Baummispel (Cotoneaster watereri "cornubia"): Unterschied zwischen den Versionen
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Wintergrüne Strauchmispel | Wintergrüne Strauchmispel | ||
====Botanischer Name==== | ====Botanischer Name==== | ||
»Cotoneaster« von lat. cotoneum (malum) - Quitte und aster- minderwertig (im Vergleich zur Frucht tragenden Quitte), »watereri« nach der Gärtnerei John Waterer, Sons & Crisp, wo diese Züchtung entstand | |||
==== Englischer Name ==== | ==== Englischer Name ==== | ||
Cotoneaster Cornubia | Cotoneaster Cornubia, Cotoneaster-Tree | ||
==== Familie ==== | ==== Familie ==== | ||
Rosengewächse, Rosaceae | Rosengewächse, Rosaceae | ||
====Verbreitung==== | ====Verbreitung==== | ||
Kreuzung aus Cotoneaster frigidus und Cotoneaster salicifolius | |||
==== Wuchs==== | ==== Wuchs==== | ||
ausdauernd, überhängender bis | ausdauernd, überhängender bis 5m hoher Strauch, schmal lanzettliche, matt dunkelgrüne Blätter, teilweise wintergrün, treibt an der Basis immer wieder aus | ||
====Standort==== | ====Standort==== | ||
sonnig bis halbschattig, normaler Gartenboden, etwas geschützte Lage | sonnig bis halbschattig, normaler Gartenboden, etwas geschützte Lage | ||
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Juni | Juni | ||
====Blüte==== | ====Blüte==== | ||
rahmweiße kleine fünfzählige Einzelblüten mit rötlichen Staubgefäßen in eng gepackten Doldentrauben, intensiv nach Honig duftend, bei Insekten sehr beliebt | |||
====Fruchtreife==== | ====Fruchtreife==== | ||
ab September | ab September | ||
====Frucht==== | ====Frucht==== | ||
kleine rote Beeren, über Winter am Strauch haftend, Vogelfutter (Wacholderdrossel) | kleine rote Beeren in engen Doldentrauben, über Winter am Strauch haftend, Vogelfutter (Wacholderdrossel, Amsel) | ||
====Vermehrung==== | ====Vermehrung==== | ||
durch Stecklinge, da bei mir noch nie Sämlinge aufgetreten sind, ist die Art möglicherweise steril | |||
====Frosthärte==== | ====Frosthärte==== | ||
teilweise grün überwinternd, Laubabwurf im Frühjahr, | teilweise grün überwinternd, Laubabwurf teils im Herbst, teils im Frühjahr oder nach längeren Frostperioden, dann sterben auch einzelne Zweige ab | ||
====Tierische Besucher==== | ====Tierische Besucher==== | ||
die üppige duftende Blüte lockt Insekten jeder Art an, besonders Honigbienen sind häufig zu beobachten, die Beeren werden erst im Verlauf des Spätwinters von Vögeln beachtet, scheinen eher als Notration zu gelten, Wacholderdrosseln kümmern sich dann aber gründlich um die Ernte | die üppige duftende Blüte lockt Insekten jeder Art an, besonders Honigbienen sind häufig zu beobachten, die Beeren werden häufig erst im Verlauf des Spätwinters von Vögeln beachtet, scheinen eher als Notration zu gelten, Wacholderdrosseln kümmern sich dann aber gründlich um die Ernte, in manchen Jahren sind Amseln auch schon früher im Baum anzutreffen | ||
====Pflege==== | ====Pflege==== | ||
kaum Pflege nötig, eventuell zurückschneiden, wenn der Fruchtbehang die Zweige zu sehr nach unten gezogen hat | kaum Pflege nötig, eventuell zurückschneiden, wenn der Fruchtbehang die Zweige zu sehr nach unten gezogen hat, der Name »Baum«-Mispel ist etwas irreführend, handelt es sich im Wuchs doch eher um einen Strauch, der von unten immer wieder Seitenschosse ausbildet. Die sollten zeitig entfernt werden, wenn ein baumartiger Wuchs erwünscht ist. | ||
====Verwendbare Teile==== | ====Verwendbare Teile==== | ||
Duftpflanze | Duftpflanze | ||
====Inhaltsstoffe==== | ====Inhaltsstoffe==== | ||
Glycoside, Prunasin, in den Früchten geringe Mengen von Amygdalin (Blausäure) | |||
====Status==== | ====Status==== | ||
anwesend | anwesend | ||
====Literatur==== | ====Literatur==== | ||
* Neophyten S.389, Norbert Griebl (2020) | |||
====Geschichte und Geschichten==== | ====Geschichte und Geschichten==== | ||
Die Baummispel ist ein mehrtriebig wachsender Strauch, der aber problemlos einstämmig gezogen werden kann, dann müssen nur gelegentlich an der Basis entstehende Neutriebe beseitigt werden. Das Wachstum beginnt eher verhalten, im Laufe der Jahre wird die Krone dichter und lange Neutriebe reichen weit über sie hinaus. Mit Blüte und Fruchtbehang neigen sich die Zweige nach unten und hängen malerisch über, bleiben dann in dieser Position. Die Blüte beginnt meist Anfang Juni und zieht sich bei nicht allzu warmer Witterung über mehrere Wochen hin. Der Duft des in voller Blüte stehenden Baumes ist überwältigend, trat in meinem Garten allerdings erst nach einigen Jahren auf. Angelockt durch das intensive Honigaroma ist der Strauch bald voller Insekten, stellt eine wertvolle Bienenweide dar. Nach der Blüte entwickeln sich im Laufe des Sommers die kleinen Beeren in eng zusammenstehenden Dolden. Erst im Spätherbst reifen sie aus, sind dann leuchtend rot und bleiben an den Zweigen haften. So sind sie während des Winters von großer Zierwirkung, besonders wenn Schnee darauf liegt. Je nach Art des Winters verfärbt sich ein Teil des Laubes gelb bis rot. Erst im Frühjahr fallen diese Blätter ab, die grünen bleiben zumindest teilweise am Strauch. Die Beeren scheinen nicht besonders schmackhaft zu sein, die Vogelwelt betrachtet sie eher als Notration, wenn gar nichts anderes mehr zu holen ist. Im Spätwinter kommen häufig Wacholderdrosseln, sitzen ausdauernd in den Zweigen und fressen die Beeren, wobei einiges auf dem Boden landet. Sämlinge sind bei mir bisher trotzdem | Die Baummispel ist ein mehrtriebig wachsender Strauch, der aber problemlos einstämmig gezogen werden kann, dann müssen nur gelegentlich an der Basis entstehende Neutriebe beseitigt werden. Das Wachstum beginnt eher verhalten, im Laufe der Jahre wird die Krone dichter und lange Neutriebe reichen weit über sie hinaus. Mit Blüte und Fruchtbehang neigen sich die Zweige nach unten und hängen malerisch über, bleiben dann in dieser Position. Die Blüte beginnt meist Anfang Juni und zieht sich bei nicht allzu warmer Witterung über mehrere Wochen hin. Der Duft des in voller Blüte stehenden Baumes ist überwältigend, trat in meinem Garten allerdings erst nach einigen Jahren auf. Angelockt durch das intensive Honigaroma ist der Strauch bald voller Insekten, stellt eine wertvolle Bienenweide dar. Nach der Blüte entwickeln sich im Laufe des Sommers die kleinen Beeren in eng zusammenstehenden Dolden. Erst im Spätherbst reifen sie aus, sind dann leuchtend rot und bleiben an den Zweigen haften. So sind sie während des Winters von großer Zierwirkung, besonders wenn Schnee darauf liegt. Je nach Art des Winters verfärbt sich ein Teil des Laubes gelb bis rot. Erst im Frühjahr fallen diese Blätter ab, die grünen bleiben zumindest teilweise am Strauch. Die Beeren scheinen nicht besonders schmackhaft zu sein, die Vogelwelt betrachtet sie eher als Notration, wenn gar nichts anderes mehr zu holen ist. Im Spätwinter kommen häufig Wacholderdrosseln, sitzen ausdauernd in den Zweigen und fressen die Beeren, wobei einiges auf dem Boden landet. Sämlinge sind bei mir bisher trotzdem nicht aufgetreten. Im Winter 2017/18 sind sämtliche Beeren bereits Ende Dezember von Amseln beseitigt worden... | ||
Aktuelle Version vom 2. März 2024, 09:54 Uhr
Weitere Namen
Wintergrüne Strauchmispel
Botanischer Name
»Cotoneaster« von lat. cotoneum (malum) - Quitte und aster- minderwertig (im Vergleich zur Frucht tragenden Quitte), »watereri« nach der Gärtnerei John Waterer, Sons & Crisp, wo diese Züchtung entstand
Englischer Name
Cotoneaster Cornubia, Cotoneaster-Tree
Familie
Rosengewächse, Rosaceae
Verbreitung
Kreuzung aus Cotoneaster frigidus und Cotoneaster salicifolius
Wuchs
ausdauernd, überhängender bis 5m hoher Strauch, schmal lanzettliche, matt dunkelgrüne Blätter, teilweise wintergrün, treibt an der Basis immer wieder aus
Standort
sonnig bis halbschattig, normaler Gartenboden, etwas geschützte Lage
Blütezeit
Juni
Blüte
rahmweiße kleine fünfzählige Einzelblüten mit rötlichen Staubgefäßen in eng gepackten Doldentrauben, intensiv nach Honig duftend, bei Insekten sehr beliebt
Fruchtreife
ab September
Frucht
kleine rote Beeren in engen Doldentrauben, über Winter am Strauch haftend, Vogelfutter (Wacholderdrossel, Amsel)
Vermehrung
durch Stecklinge, da bei mir noch nie Sämlinge aufgetreten sind, ist die Art möglicherweise steril
Frosthärte
teilweise grün überwinternd, Laubabwurf teils im Herbst, teils im Frühjahr oder nach längeren Frostperioden, dann sterben auch einzelne Zweige ab
Tierische Besucher
die üppige duftende Blüte lockt Insekten jeder Art an, besonders Honigbienen sind häufig zu beobachten, die Beeren werden häufig erst im Verlauf des Spätwinters von Vögeln beachtet, scheinen eher als Notration zu gelten, Wacholderdrosseln kümmern sich dann aber gründlich um die Ernte, in manchen Jahren sind Amseln auch schon früher im Baum anzutreffen
Pflege
kaum Pflege nötig, eventuell zurückschneiden, wenn der Fruchtbehang die Zweige zu sehr nach unten gezogen hat, der Name »Baum«-Mispel ist etwas irreführend, handelt es sich im Wuchs doch eher um einen Strauch, der von unten immer wieder Seitenschosse ausbildet. Die sollten zeitig entfernt werden, wenn ein baumartiger Wuchs erwünscht ist.
Verwendbare Teile
Duftpflanze
Inhaltsstoffe
Glycoside, Prunasin, in den Früchten geringe Mengen von Amygdalin (Blausäure)
Status
anwesend
Literatur
- Neophyten S.389, Norbert Griebl (2020)
Geschichte und Geschichten
Die Baummispel ist ein mehrtriebig wachsender Strauch, der aber problemlos einstämmig gezogen werden kann, dann müssen nur gelegentlich an der Basis entstehende Neutriebe beseitigt werden. Das Wachstum beginnt eher verhalten, im Laufe der Jahre wird die Krone dichter und lange Neutriebe reichen weit über sie hinaus. Mit Blüte und Fruchtbehang neigen sich die Zweige nach unten und hängen malerisch über, bleiben dann in dieser Position. Die Blüte beginnt meist Anfang Juni und zieht sich bei nicht allzu warmer Witterung über mehrere Wochen hin. Der Duft des in voller Blüte stehenden Baumes ist überwältigend, trat in meinem Garten allerdings erst nach einigen Jahren auf. Angelockt durch das intensive Honigaroma ist der Strauch bald voller Insekten, stellt eine wertvolle Bienenweide dar. Nach der Blüte entwickeln sich im Laufe des Sommers die kleinen Beeren in eng zusammenstehenden Dolden. Erst im Spätherbst reifen sie aus, sind dann leuchtend rot und bleiben an den Zweigen haften. So sind sie während des Winters von großer Zierwirkung, besonders wenn Schnee darauf liegt. Je nach Art des Winters verfärbt sich ein Teil des Laubes gelb bis rot. Erst im Frühjahr fallen diese Blätter ab, die grünen bleiben zumindest teilweise am Strauch. Die Beeren scheinen nicht besonders schmackhaft zu sein, die Vogelwelt betrachtet sie eher als Notration, wenn gar nichts anderes mehr zu holen ist. Im Spätwinter kommen häufig Wacholderdrosseln, sitzen ausdauernd in den Zweigen und fressen die Beeren, wobei einiges auf dem Boden landet. Sämlinge sind bei mir bisher trotzdem nicht aufgetreten. Im Winter 2017/18 sind sämtliche Beeren bereits Ende Dezember von Amseln beseitigt worden...