Felsenteller (Ramonda myconi): Unterschied zwischen den Versionen
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* Brockengarten im Harz S.53, Friedrich Ebel u.a. (1999) | * Brockengarten im Harz S.53, Friedrich Ebel u.a. (1999) | ||
* Die Blüte S.246, Dieter Heß (1990) | |||
* Stauden im Garten S.134, Martin Stangl | * Stauden im Garten S.134, Martin Stangl | ||
* kraut&rüben 3/2018 S.59 | * kraut&rüben 3/2018 S.59 | ||
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Der Felsenteller gehört zu einer Gruppe von Pflanzen, die als Relikte einer sehr alten Flora betrachtet werden und zu wärmeren Zeiten im eurasischen Raum weiter verbreitet waren. Heute wachsen sie hauptsächlich im westlichen Teil der Iberischen Halbinsel in bergigen Regionen. Die Rosetten bildende Pflanze reagiert empfindlich auf Staunässe, wächst am Naturstandort bevorzugt in senkrechten Felsspalten, aus denen Regenwasser zügig ablaufen kann. Die runzeligen Blätter sind von kurzen borstigen Haaren überzogen und tolerieren auch längere Trockenperioden. Studien an Naturstandorten haben ergeben, dass nur wenige Jungpflanzen die ersten Jahre überstehen, Exemplare, die das geschafft haben aber sehr alt werden können. Die auch Freiland-Usambaraveilchen genannten Pflanzen sind schon seit Beginn des 17. Jahrhunderts in Kultur, werden besonders für Steingartenpflanzungen verwendet. | Der Felsenteller gehört zu einer Gruppe von Pflanzen, die als Relikte einer sehr alten Flora betrachtet werden und zu wärmeren Zeiten im eurasischen Raum weiter verbreitet waren. Heute wachsen sie hauptsächlich im westlichen Teil der Iberischen Halbinsel in bergigen Regionen. Die Rosetten bildende Pflanze reagiert empfindlich auf Staunässe, wächst am Naturstandort bevorzugt in senkrechten Felsspalten, aus denen Regenwasser zügig ablaufen kann. Die runzeligen Blätter sind von kurzen borstigen Haaren überzogen und tolerieren auch längere Trockenperioden, während derer sie soweit zurück trocknen können, dass sie wie abgestorben aussehen. Studien an Naturstandorten haben ergeben, dass nur wenige Jungpflanzen die ersten Jahre überstehen, Exemplare, die das geschafft haben aber sehr alt werden können. Die auch Freiland-Usambaraveilchen genannten Pflanzen sind schon seit Beginn des 17. Jahrhunderts in Kultur, werden besonders für Steingartenpflanzungen verwendet. | ||
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Aktuelle Version vom 24. März 2024, 09:02 Uhr
Weitere Namen
Ramondie, Pyrennäen-Felsenteller
Botanischer Name
»Ramonda« nach Ramond de Carbonnieres (1753-1827), französischer Geologe und Botaniker, »myconi« übernommen von Verbascum myconi wegen der filzigen Blätter, Erstbeschreibung durch Heinrich Gottlieb Ludwig Reichenbach (1793-1879) deutscher Botaniker
Englischer Name
Ramonda, Pyrenean Violet, Rosette Mullein
Familie
Gesneriengewächse, Gesneriaceae
Verbreitung
Balkan, Spanische Pyrenäen
Wuchs
ausdauernd, flach aufliegende Rosette, schwach behaarte runzelige, rautenförmige Blätter, kann komplett austrocknen ohne abzusterben, schrumpft dann so ineinander, dass sie kaum noch zu sehen ist, wird sobald sie Wasser bekommt wieder grün, Blütenstand bis 20cm hoch, ältere Pflanzen bilden Tochterrosetten
Standort
halbschattig, am Naturstandort häufig in senkrechten Felsspalten mit halbwegs nahrhafter Erde, zum ph-Wert des Bodens existieren unterschiedliche Angaben
Blütezeit
Mai, Juni, Juli
Blüte
traubiger Blütenstand, hell bis dunkel violette (selten rosa oder weiße) meist fünfzählige Blüten mit gelber Mitte, Kronblätter leicht nach hinten umgeschlagen
Fruchtreife
September
Frucht
elliptische Kapsel
Vermehrung
durch Aussaat, gelegentlich Selbstaussaat, Teilung älterer Rosetten
Frosthärte
grün überwinternd
Tierische Besucher
Pflege
kaum Pflege nötig, aufpassen, dass sie nicht überwuchert wird
Verwendbare Teile
Zierpflanze
Inhaltsstoffe
Myconosid, Polyphenolglycosid, Disaccharid Sucrose
Status
anwesend
Literatur
- Brockengarten im Harz S.53, Friedrich Ebel u.a. (1999)
- Die Blüte S.246, Dieter Heß (1990)
- Stauden im Garten S.134, Martin Stangl
- kraut&rüben 3/2018 S.59
Geschichte und Geschichten
Der Felsenteller gehört zu einer Gruppe von Pflanzen, die als Relikte einer sehr alten Flora betrachtet werden und zu wärmeren Zeiten im eurasischen Raum weiter verbreitet waren. Heute wachsen sie hauptsächlich im westlichen Teil der Iberischen Halbinsel in bergigen Regionen. Die Rosetten bildende Pflanze reagiert empfindlich auf Staunässe, wächst am Naturstandort bevorzugt in senkrechten Felsspalten, aus denen Regenwasser zügig ablaufen kann. Die runzeligen Blätter sind von kurzen borstigen Haaren überzogen und tolerieren auch längere Trockenperioden, während derer sie soweit zurück trocknen können, dass sie wie abgestorben aussehen. Studien an Naturstandorten haben ergeben, dass nur wenige Jungpflanzen die ersten Jahre überstehen, Exemplare, die das geschafft haben aber sehr alt werden können. Die auch Freiland-Usambaraveilchen genannten Pflanzen sind schon seit Beginn des 17. Jahrhunderts in Kultur, werden besonders für Steingartenpflanzungen verwendet.