Falsche Meerzwiebel (Ornithogalum caudatum): Unterschied zwischen den Versionen
(6 dazwischenliegende Versionen desselben Benutzers werden nicht angezeigt) | |||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
==== Weitere Namen ==== | ==== Weitere Namen ==== | ||
Geschwänzter Milchstern, Schwangere Zwiebel | Geschwänzter Milchstern, Schwangere Zwiebel, Milchstern | ||
[[Datei:Falschemeerzwiebel1.jpg|miniatur|450px|Falsche Meerzwiebel, Wuchs (12.4.)]] | [[Datei:Falschemeerzwiebel1.jpg|miniatur|450px|Falsche Meerzwiebel, Wuchs (12.4.)]] | ||
[[Datei:Falschemeerzwiebel2.jpg|miniatur|300px|Falsche Meerzwiebel, Blütenknospe (8.8.)]] | [[Datei:Falschemeerzwiebel2.jpg|miniatur|300px|Falsche Meerzwiebel, Blütenknospe (8.8.)]] | ||
Zeile 6: | Zeile 6: | ||
[[Datei:Falschemeerzwiebel5.jpg|miniatur|450px|Falsche »schwangere« Meerzwiebel (3.10.)]] | [[Datei:Falschemeerzwiebel5.jpg|miniatur|450px|Falsche »schwangere« Meerzwiebel (3.10.)]] | ||
[[Datei:Falschemeerzwiebel6.jpg|miniatur|450px|Falsche Meerzwiebel, Samen (2.12.)]] | [[Datei:Falschemeerzwiebel6.jpg|miniatur|450px|Falsche Meerzwiebel, Samen (2.12.)]] | ||
[[Datei:Falschemeerzwiebel7.jpg|miniatur|450px|Falsche Meerzwiebel, Samen]] | |||
====Botanischer Name==== | ====Botanischer Name==== | ||
»Ornithogalum« von gr. ornithos - Vogel und gala - Milch, »caudatum« geschwänzt von lat. cauda - Schwanz | »Ornithogalum« von gr. ornithos - Vogel und gala - Milch, »caudatum« geschwänzt von lat. cauda - Schwanz, Erstbeschreibung der Gattung Ornithogalum 1753 durch Carl von Linné (1707-1778) schwedischer Naturforscher | ||
==== Englischer Name ==== | ==== Englischer Name ==== | ||
False Sea Onion, Pregnant Onion | False Sea Onion, Pregnant Onion | ||
Zeile 22: | Zeile 22: | ||
September, Oktober, November, Dezember | September, Oktober, November, Dezember | ||
====Blüte==== | ====Blüte==== | ||
traubiger Blütenstand, während der Blüte länger werdend, weiße | traubiger Blütenstand, während der Blüte länger werdend, sechs weiße Blütenblätter mit je einem grünen Strich, der außen wie innen sichtbar ist | ||
====Fruchtreife==== | ====Fruchtreife==== | ||
November, Dezember, Januar | November, Dezember, Januar | ||
Zeile 30: | Zeile 30: | ||
durch Tochterzwiebeln, die sich unter der Pergamenthaut der Mutterzwiebel bilden | durch Tochterzwiebeln, die sich unter der Pergamenthaut der Mutterzwiebel bilden | ||
====Frosthärte==== | ====Frosthärte==== | ||
die Zwiebeln vertragen einige leicht frostige Tage, die Blätter sterben ab, sie wachsen aber schnell nach, wenn die Pflanze wieder warm steht, lieber rechtzeitig an einen hellen kühlen Ort im Haus stellen | |||
====Tierische Besucher==== | ====Tierische Besucher==== | ||
Bestäubung durch Schwebfliegen | Bestäubung durch Schwebfliegen | ||
Zeile 38: | Zeile 38: | ||
Zwiebel ähnlich wie Aloe vera, bei Brand- und anderen Wunden wird die Heilung beschleunigt | Zwiebel ähnlich wie Aloe vera, bei Brand- und anderen Wunden wird die Heilung beschleunigt | ||
====Inhaltsstoffe==== | ====Inhaltsstoffe==== | ||
Cardenolide, Ornithogalosid | Cardenolide, Ornithogalosid, Polysaccaride | ||
====Status==== | ====Status==== | ||
anwesend, Ableger vorhanden | anwesend, Ableger vorhanden | ||
Zeile 45: | Zeile 45: | ||
====Geschichte und Geschichten==== | ====Geschichte und Geschichten==== | ||
Die Falsche Meerzwiebel mag es gesellig. Zu mehreren hockt sie in ihrem breiten Topf und ihre Speicherorgane wachsen zu beachtlicher Größe heran. Elegant schwingen sich die langen kräftig hellgrünen Blätter um die Zwiebeln herum. Unter der pergamentartigen Haut der Mutterzwiebeln bilden sich fortwährend kleine Tochterzwiebelchen die, wenn sie groß genug sind ihre Schutzhülle durchbrechen und zu Boden fallen, wo sie sich schnell bewurzeln und weiterwachsen. Im Sommer steht die Pflanze gerne an einem nicht zu sonnigen Platz im Garten, braucht um sich herum etwas Platz für ihre ausladenden Blätter. Ab September schiebt sie lange Blütenschäfte nach oben , die Blüten lassen sie eindeutig zum Milchstern werden. Je länger die Pflanze blühend draußen bleiben kann desto gedrungener bleibt die Blüte. Im Haus wird der Stängel durch die Wärme und das fehlende Licht sehr viel länger, fällt häufig um. Wenn erste Fröste zu erwarten sind muss die Südafrikanerin aber doch ins Haus, auch wenn sie kurzzeitig Temperaturen bis -5°C aushalten soll. | Die Falsche Meerzwiebel mag es gesellig. Zu mehreren hockt sie in ihrem breiten Topf und ihre Speicherorgane wachsen zu beachtlicher Größe heran. Elegant schwingen sich die langen kräftig hellgrünen Blätter um die Zwiebeln herum. Unter der pergamentartigen Haut der Mutterzwiebeln bilden sich fortwährend kleine Tochterzwiebelchen die, wenn sie groß genug sind ihre Schutzhülle durchbrechen und zu Boden fallen, wo sie sich schnell bewurzeln und weiterwachsen. Im Sommer steht die Pflanze gerne an einem nicht zu sonnigen Platz im Garten, braucht um sich herum etwas Platz für ihre ausladenden Blätter. Ab September schiebt sie lange Blütenschäfte nach oben , die Blüten lassen sie eindeutig zum Milchstern werden. Je länger die Pflanze blühend draußen bleiben kann desto gedrungener bleibt die Blüte. Im Haus wird der Stängel durch die Wärme und das fehlende Licht sehr viel länger, fällt häufig um. Wenn erste Fröste zu erwarten sind muss die Südafrikanerin aber doch ins Haus, auch wenn sie kurzzeitig Temperaturen bis -5°C aushalten soll. Die Zwiebeln vertragen ein paar kalte Tage, die Blätter frieren komplett zurück, wachsen aber schnell nach. Die Pflanze kann warm und möglichst hell überwintert werden, sollte nicht komplett austrocknen, da sonst die Zwiebeln weich werden und die Blattspitzen vertrocknen. | ||
Aktuelle Version vom 29. Januar 2023, 20:44 Uhr
Weitere Namen
Geschwänzter Milchstern, Schwangere Zwiebel, Milchstern
Botanischer Name
»Ornithogalum« von gr. ornithos - Vogel und gala - Milch, »caudatum« geschwänzt von lat. cauda - Schwanz, Erstbeschreibung der Gattung Ornithogalum 1753 durch Carl von Linné (1707-1778) schwedischer Naturforscher
Englischer Name
False Sea Onion, Pregnant Onion
Familie
Liliengewächse, Liliaceae
Verbreitung
Südafrika
Wuchs
ausdauernd, immergrünes Zwiebelgewächs, Zwiebel bis zu 10cm durchmessend, nur mit den Wurzeln in der Erde, parallelnervige Blätter bis 70cm lang, Blütenstand bis 1m hoch
Standort
im Sommer halbschattig draußen, Kübelpflanze
Blütezeit
September, Oktober, November, Dezember
Blüte
traubiger Blütenstand, während der Blüte länger werdend, sechs weiße Blütenblätter mit je einem grünen Strich, der außen wie innen sichtbar ist
Fruchtreife
November, Dezember, Januar
Frucht
hellbraun abreifende Kapsel
Vermehrung
durch Tochterzwiebeln, die sich unter der Pergamenthaut der Mutterzwiebel bilden
Frosthärte
die Zwiebeln vertragen einige leicht frostige Tage, die Blätter sterben ab, sie wachsen aber schnell nach, wenn die Pflanze wieder warm steht, lieber rechtzeitig an einen hellen kühlen Ort im Haus stellen
Tierische Besucher
Bestäubung durch Schwebfliegen
Pflege
abgetrocknete Blütenstände lassen sich aus der Pflanze herausziehen, nicht zu trocken werden lassen sonst sterben die Blattspitzen ab und die Zwiebeln werden weich
Verwendbare Teile
Zwiebel ähnlich wie Aloe vera, bei Brand- und anderen Wunden wird die Heilung beschleunigt
Inhaltsstoffe
Cardenolide, Ornithogalosid, Polysaccaride
Status
anwesend, Ableger vorhanden
Literatur
- Giftpflanzen Pflanzengifte S.524, Roth, Daunderer, Kormann (1994)
Geschichte und Geschichten
Die Falsche Meerzwiebel mag es gesellig. Zu mehreren hockt sie in ihrem breiten Topf und ihre Speicherorgane wachsen zu beachtlicher Größe heran. Elegant schwingen sich die langen kräftig hellgrünen Blätter um die Zwiebeln herum. Unter der pergamentartigen Haut der Mutterzwiebeln bilden sich fortwährend kleine Tochterzwiebelchen die, wenn sie groß genug sind ihre Schutzhülle durchbrechen und zu Boden fallen, wo sie sich schnell bewurzeln und weiterwachsen. Im Sommer steht die Pflanze gerne an einem nicht zu sonnigen Platz im Garten, braucht um sich herum etwas Platz für ihre ausladenden Blätter. Ab September schiebt sie lange Blütenschäfte nach oben , die Blüten lassen sie eindeutig zum Milchstern werden. Je länger die Pflanze blühend draußen bleiben kann desto gedrungener bleibt die Blüte. Im Haus wird der Stängel durch die Wärme und das fehlende Licht sehr viel länger, fällt häufig um. Wenn erste Fröste zu erwarten sind muss die Südafrikanerin aber doch ins Haus, auch wenn sie kurzzeitig Temperaturen bis -5°C aushalten soll. Die Zwiebeln vertragen ein paar kalte Tage, die Blätter frieren komplett zurück, wachsen aber schnell nach. Die Pflanze kann warm und möglichst hell überwintert werden, sollte nicht komplett austrocknen, da sonst die Zwiebeln weich werden und die Blattspitzen vertrocknen.