Jakobs- Greiskraut (Senecio jacobea): Unterschied zwischen den Versionen
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Jakobs-Kreuzkraut | |||
====Botanischer Name==== | ====Botanischer Name==== | ||
»Senecio« von lat. senex - Greis (wegen des weißhaarigen Pappus der Samen), »jacobea« beschreibt die Blütezeit rund um den Namenstag des Heiligen Jakob, Erstbeschreibung durch Gottfried Gaertner (1754-1825) deutscher Botaniker | |||
==== Englischer Name ==== | ==== Englischer Name ==== | ||
Ragwort | Ragwort, Nationalpflanze der Isle of Man, dort als Cushag bekannt | ||
==== Familie ==== | ==== Familie ==== | ||
Korbblütler, Asteraceae | Korbblütler, Asteraceae | ||
====Verbreitung==== | ====Verbreitung==== | ||
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sonnig, mäßig nahrhafter Boden | sonnig, mäßig nahrhafter Boden | ||
====Blütezeit==== | ====Blütezeit==== | ||
Juni, Juli, August | Juni, Juli, August, September, (Oktober), (November) | ||
====Blüte==== | ====Blüte==== | ||
verzweigter Blütenstand, gelbe Körbchen mit Zungenblüten | verzweigter, steifer Blütenstand (aufrechte Doldentraube), bis zu den Blüten beblättert, gelbe Körbchen mit einem lockeren Kranz Zungenblüten, nach der Bestäubung verfärben sich die Röhrenblüten ins bräunliche, werden von Bestäubern dann nicht mehr angeflogen | ||
====Fruchtreife==== | ====Fruchtreife==== | ||
August, September | August, September | ||
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Achäne mit rauhaarigem Pappus | |||
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Herbstrosetten grün überwinternd | Herbstrosetten grün überwinternd | ||
====Tierische Besucher==== | ====Tierische Besucher==== | ||
Bestäubung durch Bienen und Schwebfliegen | Bestäubung durch Bienen und Schwebfliegen, Futterpflanze der Raupen vom Jakobskrautbären | ||
====Pflege==== | ====Pflege==== | ||
nach der Blüte zurückschneiden, wenn sich die Pflanze nicht weiter ausbreiten soll | nach der Blüte zurückschneiden, wenn sich die Pflanze nicht weiter ausbreiten soll, wird gelegentlich von Rostpilzen befallen | ||
====Verwendbare Teile==== | ====Verwendbare Teile==== | ||
Giftpflanze, leberschädigende Inhaltsstoffe in der ganzen Pflanze, die auch beim Trocknen erhalten bleiben | |||
====Inhaltsstoffe==== | ====Inhaltsstoffe==== | ||
Pyrrolizidinalkaloide (Jacobin), Oxalsäure, Flavonoide (Rutin), Cumarin | |||
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anwesend | anwesend | ||
====Literatur==== | ====Literatur==== | ||
* Bienenweide und Hummelparadies S.131, Dave Goulson (2021) | |||
* Die Blüte S.205, Dieter Heß (1990) | |||
* Die Unkräuter in meinem Garten S.147, Wolf-Dieter Storl (2018) | |||
* Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen S.621, S.G.Fleischhauer, J.Guthmann, R.Spiegelberger (2013) | |||
* Giftpflanzen Pflanzengifte S.654, Roth, Daunderer, Kormann (1994) | |||
* Heilsam bis Tödlich S.119/124, Jan Grossarth (2022) | |||
* Kluge Pflanzen s.128, Volker Arzt (2009) | |||
* New Kreüterbuch Cap.CCLXXXIII, Leonhart Fuchs (1543) | |||
* The Book of Weeds S.135, Ken Thompson (2009) | |||
* Weeds S.112, Richard Mabey (2010) | |||
* kraut&rüben 6/2021 S.64 | |||
====Geschichte und Geschichten==== | |||
Das in Mitteleuropa heimische Jakobs-Greiskraut ist in einer sommerlichen Wiese ein durchaus hübscher Anblick. Die steifen, verzweigten Stängel enden in einem ganzen Strauß leuchtend gelber Blüten, die über mehrere Wochen hinweg geöffnet bleiben. Wächst das Greiskraut auf einer Weide, so bleibt es vom Vieh normalerweise unbehelligt. Geruch und Geschmack des Krautes machen dem Futtersuchenden schnell klar, dass er hier Abstand halten sollte. Die ganze Pflanze enthält eine recht hohe Konzentration von Pyrrolizidinalkaloiden, Stoffen, die die Leber so stark schädigen können, dass sie ihren Dienst quittiert. Diese Gifte bleiben auch dann wirksam, wenn die Pflanze getrocknet, also zu Heu verarbeitet wird. Während die Tiere das frische Grün verschmähen, nehmen sie es im Trockenfutter auf, so dass Vergiftungen auftreten können. Selbst in Honig und Milch sind die Gifte nachweisbar. Manche Tiere machen sich die abschreckende Wirkung des Kreuzkrautes zu Nutze. Der Jakobskrautbär, ein hübscher kleiner Schmetterling, legt seine Eier auf den Pflanzen ab und die Raupen reichern das Gift in ihren Körpern an. Das schadet ihnen selbst offenbar nicht, macht sie aber ungenießbar für Vögel und andere Fressfeinde. | |||
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Aktuelle Version vom 5. Oktober 2024, 12:36 Uhr
Weitere Namen
Jakobs-Kreuzkraut
Botanischer Name
»Senecio« von lat. senex - Greis (wegen des weißhaarigen Pappus der Samen), »jacobea« beschreibt die Blütezeit rund um den Namenstag des Heiligen Jakob, Erstbeschreibung durch Gottfried Gaertner (1754-1825) deutscher Botaniker
Englischer Name
Ragwort, Nationalpflanze der Isle of Man, dort als Cushag bekannt
Familie
Korbblütler, Asteraceae
Verbreitung
Europa, Asien
Wuchs
zwei- bis mehrjährig, rosettig, gebuchtete Grundblätter, Blütenstand bis 1m hoch, nach der Samenreife meist absterbend
Standort
sonnig, mäßig nahrhafter Boden
Blütezeit
Juni, Juli, August, September, (Oktober), (November)
Blüte
verzweigter, steifer Blütenstand (aufrechte Doldentraube), bis zu den Blüten beblättert, gelbe Körbchen mit einem lockeren Kranz Zungenblüten, nach der Bestäubung verfärben sich die Röhrenblüten ins bräunliche, werden von Bestäubern dann nicht mehr angeflogen
Fruchtreife
August, September
Frucht
Achäne mit rauhaarigem Pappus
Vermehrung
durch Selbstaussaat
Frosthärte
Herbstrosetten grün überwinternd
Tierische Besucher
Bestäubung durch Bienen und Schwebfliegen, Futterpflanze der Raupen vom Jakobskrautbären
Pflege
nach der Blüte zurückschneiden, wenn sich die Pflanze nicht weiter ausbreiten soll, wird gelegentlich von Rostpilzen befallen
Verwendbare Teile
Giftpflanze, leberschädigende Inhaltsstoffe in der ganzen Pflanze, die auch beim Trocknen erhalten bleiben
Inhaltsstoffe
Pyrrolizidinalkaloide (Jacobin), Oxalsäure, Flavonoide (Rutin), Cumarin
Status
anwesend
Literatur
- Bienenweide und Hummelparadies S.131, Dave Goulson (2021)
- Die Blüte S.205, Dieter Heß (1990)
- Die Unkräuter in meinem Garten S.147, Wolf-Dieter Storl (2018)
- Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen S.621, S.G.Fleischhauer, J.Guthmann, R.Spiegelberger (2013)
- Giftpflanzen Pflanzengifte S.654, Roth, Daunderer, Kormann (1994)
- Heilsam bis Tödlich S.119/124, Jan Grossarth (2022)
- Kluge Pflanzen s.128, Volker Arzt (2009)
- New Kreüterbuch Cap.CCLXXXIII, Leonhart Fuchs (1543)
- The Book of Weeds S.135, Ken Thompson (2009)
- Weeds S.112, Richard Mabey (2010)
- kraut&rüben 6/2021 S.64
Geschichte und Geschichten
Das in Mitteleuropa heimische Jakobs-Greiskraut ist in einer sommerlichen Wiese ein durchaus hübscher Anblick. Die steifen, verzweigten Stängel enden in einem ganzen Strauß leuchtend gelber Blüten, die über mehrere Wochen hinweg geöffnet bleiben. Wächst das Greiskraut auf einer Weide, so bleibt es vom Vieh normalerweise unbehelligt. Geruch und Geschmack des Krautes machen dem Futtersuchenden schnell klar, dass er hier Abstand halten sollte. Die ganze Pflanze enthält eine recht hohe Konzentration von Pyrrolizidinalkaloiden, Stoffen, die die Leber so stark schädigen können, dass sie ihren Dienst quittiert. Diese Gifte bleiben auch dann wirksam, wenn die Pflanze getrocknet, also zu Heu verarbeitet wird. Während die Tiere das frische Grün verschmähen, nehmen sie es im Trockenfutter auf, so dass Vergiftungen auftreten können. Selbst in Honig und Milch sind die Gifte nachweisbar. Manche Tiere machen sich die abschreckende Wirkung des Kreuzkrautes zu Nutze. Der Jakobskrautbär, ein hübscher kleiner Schmetterling, legt seine Eier auf den Pflanzen ab und die Raupen reichern das Gift in ihren Körpern an. Das schadet ihnen selbst offenbar nicht, macht sie aber ungenießbar für Vögel und andere Fressfeinde.