Weißklee (Trifolium repens): Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 20. Juni 2020, 13:44 Uhr
Weitere Namen
Kriechender Klee
Botanischer Name
»Trifolium« von lat.tri - drei und lat. folium - Blatt, »repens« lat. kriechend
Englischer Name
White Clover
Familie
Schmetterlingsblütler, Fabaceae
Verbreitung
Europa, Nordafrika, Zentral- und südwestliches Asien
Wuchs
ausdauernd, kräftige Pfahlwurzel mit Verzweigungen, aber keine unterirdischen Ausläufer, Spross flach aufliegend, an den Blattknoten bewurzelnd und dadurch größere Flächen besiedelnd, Blatt auf bis zu 20cm langem Stängel, in drei rundliche bis ovale Abschnitte geteilt, mit weißer v-förmiger Zeichnung, die Wurzeln reichern im Boden Stickstoff an, am Naturstandort in Höhenlagen bis 2200m
Standort
Wiesen und Wegränder, im Rasen, normaler Boden, auch verfestigt, da die Pflanzen sehr trittfest sind
Blütezeit
(April), Mai, Juni, Juli, August, September, Oktober, (November)
Blüte
auf 5-30cm langen Stängeln sitzende köpfchenförmige Blütenstände mit 40-80 Einzelblüten, Einzelblüten weiß, kurz gestielt, typische Schmetterlingsblüten
Fruchtreife
Juli, August, September, Oktober
Frucht
abgeflachte Hülse mit 3-4 rundlichen Samen
Vermehrung
am Standort Ausbreitung durch bewurzelte Triebe, Selbstaussaat, Aussaat als Futterpflanze
Frosthärte
grün überwinternd
Tierische Besucher
Honigbienen, Hummeln, Wildbienen, kleinere Schmetterlinge
Pflege
als trittfeste Rasenpflanze durch mähen kurz halten, während der Blütezeit seltener mähen, Nektarpflanze
Verwendbare Teile
Blätter und Blüten im Salat, in Kräuterquark oder Pesto, Blüten als Dekoration, Blüten und Blätter in der Volksheilkunde als Tee bei Durchfall, Husten und verschiedenen Hauterkrankungen, als Auflage zum Erfrischen müder Augen, die in der Pflanze enthaltenen Phytoöstrogene werden auf eine Wirksamkeit bei hormonabhängigen Krebsarten getestet, Weißklee wird in größerem Maßstab als wertvolle Futterpflanze angebaut
Inhaltsstoffe
Cumarin, Gerbstoffe, Vitamin C, Resveratrol, Isoflavone, Phytoöstrogene
Status
anwesend
Literatur
- Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen S.433, S.G.Fleischhauer, J.Guthmann, R.Spiegelberger (2013)
Geschichte und Geschichten
Neben dem Gänseblümchen gehört der Weißklee sicher zu den Lieblingsfeinden aller Liebhaber von englischem Rasen. Die kurz geschorenen Grasflächen bieten dem niedrig wachsenden Klee ideale Bedingungen, bleibt er doch unter der Höhe der Schneidmesser und braucht keine Sorge zu haben, dass ihn irgendjemand überwuchern könnte. Seine Taktik ist ebenso einfach wie erfolgreich. Er senkt eine kräftige Pfahlwurzel in den Boden, die Feuchtigkeit und Nährstoffe auch aus tieferen Schichten herauf transportieren kann und lässt dann über der Erde seine Triebe auf Wanderschaft gehen. Unauffällig schieben sie sich durch die umstehende Vegetation und bewurzeln sich an jedem neu entstandenen Blattknoten. So bilden sich bald rundliche Flächen im Gras, die Blätter tragen und keine Halme. Vielleicht fallen sie auch jetzt noch nicht weiter auf, sind ja grün. Spätestens im Mai dürfte sich das ändern, denn dann erheben sich die typischen Kleeblüten über der Fläche. Die weißlichen runden Blütenköpfe bestehen aus vierzig bis achtzig Einzelblüten, die nur aus der Nähe sichtbar sind. Sie duften nach Honig und von dessen Ausgangsprodukt, dem Nektar, enthalten sie so viel, dass von einem Hektar Weißklee einhundert Kilo Honig eingetragen werden können. Entsprechend dankbar sind Honigbienen, aber auch Hummeln und Wildbienen, wenn der Klee im Rasen stehen bleiben und blühen darf.