Gold-Braunwurz (Scrophularia chrysantha): Unterschied zwischen den Versionen
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[[Datei:Goldbraunwurz5.jpg|miniatur|450px|Gold-Braunwurz, Blüte (31.3.)]] | |||
[[Datei:Goldbraunwurz6.jpg|miniatur|450px|Gold-Braunwurz, Blüte mit Grünglanz-Schmalbiene (Lasioglossum nitidulum) (11.4.)]] | |||
[[Datei:Goldbraunwurz3.jpg|miniatur|300px|Gold-Braunwurz, Samenstand (23.4.)]] | |||
[[Datei:Goldbraunwurz4.jpg|miniatur|450px|Gold-Braunwurz, reife Samenkapseln (5.6.)]] | |||
[[Datei:Goldbraunwurz8.jpg|miniatur|450px|Gold-Braunwurz, Samen]] | |||
Mohnbrötchenblume | Mohnbrötchenblume | ||
====Botanischer Name==== | ====Botanischer Name==== | ||
»Scrophularia« von spätlat. scrofulae - Halsdrüsen und ihre Geschwulste, Skrofeln ( die knotig verdickten Wurzeln wurden als Zeichen für eine Heilwirkung bei Drüsenschwellungen angesehen), »chrysantha« von gr. chrysos - Gold und gr. anthos - Blüte, Erstbeschreibung 1847 durch Edouard Spach (1801-1879) und Hippolyte Francois Jaubert (1798-1874), beide waren französische Botaniker | |||
»Scrophularia« von spätlat. scrofulae - Halsdrüsen und ihre Geschwulste, Skrofeln ( die knotig verdickten Wurzeln wurden als Zeichen für eine Heilwirkung bei Drüsenschwellungen angesehen), »chrysantha« von gr. chrysos - Gold und gr. anthos - Blüte | |||
==== Englischer Name ==== | ==== Englischer Name ==== | ||
Yellow Figwort | Yellow Figwort | ||
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Kaukasus, Anatolien | Kaukasus, Anatolien | ||
==== Wuchs==== | ==== Wuchs==== | ||
ausdauernd, weich behaarte | ausdauernd, kräftiger Wurzelballen, eher kurzlebig, weich behaarte unregelmäßig gezähnte Blätter, Rosette bis 20cm hoch, Blütenstand belaubt, bis 40cm hoch, bei Berührung intensiv nach Mohnbrötchen duftend | ||
====Standort==== | ====Standort==== | ||
lichter Schatten, nährstoffreicher eher feuchter Boden | lichter Schatten, nährstoffreicher eher feuchter Boden | ||
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April, Mai, Juni | April, Mai, Juni | ||
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gelbe Rachenblüten in Scheinquirlen zwischen weichen Deckblättern | gelbe, fast kugelige Rachenblüten mit sehr kleiner Öffnung, in eng gedrängten endständigen Scheinquirlen zwischen weichen Deckblättern, Narbe und Staubgefäße schieben sich durch die Öffnung nach draußen | ||
====Fruchtreife==== | ====Fruchtreife==== | ||
Juni, Juli | |||
====Frucht==== | ====Frucht==== | ||
vielsamige Kapselfrucht | vielsamige rundliche helle Kapselfrucht, die sich von der Spitze her öffnet und dann aussieht, wie der Schnabel eines kleinen Vogels | ||
====Vermehrung==== | ====Vermehrung==== | ||
Aussaat im Frühjahr oder direkt nach der Samenreife im Sommer, die Samen keimen dann sehr schnell und zuverlässig | |||
====Frosthärte==== | ====Frosthärte==== | ||
grün überwinternd | erstaunlich frosthart, trotz der weichen Blätter grün überwinternd | ||
====Tierische Besucher==== | ====Tierische Besucher==== | ||
Futterpflanze für die Raupe vom Braunen Mönch | Futterpflanze für die Raupe vom Braunen Mönch, Bestäubung durch winzige Wildbienenarten, die durch die Blütenöffnung passen | ||
====Pflege==== | ====Pflege==== | ||
kaum Pflege nötig | kaum Pflege nötig | ||
====Verwendbare Teile==== | ====Verwendbare Teile==== | ||
frühere Verwendung bei geschwollenen oder entzündeten Halslymphknoten | frühere Verwendung bei geschwollenen oder entzündeten Halslymphknoten (Skrofeln), ätherische Öle der Pflanze wirken antiviral | ||
====Inhaltsstoffe==== | ====Inhaltsstoffe==== | ||
Carvacrol, Pentadecanon, Isovaleraldehyd, Eucalyptol | |||
====Status==== | ====Status==== | ||
anwesend | |||
====Literatur==== | ====Literatur==== | ||
====Geschichte und Geschichten==== | ====Geschichte und Geschichten==== | ||
Immer wieder tauchen Pflanzen auf, die für Überraschungen sorgen. Hier ist es der Duft nach Mohnbrötchen, den die kuschelig weichen Blätter beim Berühren verströmen und der verblüffend echt wirkt. An einem sonnigen Standort muss während des Sommers für ausreichend Feuchtigkeit gesorgt werden, sonst hängen die weichen Blätter schnell. Lichter Schatten gefällt der Pflanze eindeutig besser. | Immer wieder tauchen Pflanzen auf, die für Überraschungen sorgen. Hier ist es der Duft nach Mohnbrötchen, den die kuschelig weichen Blätter beim Berühren verströmen und der verblüffend echt wirkt. An einem sonnigen Standort muss während des Sommers für ausreichend Feuchtigkeit gesorgt werden, sonst hängen die weichen Blätter schnell. Lichter Schatten gefällt der Pflanze eindeutig besser, aber auch da sollte es nicht zu trocken sein. Auch im Topf macht die Braunwurz eine gute Figur, kann dann so postiert werden, dass sie in Nasennähe steht... Die gelben Blüten erscheinen im Frühjahr noch vor dem Austrieb der neuen Blätter. In den rundlichen, schnabelartig zugespitzten Kapseln, die sich nach der Blüte entwickeln, befinden sich viele kleine helle Samen, die direkt nach der Reife ausgesät werden können. Sie keimen schnell und zuverlässig und die Jungpflanzen können schon im Herbst an ihren endgültigen Standort gepflanzt werden. Trotz der weich behaarten Blätter überwintert die Goldbraunwurz komplett grün, hat auch mit Kahlfrost kein Problem, selbst wenn sie im Topf steht. | ||
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Aktuelle Version vom 16. April 2024, 05:49 Uhr
Weitere Namen
Mohnbrötchenblume
Botanischer Name
»Scrophularia« von spätlat. scrofulae - Halsdrüsen und ihre Geschwulste, Skrofeln ( die knotig verdickten Wurzeln wurden als Zeichen für eine Heilwirkung bei Drüsenschwellungen angesehen), »chrysantha« von gr. chrysos - Gold und gr. anthos - Blüte, Erstbeschreibung 1847 durch Edouard Spach (1801-1879) und Hippolyte Francois Jaubert (1798-1874), beide waren französische Botaniker
Englischer Name
Yellow Figwort
Familie
Braunwurzgewächse, Scrophulariaceae
Verbreitung
Kaukasus, Anatolien
Wuchs
ausdauernd, kräftiger Wurzelballen, eher kurzlebig, weich behaarte unregelmäßig gezähnte Blätter, Rosette bis 20cm hoch, Blütenstand belaubt, bis 40cm hoch, bei Berührung intensiv nach Mohnbrötchen duftend
Standort
lichter Schatten, nährstoffreicher eher feuchter Boden
Blütezeit
April, Mai, Juni
Blüte
gelbe, fast kugelige Rachenblüten mit sehr kleiner Öffnung, in eng gedrängten endständigen Scheinquirlen zwischen weichen Deckblättern, Narbe und Staubgefäße schieben sich durch die Öffnung nach draußen
Fruchtreife
Juni, Juli
Frucht
vielsamige rundliche helle Kapselfrucht, die sich von der Spitze her öffnet und dann aussieht, wie der Schnabel eines kleinen Vogels
Vermehrung
Aussaat im Frühjahr oder direkt nach der Samenreife im Sommer, die Samen keimen dann sehr schnell und zuverlässig
Frosthärte
erstaunlich frosthart, trotz der weichen Blätter grün überwinternd
Tierische Besucher
Futterpflanze für die Raupe vom Braunen Mönch, Bestäubung durch winzige Wildbienenarten, die durch die Blütenöffnung passen
Pflege
kaum Pflege nötig
Verwendbare Teile
frühere Verwendung bei geschwollenen oder entzündeten Halslymphknoten (Skrofeln), ätherische Öle der Pflanze wirken antiviral
Inhaltsstoffe
Carvacrol, Pentadecanon, Isovaleraldehyd, Eucalyptol
Status
anwesend
Literatur
Geschichte und Geschichten
Immer wieder tauchen Pflanzen auf, die für Überraschungen sorgen. Hier ist es der Duft nach Mohnbrötchen, den die kuschelig weichen Blätter beim Berühren verströmen und der verblüffend echt wirkt. An einem sonnigen Standort muss während des Sommers für ausreichend Feuchtigkeit gesorgt werden, sonst hängen die weichen Blätter schnell. Lichter Schatten gefällt der Pflanze eindeutig besser, aber auch da sollte es nicht zu trocken sein. Auch im Topf macht die Braunwurz eine gute Figur, kann dann so postiert werden, dass sie in Nasennähe steht... Die gelben Blüten erscheinen im Frühjahr noch vor dem Austrieb der neuen Blätter. In den rundlichen, schnabelartig zugespitzten Kapseln, die sich nach der Blüte entwickeln, befinden sich viele kleine helle Samen, die direkt nach der Reife ausgesät werden können. Sie keimen schnell und zuverlässig und die Jungpflanzen können schon im Herbst an ihren endgültigen Standort gepflanzt werden. Trotz der weich behaarten Blätter überwintert die Goldbraunwurz komplett grün, hat auch mit Kahlfrost kein Problem, selbst wenn sie im Topf steht.