Weinraute (Ruta graveolens): Unterschied zwischen den Versionen

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Furanocumarine, Gerbstoffe, Alkaloide, Rutin, Glycoside, Bitterstoffe, Methylketone
Furanocumarine, Gerbstoffe, Alkaloide, Rutin, Glycoside, Bitterstoffe, Methylketone
====Literatur====
====Literatur====
* Das Kräuterkulinarium S.148, Maiga Werner (2014)
* Die Kräuter in meinem Garten S.597, Siegrid Hirsch, Felix Grünberger (2008)
* Die Kräuter in meinem Garten S.597, Siegrid Hirsch, Felix Grünberger (2008)
* Giftpflanzen Pflanzengifte S.627, Roth, Daunderer, Kormann (1994)
* Giftpflanzen Pflanzengifte S.627, Roth, Daunderer, Kormann (1994)

Version vom 7. Oktober 2015, 14:21 Uhr

Weitere Namen

Weinraute, Austrieb (22.4.)

Augenraute, Edelraute, Gartenraute, Gnadenkraut, Weinkraut, Totenkraut

Botanischer Name

"Ruta" Raute, "graveolens" übel riechend

Englischer Name

Garden Rue, Common Rue

Familie

Weinraute, Blüte (9.6.)

Rautengewächse, Rutaceae

Verbreitung

Südeuropa

Wuchs

ausdauernd, im unteren Bereich verholzend, buschig, hell graugrüne zwei- bis dreifach gefiederte kleine Blätter,Blütenstand bis 80cm hoch, Pflanze wirkt phototoxisch, bei Sonneneinstrahlung nach Berührung können Brandblasen entstehen

Standort

sonnig, mäßig nahrhafter Boden

Blütezeit

Juni, Juli, (August)

Blüte

verzweigter doldenähnlicher endständiger Blütenstand, fünfzählige gelbe Blüten an der Spitze des Blütenstandes, seitlich meist vierzählige Blüten, Fremdbestäubung wird durch Vormännlichkeit gesichert

Fruchtreife

August, September

Frucht

vierteilige Kapselfrucht mit nierenförmigen Samen

Vermehrung

durch Aussaat im Frühjahr oder Herbst, Selbstaussaat

Frosthärte

Laub abwerfend, frosthart

Tierische Gäste

Bestäubung hauptsächlich durch Bienen und Fliegen, Raupenfutterpflanze des Schwalbenschwanzes

Pflege

Rückschnitt im Frühjahr, vorsichtiger Umgang mit der Pflanze ist angeraten, da sie phototoxisch wirkt, bei Sonneneinstrahlung nach Berührung können sich Brandblasen bilden

Verwendbare Teile

frische Blätter sparsam als Gewürz, Tee zur Blutreinigung, bei Schwindel, Krämpfen, Herzrasen, Kopfschmerz, aromatischer Zusatz zu italienischem Grappa

Inhaltsstoffe

Furanocumarine, Gerbstoffe, Alkaloide, Rutin, Glycoside, Bitterstoffe, Methylketone

Literatur

  • Das Kräuterkulinarium S.148, Maiga Werner (2014)
  • Die Kräuter in meinem Garten S.597, Siegrid Hirsch, Felix Grünberger (2008)
  • Giftpflanzen Pflanzengifte S.627, Roth, Daunderer, Kormann (1994)
  • Köstliches aus dem Garten S.181, Marion Nickig, Heide Rau (2005)
  • Kräuter S.173, Burkhard Bohne (2010)
  • Kräuterzauber S.72, Dido Nitz (2012)
  • Obst, Gemüse und Kräuter Karls des Großen S.73, Karl Josef Strank, Jutta Meurers-Balke (2008)
  • Von Anis bis Zimt S.60, Günter und Erna Linde (1996)
  • Wo der Pfeffer wächst S.275, Hansjörg Küster (1987)
  • Zauberpflanzen Hexenkräuter S.86, Gertrud Scherf (2002)

Geschichte und Geschichten

Bereits bei den alten Römern war die Weinraute ein viel genutztes Gewürz, im Apicius-Kochbuch wird sie 101 Mal erwähnt. Sie wurde in den Gärten Roms kultiviert, da sie gut schnittverträglich ist, hatte aber mit ihrem intensiven Geruch auch die Aufgabe Hunde und Katzen sowie böse Geister fern zu halten.

Der Name "Wein"- Raute entstand erst im Mittelalter, hängt wohl mit dem weinähnlichen Geruch der Planze zusammen. Die Weinraute ist immer wieder als Abtreibungsmittel verwendet worden, so daß im Jardin des Plantes in Paris das Beet zeitweise mit einem eisernen Zaun geschützt werden musste, um es vor Plünderungen zu bewahren. Schon die Berührung der Pflanze mit der Kleidung könne einen Abort auslösen, hieß es. Nach Hieronymus Bock sollten Kloster- und Ordensleute von der Pflanze essen, um ihr Keuschheitsgelübte besser einhalten zu können.

Die Blätter der Weinraute dienten als Vorbild für das Kreuz auf französischen Spielkarten.

Kulinarisches