (2008) | ||
* Pflanzen des Mittelmeerraumes S.297, Andreas Bärtels (1997) | * Pflanzen des Mittelmeerraumes S.297, Andreas Bärtels (1997) | ||
* Spaziergänge in meinem Garten S.39, Anne-Marie Koenig (1998) | |||
* Von Timmerjahn, Hollerblüh und Bettstroh S.36, Christiane Freuck (2009) | * Von Timmerjahn, Hollerblüh und Bettstroh S.36, Christiane Freuck (2009) | ||
* Wo der Pfeffer wächst S.212, Hansjörg Küster (1987) | * Wo der Pfeffer wächst S.212, Hansjörg Küster (1987) | ||
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====Geschichte und Geschichten==== | ====Geschichte und Geschichten==== | ||
Die aus dem Mittelmeergebiet stammende Ringelblume ist möglicherweise eine Kreuzung aus Calendula incana und Calendula suffruticosa und wurde bereits im Mittelalter als Heilpflanze in den Klöstern und Bauerngärten unserer Breiten kultiviert. Die entzündungshemmende, wundheilende und krampflösende Wirkung | Die aus dem Mittelmeergebiet stammende Ringelblume ist möglicherweise eine Kreuzung aus Calendula incana und Calendula suffruticosa und wurde bereits im Mittelalter als Heilpflanze in den Klöstern und Bauerngärten unserer Breiten kultiviert. Die entzündungshemmende, wundheilende und krampflösende Wirkung ist schon früh entdeckt worden und wird bis heute genutzt. Die gelben Blütenblätter dienten zudem zum Färben von Speisen, häufig wurde der teure Safran mit ihnen gefälscht. | ||
Ringelblumen wachsen bei uns im Allgemeinen einjährig. Nur in sehr milden Wintern überleben die Pflanzen und blühen dann fast durchgehend oder schon sehr früh im Jahr. Wenn sich im Garten bereits Ringellumen befinden und deren Samen ausreifen dürfen, säen sie sich zuverlässig selbst aus und kommen jedes Jahr an anderer Stelle wieder. Die Sämlinge erscheinen meist schon im März, lassen sich problemlos verpflanzen und können Lücken in den Beeten schließen. Von Juni an blühen sie bis zum Frost, leuchten mit ihren gelben und orangen Scheibenblüten mit der Sonne um die Wette. Häufig keimt im Spätsommer eine zweite Generation, die je nach Witterung im Spätherbst zur Blüte kommt. Die Blüten bestehen aus einem in grünen | Ringelblumen wachsen bei uns im Allgemeinen einjährig. Nur in sehr milden Wintern überleben die Pflanzen und blühen dann fast durchgehend oder schon sehr früh im Jahr. Wenn sich im Garten bereits Ringellumen befinden und deren Samen ausreifen dürfen, säen sie sich zuverlässig selbst aus und kommen jedes Jahr an anderer Stelle wieder. Die Sämlinge erscheinen meist schon im März, lassen sich problemlos verpflanzen und können Lücken in den Beeten schließen. Von Juni an blühen sie bis zum Frost, leuchten mit ihren gelben und orangen Scheibenblüten mit der Sonne um die Wette. Häufig keimt im Spätsommer eine zweite Generation, die je nach Witterung im Spätherbst zur Blüte kommt. Die Blüten bestehen aus einem in grünen Kelchblättern sitzenden Körbchen, dessen Rand von kräftig gefärbten Zungenblüten gebildet wird. Im Inneren befinden sich kurze Röhrenblüten. Auffällig sind die unterschiedlichen Samengestalten der Ringelblume. Außen stehen krallenförmige Hakenfrüchte, die mit kräftigen Stacheln bewehrt sind, weiter innen sitzen ballonartig aufgeblasene halbkugelige Früchte und ganz innen fast zu einem Ring geschlossene warzige Raupenfrüchte. Sie alle zählen zu den Achänen, haben aber keinen haarigen Pappus. Die unterschiedliche Samenform ermöglicht unterschiedliche Verbreitungsformen, so werden die stacheligen Früchte von Tieren im Fell mitgenommen, die aufgeblasenen werden vom Wind verweht und der Rest landet unweit der Mutterpflanze. | ||
Aktuelle Version vom 21. Januar 2024, 17:53 Uhr
Weitere Namen
Butterblume, Fallblume, Gartendotterblume, Totenblume, Monatsblume, Wucherblume
Botanischer Name
»Calendula« (1) nach der gelben Krone (caltha), (2) nach der Verwendung zum Flechten von Kränzen und Körben (calathus), (3) nach der Körbchenform,»officinalis« in Apotheken erhältliche wirksame Droge
Englischer Name
Marigold
Familie
Korbblütler, Asteraceae
Verbreitung
südliches Europa und nördliches Afrika, eher westliches Mittelmeergebiet
Wuchs
einjährig, eher schwach ausgeprägtes, helles Wurzelsystem, in milden Wintern zweijährig, aufrecht, mehr oder weniger verzweigt, Laubblätter fast stängellos länglich eiförmig, schwach filzig behaart, die ganze Pflanze, besonders die Blütenkelche, fühlt sich leicht klebrig an, mit Blüten etwa 20-30cm hoch
Standort
sonnig, normaler Gartenboden
Blütezeit
(März), (April), Mai, Juni, Juli, August, September, (Oktober), (November)
Blüte
Körbchen mit Röhrenblüten in gelb oder braun, schmale Strahlenblüten in kräftigem hellgelb, gelb, orange, lanzettliche Kelchblätter verschließen die Blüte bei Regenwetter und in der Nacht
Fruchtreife
Juli, August, September, Oktober
Frucht
sehr variable Früchte, ganz außen häufig krallenartig verlängert (bleiben im Fell von Tieren hängen), weiter innen breite kahnartig gebogene Früchte (als Bodenroller oder durch Wasser verbreitet), der Rest ist ringartig gekrümmt mit rauer Oberfläche (keimt meist in der Nähe der Mutterpflanze)
Vermehrung
durch Aussaat, samt sich gerne selbst aus
Frosthärte
bei milder Witterung grün überwinternd (dann auch früh blühend), bei stärkerem Frost erfrierend, Samen frosthart
Tierische Besucher
Bestäubung hauptsächlich durch Bienen, Hummeln und Schwebfliegen
Pflege
in Kultur gezielte Aussaat, zur Verlängerung der Blütezeit verblühtes abschneiden
Verwendbare Teile
frische Blüten als Salatzutat oder in Kräuterbutter, getrocknete Blüten als Tee bei leichteren Magen- Darmbeschwerden, blutreinigend, wurmtreibend, menstruationsregulierend, schweißtreibend, Blüten zum ansetzen von Heilsalben zur besseren Wundheilung
Inhaltsstoffe
Bitterstoffe, Säuren, Saponine, Glycoside, Flavonoide, Fermente, Triterpene, Calendulin, ätherisches Öl, Gummin, Farbstoffe
Status
anwesend
Literatur
- A Contemplation upon Flowers S.259, Bobby J. Ward (1999)
- Bärlauch und Judenkirsche S.78, Gerhild Birmann-Dähne (1996)
- Das neue BLV Buch der Kräuter S.46, Richard Mabey (Hrsg.) (1989)
- Die Kräuter in meinem Garten S.463, Siegrid Hirsch, Felix Grünberger (2008)
- Dumonts große Kräuter-Enzyklopädie S.252, Deni Bown (1996)
- Großes Kräuter- und Gewürzbuch S.223, Heinz Görz (1987)
- Hagebutte & Co. S.264, Angelika Lüttig, Juliane Kasten (2003)
- Heilkraft aus dem Garten S.85, Wolfgang Hensel (1998)
- Jahreskalender für den Heilpflanzenliebhaber S.69, Ernst-Albert Meyer (1989)
- Klassische Kräuter und Heilpflanzen S.62, Giola Romagnoli, Stefania Vasetti (1996)
- Kölbls Kräuterfibel S.248, Konrad Kölbl (1993)
- Köstliche Blüten S.132, Heide Rau, Marion Nickig (1994)
- Köstliches aus dem Garten S.146, Marion Nickig, Heide Rau (2005)
- Kräuter S.114, Burkhard Bohne (2010)
- Naturmedizin Heilkräuter S.43, Penelope Ody (2000)
- Neophyten S.77, Norbert Griebl (2020)
- New Kreüterbuch Cap.CXLIII, Leonhart Fuchs (1543)
- Obst, Gemüse und Kräuter Karls des Großen S.136, Karl Josef Strank, Jutta Meurers-Balke (2008)
- Pflanzen des Mittelmeerraumes S.297, Andreas Bärtels (1997)
- Spaziergänge in meinem Garten S.39, Anne-Marie Koenig (1998)
- Von Timmerjahn, Hollerblüh und Bettstroh S.36, Christiane Freuck (2009)
- Wo der Pfeffer wächst S.212, Hansjörg Küster (1987)
- Zeit im Garten S.36, Jürgen Dahl (1991)
- kraut&rüben 7/1996 S.9, 12/2001, 12/2007 S.9
Geschichte und Geschichten
Die aus dem Mittelmeergebiet stammende Ringelblume ist möglicherweise eine Kreuzung aus Calendula incana und Calendula suffruticosa und wurde bereits im Mittelalter als Heilpflanze in den Klöstern und Bauerngärten unserer Breiten kultiviert. Die entzündungshemmende, wundheilende und krampflösende Wirkung ist schon früh entdeckt worden und wird bis heute genutzt. Die gelben Blütenblätter dienten zudem zum Färben von Speisen, häufig wurde der teure Safran mit ihnen gefälscht.
Ringelblumen wachsen bei uns im Allgemeinen einjährig. Nur in sehr milden Wintern überleben die Pflanzen und blühen dann fast durchgehend oder schon sehr früh im Jahr. Wenn sich im Garten bereits Ringellumen befinden und deren Samen ausreifen dürfen, säen sie sich zuverlässig selbst aus und kommen jedes Jahr an anderer Stelle wieder. Die Sämlinge erscheinen meist schon im März, lassen sich problemlos verpflanzen und können Lücken in den Beeten schließen. Von Juni an blühen sie bis zum Frost, leuchten mit ihren gelben und orangen Scheibenblüten mit der Sonne um die Wette. Häufig keimt im Spätsommer eine zweite Generation, die je nach Witterung im Spätherbst zur Blüte kommt. Die Blüten bestehen aus einem in grünen Kelchblättern sitzenden Körbchen, dessen Rand von kräftig gefärbten Zungenblüten gebildet wird. Im Inneren befinden sich kurze Röhrenblüten. Auffällig sind die unterschiedlichen Samengestalten der Ringelblume. Außen stehen krallenförmige Hakenfrüchte, die mit kräftigen Stacheln bewehrt sind, weiter innen sitzen ballonartig aufgeblasene halbkugelige Früchte und ganz innen fast zu einem Ring geschlossene warzige Raupenfrüchte. Sie alle zählen zu den Achänen, haben aber keinen haarigen Pappus. Die unterschiedliche Samenform ermöglicht unterschiedliche Verbreitungsformen, so werden die stacheligen Früchte von Tieren im Fell mitgenommen, die aufgeblasenen werden vom Wind verweht und der Rest landet unweit der Mutterpflanze.