Immenblatt (Melittis melissophyllum): Unterschied zwischen den Versionen
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Bienensaug, Melissenblatt, Waldmelisse | Bienensaug, Melissenblatt, Waldmelisse | ||
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"Melittis" gr. melitta - Biene, "melissophyllum" mel - Honig, phyllum - Blatt | "Melittis" gr. melitta - Biene, "melissophyllum" mel - Honig, phyllum - Blatt, Erstbeschreibung 1753 durch Carl von Linné (1707-1778) schwedischer Naturforscher | ||
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Bastard Balm | Bastard Balm |
Aktuelle Version vom 25. Februar 2024, 20:12 Uhr
Weitere Namen
Bienensaug, Melissenblatt, Waldmelisse
Botanischer Name
"Melittis" gr. melitta - Biene, "melissophyllum" mel - Honig, phyllum - Blatt, Erstbeschreibung 1753 durch Carl von Linné (1707-1778) schwedischer Naturforscher
Englischer Name
Bastard Balm
Familie
Lippenblütler, Lamiaceae
Verbreitung
Europa bis Südwestrussland
Wuchs
ausdauernd, Austrieb Anfang März, horstige Staude mit kriechendem Rhizom, Blätter breitlanzettlich runzelig grob gesägt, Blütenstand bis 50cm hoch, ganze Pflanze weich behaart
Standort
sonnig bis halbschattig, nahrhafter kalkhaltiger Boden, bis in Höhenlagen von etwa 1500 Metern in lichten Wäldern anzutreffen
Blütezeit
Mai, Juni, Juli
Blüte
Scheinquirle in den Blattachseln, offene Lippenblüte, Oberlippe zweizähnig, Unterlippe dreizähnig, Mittelteil dunkel der Rest hell rosa (Farbschattierungen sind variabel), intensiv nach Honig duftend, der Blütenkelch ist mit Nektar angefüllt
Fruchtreife
August, September
Frucht
offene Klausen, 2-3mm langer rundlicher Same, nass verschleimend
Vermehrung
durch Rhizomteilung, Aussaat
Frosthärte
oberirdisch absterbend, Wurzel frosthart
Tierische Besucher
Bestäubung hauptsächlich durch Bienen, Hummeln und Schmetterlinge
Pflege
Rückschnitt im Frühjahr
Verwendbare Teile
Blätter als Tee wirken antiseptisch, adstringierend, blutreinigend, harntreibend, junge Blätter, Triebspitzen und Blüten (Aroma verstärkt sich beim Trocknen) als Gewürz
Inhaltsstoffe
Bitterstoffe, Cumarin, Flavonoide, Triterpene, Phenolsäuren
Status
anwesend
Literatur
- Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen S.552, Fleischhauer, Guthmann, Spiegelberger (2013)
- Wildpflanzen für jeden Garten S.144, Reinhard Witt (1994)
- kraut&rüben 3/2019 S.69
Geschichte und Geschichten
In freier Natur ist das Immenblatt kaum noch zu finden, lichte Wälder sind seine Heimat, bis in Höhenlagen von 1500 Meter. Dort besiedelt die Pflanze kalkhaltige, eher trockene Böden. Die horstartig wachsenden Pflanzen treiben dort im Frühjahr weich behaarte Blätter, die sich auch während des Sommers samtig anfühlen. Vom späten Frühjahr bis in den Sommer hinein erscheinen die an Orchideen erinnernden Blüten, die quirlig zwischen den kreuzgegenständigen Laubblättern stehen. Ihre Farbe variiert von einem gleichmäßigen rosa bis zur intensiv violetten Unterlippe und fast weißem Rest. In frischem Zustand riecht die Pflanze leicht nach Wanze, beim Trocknen entsteht ein leichter Waldmeistergeruch. Die mit reichlich Nektar gefüllten Blüten duften intensiv nach Honig.