Anisverbene (Lippia alba): Unterschied zwischen den Versionen

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==== Weitere Namen ====
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[[Datei:Anisverbene1.jpg|miniatur|450px|Anisverbene, Austrieb (23.4.)]]
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====Botanischer Name====
====Botanischer Name====
»Lippia« nach Augustus Lippi (1678-1701) italienischer Naturforscher und Botaniker, »alba« lat. weiß
»Lippia« nach Augustus Lippi (1678-1701) italienischer Naturforscher und Botaniker, »alba« lat. weiß, Erstbeschreibung durch Philip Miller (1691-1771) englischer Botaniker
==== Englischer Name ====
==== Englischer Name ====
Bushy Matgrass, Bushy Lippia, Hierba negra, Pitiona
Bushy Matgrass, Bushy Lippia, Hierba negra, Pitiona
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Eisenkrautgewächse, Verbenaceae
Eisenkrautgewächse, Verbenaceae
====Verbreitung====
====Verbreitung====
Südamerika, Karibik, Mittelamerika, Texas, Mexiko
Südamerika, Karibik, Mittelamerika, Texas, Mexiko, bis in Höhenlagen von 1800m
==== Wuchs====
==== Wuchs====
ausdauernd, verholzender kleiner Strauch bis 1,5m hoch, runzelige breitlanzettliche Blätter mit intensivem Anisduft
ausdauernd, verholzender kleiner Strauch bis 1,7m hoch, lange leicht sparrige Triebe, runzelige eiförmige Blätter mit intensivem Anisduft, kreuzgegenständig
====Standort====
====Standort====
sonnig, nährstoffreicher Boden, Kübelpflanze
sonnig, nährstoffreiche, durchlässige Erde, Kübelpflanze mit größerem Wasserbedarf
====Blütezeit====
====Blütezeit====
Juli, August
April, Mai
====Blüte====
====Blüte====
Büschel von kleinen unauffälligen weißen bis zartrosa Blüten
zwischen den Blättern an der Triebspitze gestauchte Rispe mit kleinen gelben Blüten (ähnlich Wandelröschen)
====Fruchtreife====
====Fruchtreife====
====Frucht====
====Frucht====
kugelige Frucht mit kleinen braunen Samen
====Vermehrung====  
====Vermehrung====  
durch Stecklinge
durch Stecklinge aus noch nicht verholzten Trieben
====Frosthärte====
====Frosthärte====
nicht frosthart, laubabwerfend, kann kalt und dunkel überwintert werden, braucht dann nur wenig Wasser, sollte aber nicht komplett austrocknen  
nicht frosthart, kann kalt und dunkel überwintert werden, verliert dann das meiste Laub und braucht nur wenig Wasser, sollte aber nicht komplett austrocknen, alternativ kühl (ca 10-12°C) und hell, dann wintergrün
====Tierische Besucher====
====Tierische Besucher====
====Pflege====
====Pflege====
Rückschnitt wenn nötig
die Blüten entstehen an den Trieben vom Vorjahr, daher nicht im Herbst oder vor dem Austrieb zurück schneiden
====Verwendbare Teile====
====Verwendbare Teile====
Blätter frisch oder getrocknet zum Aromatisieren von Tee, beruhigend, antidepressiv
Blätter frisch oder getrocknet als als Gewürz für Suppen und Gemüsegerichte, Tee bei Erkältungsbeschwerden, Fieber, Magenschmerzen, Sirup bei Husten, antibakteriell
====Inhaltsstoffe====
====Inhaltsstoffe====
Geraniol, Kampfer, Limonen, Linalool, Neral, Eucalyptol
Geraniol, Kampfer, Limonen, Linalool, Neral, Eucalyptol
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====Literatur====
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====Geschichte und Geschichten====
====Geschichte und Geschichten====
Wie die meisten Strauchverbenen wächst auch die Anisverbene leicht sparrig, bildet mit den Jahren einen kleinen Strauch oder Baum, je nachdem ob sie ein- oder mehrtriebig gezogen wird. Wird sie warm und hell überwintert, bleibt sie grün, im kalten dunklen Keller wirft sie ihre Blätter ab und treibt im Frühjahr neu aus. Die breitlanzettlichen Blätter haben eine raue Oberfläche und sind an den Rändern gekerbt. Ihr intensives Anisaroma bewahren sie auch getrocknet, so dass für den Winter ein Teevorrat angelegt werden kann.
Wie die meisten Strauchverbenen wächst auch die Anisverbene leicht sparrig, bildet mit den Jahren einen kleinen Strauch oder Baum, je nachdem ob sie ein- oder mehrtriebig gezogen wird. Wird sie mäßig warm und hell überwintert, bleibt sie grün, im kalten dunklen Keller wirft sie ihre Blätter ab und treibt im Frühjahr neu aus. Da die Blüten an den Enden der Triebe vom Vorjahr gebildet werden, sollte der Strauch erst danach zurück geschnitten werden. Die in kleinen Büscheln wachsenden Blüten ähneln stark denen des Wandelröschens, das zur gleichen Pflanzenfamilie gehört. Die breitlanzettlichen Blätter haben eine raue Oberfläche und sind an den Rändern gekerbt. Ihr intensives Anisaroma bewahren sie auch getrocknet, so dass für den Winter ein Teevorrat angelegt werden kann. Der Gehalt an ätherischen Ölen kann stark schwanken, was von der Pflanze, vom Klima und dem Standort abhängt. In ihrer Heimat wird die Anisverbene schon lange für verschiedene Zwecke verwendet. Im brasilianischen Amazonasgebiet werden Fische nach dem Fang mit den ätherischen Ölen sediert, um sie besser transportieren zu können. Die beruhigende Wirkung wird auch in der Heilkunde genutzt, ebenso wie der positive Effekt bei Magenverstimmungen oder Bronchialleiden. Die Anisverbene gehört zu den bestuntersuchten Heilpflanzen der mittel- und südamerikanischen Flora. Während der spanischen Besetzungszeit durften keine heimischen Pflanzen verwendet werden aus Sorge, die Ureinwohner (und später die Sklaven) könnten ihre Unterdrücker vergiften. Diesem Umstand ist zu verdanken, dass der enorme Reichtum an Wirkstoffen der dortigen Pflanzen erst in neuerer Zeit wissenschaftlich untersucht wird.  





Aktuelle Version vom 18. Mai 2024, 16:11 Uhr

Weitere Namen

Anisverbene, Austrieb (23.4.)
Anisverbene, Blüte (19.4.)

Botanischer Name

»Lippia« nach Augustus Lippi (1678-1701) italienischer Naturforscher und Botaniker, »alba« lat. weiß, Erstbeschreibung durch Philip Miller (1691-1771) englischer Botaniker

Englischer Name

Bushy Matgrass, Bushy Lippia, Hierba negra, Pitiona

Familie

Eisenkrautgewächse, Verbenaceae

Verbreitung

Südamerika, Karibik, Mittelamerika, Texas, Mexiko, bis in Höhenlagen von 1800m

Wuchs

ausdauernd, verholzender kleiner Strauch bis 1,7m hoch, lange leicht sparrige Triebe, runzelige eiförmige Blätter mit intensivem Anisduft, kreuzgegenständig

Standort

sonnig, nährstoffreiche, durchlässige Erde, Kübelpflanze mit größerem Wasserbedarf

Blütezeit

April, Mai

Blüte

zwischen den Blättern an der Triebspitze gestauchte Rispe mit kleinen gelben Blüten (ähnlich Wandelröschen)

Fruchtreife

Frucht

kugelige Frucht mit kleinen braunen Samen

Vermehrung

durch Stecklinge aus noch nicht verholzten Trieben

Frosthärte

nicht frosthart, kann kalt und dunkel überwintert werden, verliert dann das meiste Laub und braucht nur wenig Wasser, sollte aber nicht komplett austrocknen, alternativ kühl (ca 10-12°C) und hell, dann wintergrün

Tierische Besucher

Pflege

die Blüten entstehen an den Trieben vom Vorjahr, daher nicht im Herbst oder vor dem Austrieb zurück schneiden

Verwendbare Teile

Blätter frisch oder getrocknet als als Gewürz für Suppen und Gemüsegerichte, Tee bei Erkältungsbeschwerden, Fieber, Magenschmerzen, Sirup bei Husten, antibakteriell

Inhaltsstoffe

Geraniol, Kampfer, Limonen, Linalool, Neral, Eucalyptol

Status

anwesend

Literatur

Geschichte und Geschichten

Wie die meisten Strauchverbenen wächst auch die Anisverbene leicht sparrig, bildet mit den Jahren einen kleinen Strauch oder Baum, je nachdem ob sie ein- oder mehrtriebig gezogen wird. Wird sie mäßig warm und hell überwintert, bleibt sie grün, im kalten dunklen Keller wirft sie ihre Blätter ab und treibt im Frühjahr neu aus. Da die Blüten an den Enden der Triebe vom Vorjahr gebildet werden, sollte der Strauch erst danach zurück geschnitten werden. Die in kleinen Büscheln wachsenden Blüten ähneln stark denen des Wandelröschens, das zur gleichen Pflanzenfamilie gehört. Die breitlanzettlichen Blätter haben eine raue Oberfläche und sind an den Rändern gekerbt. Ihr intensives Anisaroma bewahren sie auch getrocknet, so dass für den Winter ein Teevorrat angelegt werden kann. Der Gehalt an ätherischen Ölen kann stark schwanken, was von der Pflanze, vom Klima und dem Standort abhängt. In ihrer Heimat wird die Anisverbene schon lange für verschiedene Zwecke verwendet. Im brasilianischen Amazonasgebiet werden Fische nach dem Fang mit den ätherischen Ölen sediert, um sie besser transportieren zu können. Die beruhigende Wirkung wird auch in der Heilkunde genutzt, ebenso wie der positive Effekt bei Magenverstimmungen oder Bronchialleiden. Die Anisverbene gehört zu den bestuntersuchten Heilpflanzen der mittel- und südamerikanischen Flora. Während der spanischen Besetzungszeit durften keine heimischen Pflanzen verwendet werden aus Sorge, die Ureinwohner (und später die Sklaven) könnten ihre Unterdrücker vergiften. Diesem Umstand ist zu verdanken, dass der enorme Reichtum an Wirkstoffen der dortigen Pflanzen erst in neuerer Zeit wissenschaftlich untersucht wird.