Dornige Hauhechel (Ononis spinosa): Unterschied zwischen den Versionen
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* Die Kräuter in meinem Garten S.232, Siegrid Hirsch, Felix Grünberger (2008) | * Die Kräuter in meinem Garten S.232, Siegrid Hirsch, Felix Grünberger (2008) | ||
* Großes Kräuter- und Gewürzbuch S.132, Heinz Görz (1987) | * Großes Kräuter- und Gewürzbuch S.132, Heinz Görz (1987) | ||
* Kölbls Kräuterfibel S.136, Konrad Kölbl (1993) | |||
* Kräuter S.157, Burkhard Bohne (2010) | * Kräuter S.157, Burkhard Bohne (2010) | ||
* New Kreüterbuch Cap.XVIII, Leonhart Fuchs (1543) | * New Kreüterbuch Cap.XVIII, Leonhart Fuchs (1543) |
Version vom 11. August 2017, 15:45 Uhr
Weitere Namen
Ochsenbrech, Weiberkrieg, Harnkraut, Hechelkrieg
Botanischer Name
»Ononis« gr. onos Esel, der Austrieb der Pflanze riecht streng nach Tier, »spinosa« lat. dornig, stachelig
Englischer Name
Restharrow
Familie
Schmetterlingsblütler, Fabaceae
Verbreitung
Östliches Europa, Asien, Nordafrika
Wuchs
ausdauernd, bis 50cm tiefe Pfahlwurzel, Sämlinge filzig behaart, Blätter bei älteren Pflanzen glatt, matt grün, Einzeltriebe lang, meist liegend, Blüten in den Blattachseln bis 30cm hoch
Standort
sonnig, eher trockene sandige Böden
Blütezeit
Juni, Juli, August
Blüte
einzeln oder zu zweit stehende kräftig rosa Blüten
Fruchtreife
September, Oktober
Frucht
kleine ein- bis zweisamige aufgeblasene Hülse,
Vermehrung
durch Aussaat, sät sich gern selbst aus
Frosthärte
oberirdisch absterbend, Wurzel frosthart
Tierische Besucher
Raupenfutterpflanze des Hauhechelbläulings, Bestäubung hauptsächlich durch Hummeln
Pflege
Rückschnitt im Frühjahr
Verwendbare Teile
Wurzel, harntreibend, blutreinigend, steinlösend, harntreibende Wirkung war schon in der Antike bekannt
Inhaltsstoffe
Flavonoide,Gerbstoff Ononin, Trifolirhizin, ätherische Öle, Zitronensäure, Sitosterin
Status
anwesend
Literatur
- Die Kräuter in meinem Garten S.232, Siegrid Hirsch, Felix Grünberger (2008)
- Großes Kräuter- und Gewürzbuch S.132, Heinz Görz (1987)
- Kölbls Kräuterfibel S.136, Konrad Kölbl (1993)
- Kräuter S.157, Burkhard Bohne (2010)
- New Kreüterbuch Cap.XVIII, Leonhart Fuchs (1543)
- Sechzig einheimische Wildpflanzen... S.124, Detlev Arens (1991)
- kraut&rüben 11/2014
Geschichte und Geschichten
Die dornige Hauhechel wächst gern an sandigen, sonnigen Seeufern, wird spätestens beim Darüberlaufen mit nackten Füßen bemerkt, da sie dann ihrem Namen alle Ehre macht. Da sie recht flach am Boden aufliegt und sich zwischen anderen Pflanzen hindurch schlängelt werden ihre hübschen lila Schmetterlingsblüten erst bei genauem Hinsehen entdeckt. Aus den Blüten entstehen im Laufe des Sommers kleine Hülsen, in denen sich ein oder zwei Samen befinden. Dürfen die ausreifen, so erscheinen im nächsten Frühjahr rund um die Mutterpflanze Jungpflanzen. Ein kleiner Schmetterling namens Hauhechelbläuling ist speziell auf diese Pflanze angewiesen und legt seine Eier auf den Blättern ab.
Die Hauhechel war bei den Bauern eher unbeliebt, da ihre zähen Triebe sich schwer abmähen oder unterpflügen ließen. Beim zusammen harken der Mahd, was in erster Linie Frauenarbeit war, blieben die Dornen in der Kleidung hängen und im Heu verfilzten die Triebe das Gras. Namen wie »Weiberkrieg« nehmen darauf Bezug. Auch Bezeichnungen wie »Ochsenbrech«, »Pflugstörz« oder »Hechelkrieg« künden vom Unmut der Bauern. Zudem zeigten üppige Vorkommen der Pflanze an, dass der Boden an dieser Stelle alles andere als fruchtbar war. Die Hauhechel wächst bevorzugt auf steinigem, nährstoffarmem Grund.
Nach Hieronymus Bosch soll ein Tee aus Hauhechelgrün das Auftreten einer Alkoholfahne nach durchzechter Nacht verhindern.