Fingerhut (Digitalis ambigua): Unterschied zwischen den Versionen
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Großblütiger Fingerhut, Blassgelber Fingerhut | |||
====Botanischer Name==== | ====Botanischer Name==== | ||
»Digitalis« geht wohl auf lat. digitale - Fingerhut als Schneiderwerkzeug zurück, »ambigua« von lat. ambiguus - zweideutig, angewendet auf Pflanzen deren taxonomische Zuordnung zweifelhaft war, synonyme Benennung Digitalis grandiflora, Erstbeschreibung 1770 durch Johan Andreas Murray (1740-1791) schwedischer Botaniker und Mediziner | |||
==== Englischer Name ==== | ==== Englischer Name ==== | ||
Yellow Foxglove | Yellow Foxglove | ||
==== Familie ==== | ==== Familie ==== | ||
Rachenblütler, Scrophulariaceae | Rachenblütler, Scrophulariaceae | ||
====Verbreitung==== | ====Verbreitung==== | ||
Mittel- und Südeuropa | |||
==== Wuchs==== | ==== Wuchs==== | ||
ausdauernd, | ausdauernd, Rosette im Austrieb steil aufgerichtet, Blätterschwach behaart, später glatt, Rosette liegt dann flach am Boden auf, Blütenstand einseitwendlich bis 1,2m hoch | ||
====Standort==== | ====Standort==== | ||
halbschattig, eher | sonnig bis halbschattig, stickstoffreiche, eher feuchte Lehmböden bis etwa 1800m Höhe, Waldwiesen, Kahlschläge | ||
====Blütezeit==== | ====Blütezeit==== | ||
Juni, Juli, August | Juni, Juli, August | ||
====Blüte==== | ====Blüte==== | ||
gelb- weißlich bis rosa, röhrig- glockig, innen bräunliches Netzmuster | gelb- weißlich bis rosa, röhrig- glockig, weich behaart, vormännlich, innen bräunliches Netzmuster, größte Blüten aller wilden Fingerhut-Arten | ||
====Fruchtreife==== | ====Fruchtreife==== | ||
August, September | August, September | ||
====Frucht==== | ====Frucht==== | ||
aufrecht stehende mehrfächerige Kapsel mit vielen kleinen Samen | |||
====Vermehrung==== | ====Vermehrung==== | ||
durch Aussaat | durch Aussaat | ||
====Frosthärte==== | ====Frosthärte==== | ||
grün überwinternd | teilweise grün überwinternd, Wurzel frosthart | ||
====Tierische Besucher==== | ====Tierische Besucher==== | ||
Bestäubung hauptsächlich durch Bienen und Hummeln, leider bei Schnecken sehr beliebt | Bestäubung hauptsächlich durch Bienen und Hummeln, der Austrieb ist leider bei Schnecken sehr beliebt | ||
====Pflege==== | ====Pflege==== | ||
entfernen des Blütenstandes nach der Blüte verlängert die Lebenszeit der Pflanze | entfernen des Blütenstandes nach der Blüte verlängert die Lebenszeit der Pflanze | ||
====Verwendbare Teile==== | ====Verwendbare Teile==== | ||
Giftpflanze | streng geschützte Giftpflanze | ||
====Inhaltsstoffe==== | ====Inhaltsstoffe==== | ||
Cardenolide, Glycoside | Cardenolide, Glycoside, Lanatosid, Glucoevatromonosid, | ||
====Status==== | ====Status==== | ||
zur Zeit abwesend | |||
====Literatur==== | ====Literatur==== | ||
* Giftpflanzen Pflanzengifte S.304, Roth, Daunderer, Kormann (1994) | |||
====Geschichte und Geschichten==== | |||
Mein Großblütiger Fingerhut ist eher schüchterner Natur. Vielleicht behagt ihm der Standort nicht, vielleicht sind es die Schnecken, die ihm im Frühjahr, wenn er sich gerade durch die Erde gearbeitet hat, die jungen Blätter zernagen, er sieht jedenfalls eher kleinblütig aus und sehr zart. Die anfangs steil aufgerichteten Blätter sind deutlich längs gerippt, nur schwach behaart und von saftigem Grün. Im Frühsommer schiebt sich der Blütenstand in die Höhe, mit den einseitwendig angeordneten blassgelben Blüten, die sich von unten nach oben öffnen. Hummeln gehören zu den Bestäubern, verschwinden in den Fingerhüten auf der Suche nach Nektar. | |||
[[Category:Mehrjährige]] | [[Category:Mehrjährige]] |
Aktuelle Version vom 18. September 2024, 12:06 Uhr
Weitere Namen
Großblütiger Fingerhut, Blassgelber Fingerhut
Botanischer Name
»Digitalis« geht wohl auf lat. digitale - Fingerhut als Schneiderwerkzeug zurück, »ambigua« von lat. ambiguus - zweideutig, angewendet auf Pflanzen deren taxonomische Zuordnung zweifelhaft war, synonyme Benennung Digitalis grandiflora, Erstbeschreibung 1770 durch Johan Andreas Murray (1740-1791) schwedischer Botaniker und Mediziner
Englischer Name
Yellow Foxglove
Familie
Rachenblütler, Scrophulariaceae
Verbreitung
Mittel- und Südeuropa
Wuchs
ausdauernd, Rosette im Austrieb steil aufgerichtet, Blätterschwach behaart, später glatt, Rosette liegt dann flach am Boden auf, Blütenstand einseitwendlich bis 1,2m hoch
Standort
sonnig bis halbschattig, stickstoffreiche, eher feuchte Lehmböden bis etwa 1800m Höhe, Waldwiesen, Kahlschläge
Blütezeit
Juni, Juli, August
Blüte
gelb- weißlich bis rosa, röhrig- glockig, weich behaart, vormännlich, innen bräunliches Netzmuster, größte Blüten aller wilden Fingerhut-Arten
Fruchtreife
August, September
Frucht
aufrecht stehende mehrfächerige Kapsel mit vielen kleinen Samen
Vermehrung
durch Aussaat
Frosthärte
teilweise grün überwinternd, Wurzel frosthart
Tierische Besucher
Bestäubung hauptsächlich durch Bienen und Hummeln, der Austrieb ist leider bei Schnecken sehr beliebt
Pflege
entfernen des Blütenstandes nach der Blüte verlängert die Lebenszeit der Pflanze
Verwendbare Teile
streng geschützte Giftpflanze
Inhaltsstoffe
Cardenolide, Glycoside, Lanatosid, Glucoevatromonosid,
Status
zur Zeit abwesend
Literatur
- Giftpflanzen Pflanzengifte S.304, Roth, Daunderer, Kormann (1994)
Geschichte und Geschichten
Mein Großblütiger Fingerhut ist eher schüchterner Natur. Vielleicht behagt ihm der Standort nicht, vielleicht sind es die Schnecken, die ihm im Frühjahr, wenn er sich gerade durch die Erde gearbeitet hat, die jungen Blätter zernagen, er sieht jedenfalls eher kleinblütig aus und sehr zart. Die anfangs steil aufgerichteten Blätter sind deutlich längs gerippt, nur schwach behaart und von saftigem Grün. Im Frühsommer schiebt sich der Blütenstand in die Höhe, mit den einseitwendig angeordneten blassgelben Blüten, die sich von unten nach oben öffnen. Hummeln gehören zu den Bestäubern, verschwinden in den Fingerhüten auf der Suche nach Nektar.