Tayberry (Rubus fruticosus x Rubus idaeus): Unterschied zwischen den Versionen
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Himbeere und Brombeere sind schon häufiger gekreuzt worden, eines der Ergebnisse ist die Taybeere. Benannt ist sie nach dem River Tay in der Nähe von Dundee in Schottland, wo sie von Derek Jennings und David Mason am Scottish Research Institute gezüchtet wurde. 1962 kam sie auf den Markt und setzte sich in Schottland gleich gut durch, da sie sehr kältetolerant ist. Im Wuchs ähnelt sie eher der Brombeere, entwickelt mehrere Meter lange Triebe, die hochgebunden werden sollten, da sie sich bewurzeln, sobald sie den Boden berühren, und den Bestand dann schneller vergrößern, als gewünscht. Die Blüten sind weiß, mit auffällig weit auseinander stehenden Kronblättern, sie erscheinen schon Ende April bis Anfang Mai. Die Früchte reifen früher als Himbeeren und Brombeeren, sind recht groß und lang gestreckt. Ihre Farbe schwankt von dunklem rot bis violett, voll ausgreift sind die Beeren sehr weich, entwickeln dann aber auch erst ihr volles Aroma. Die Ernte ist nicht ganz einfach, da die Triebe sehr eng bestachelt sind. Da Taybeeren viel Saft enthalten lassen sie sich gut zu Marmeladen verarbeiten oder durch ein Sieb gestrichen als fruchtige Soße auf Vanille Eis verwenden. Nach der Ernte können die abgetragenen Ruten ebenerdig abgeschnitten werden, um Platz für die neuen zu schaffen, die dann auch gleich wieder hoch gebunden werden sollten. Im Herbst verfärbt sich ein Teil der Blätter dunkelrot, die meisten bleiben den Winter über an der Pflanze und fallen erst beim Neuaustrieb ab. | Himbeere und Brombeere sind schon häufiger gekreuzt worden, eines der Ergebnisse ist die Taybeere. Benannt ist sie nach dem River Tay in der Nähe von Dundee in Schottland, wo sie von Derek Jennings und David Mason am Scottish Research Institute gezüchtet wurde. 1962 kam sie auf den Markt und setzte sich in Schottland gleich gut durch, da sie sehr kältetolerant ist. Im Wuchs ähnelt sie eher der Brombeere, entwickelt mehrere Meter lange Triebe, die hochgebunden werden sollten, da sie sich bewurzeln, sobald sie den Boden berühren, und den Bestand dann schneller vergrößern, als gewünscht. Die Blüten sind weiß, mit auffällig weit auseinander stehenden Kronblättern, sie erscheinen schon Ende April bis Anfang Mai. Die Früchte reifen früher als Himbeeren und Brombeeren, sind recht groß und lang gestreckt. Ihre Farbe schwankt von dunklem rot bis violett, voll ausgreift sind die Beeren sehr weich, entwickeln dann aber auch erst ihr volles Aroma. Die Ernte ist nicht ganz einfach, da die Triebe sehr eng bestachelt sind. Da Taybeeren viel Saft enthalten lassen sie sich gut zu Marmeladen verarbeiten oder durch ein Sieb gestrichen als fruchtige Soße auf Vanille Eis verwenden. Nach der Ernte können die abgetragenen Ruten ebenerdig abgeschnitten werden, um Platz für die neuen zu schaffen, die dann auch gleich wieder hoch gebunden werden sollten. Im Herbst verfärbt sich ein Teil der Blätter dunkelrot, die meisten bleiben den Winter über an der Pflanze und fallen erst beim Neuaustrieb ab. | ||
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Version vom 8. Dezember 2018, 18:35 Uhr
Weitere Namen
Botanischer Name
»Rubus« wohl von der indogermanischen Wurzel reub - reißen, »fruticosus« lat. strauchig, »idaeus« mittellatein. batus idaea - Himbeerstrauch
Englischer Name
Tayberry
Familie
Rosengewächse, Rosaceae
Verbreitung
Züchtung aus Schottland vom River Tay, Kreuzung aus Himbeere und Brombeere
Wuchs
ausdauernd, horstig, mehrere Meter lange stachelige Triebe, die hochgebunden werden müssen, Blätter dreigeteilt, tief grün, im Herbst rot verfärbt
Standort
sonnig, nahrhafter Boden
Blütezeit
Mai, Juni
Blüte
weiße fünfteilige Blüte, Kronblätter deutlich getrennt
Fruchtreife
(Mai), Juni
Frucht
rot bis violett, 2,5cm lang, saftig, reich tragend
Vermehrung
durch Absenker oder Stecklinge
Frosthärte
Laub teilweise abwerfend, frosthart
Tierische Besucher
Bestäubung hauptsächlich durch Bienen, an den Früchten sind Vögel wie auch Insekten (Wespen) interessiert
Pflege
Rückschnitt nach der Ernte, hochbinden der jungen Triebe, die sich sonst sofort bewurzeln, wenn sie die Erde berühren
Verwendbare Teile
Beeren roh oder verarbeitet
Inhaltsstoffe
Anthocyane, Vitamin C
Status
anwesend, Ableger vorhanden
Literatur
- Enzyklopädie der Wildobst- und seltenen Obstarten S.371, Helmut Pirc (2015)
Geschichte und Geschichten
Himbeere und Brombeere sind schon häufiger gekreuzt worden, eines der Ergebnisse ist die Taybeere. Benannt ist sie nach dem River Tay in der Nähe von Dundee in Schottland, wo sie von Derek Jennings und David Mason am Scottish Research Institute gezüchtet wurde. 1962 kam sie auf den Markt und setzte sich in Schottland gleich gut durch, da sie sehr kältetolerant ist. Im Wuchs ähnelt sie eher der Brombeere, entwickelt mehrere Meter lange Triebe, die hochgebunden werden sollten, da sie sich bewurzeln, sobald sie den Boden berühren, und den Bestand dann schneller vergrößern, als gewünscht. Die Blüten sind weiß, mit auffällig weit auseinander stehenden Kronblättern, sie erscheinen schon Ende April bis Anfang Mai. Die Früchte reifen früher als Himbeeren und Brombeeren, sind recht groß und lang gestreckt. Ihre Farbe schwankt von dunklem rot bis violett, voll ausgreift sind die Beeren sehr weich, entwickeln dann aber auch erst ihr volles Aroma. Die Ernte ist nicht ganz einfach, da die Triebe sehr eng bestachelt sind. Da Taybeeren viel Saft enthalten lassen sie sich gut zu Marmeladen verarbeiten oder durch ein Sieb gestrichen als fruchtige Soße auf Vanille Eis verwenden. Nach der Ernte können die abgetragenen Ruten ebenerdig abgeschnitten werden, um Platz für die neuen zu schaffen, die dann auch gleich wieder hoch gebunden werden sollten. Im Herbst verfärbt sich ein Teil der Blätter dunkelrot, die meisten bleiben den Winter über an der Pflanze und fallen erst beim Neuaustrieb ab.