Löwenzahn (Taraxacum officinale): Unterschied zwischen den Versionen

Aus Pflanzenwiki
Zeile 1: Zeile 1:
==== Weitere Namen ====
==== Weitere Namen ====
Kuhblume, Apothekerkraut, Apostelkraut, Dotterblume, Bärenzahnkraut
Kuhblume, Apothekerkraut, Apostelkraut, Dotterblume, Bärenzahnkraut
====Botanischer Name====
Taraxacum vom griechischen taraxacis (Entzündung) und akeo mai (ich heile) oder aus dem persischen "bitteres Kräutlein, das auf dem Basar verkauft wird", officinale (latein) in Apotheken erhältliche wirksame Droge
==== Englischer Name ====
==== Englischer Name ====
Dandelion
Dandelion
Zeile 30: Zeile 32:
frische junge Blätter für Salat, Blüten für Sirup, Tee aus getrockneter Wurzel oder Blätter gemischt mit Brennnesselblättern als Frühjahrskur, Getrocknete geröstete Wurzel als Kaffeeersatz
frische junge Blätter für Salat, Blüten für Sirup, Tee aus getrockneter Wurzel oder Blätter gemischt mit Brennnesselblättern als Frühjahrskur, Getrocknete geröstete Wurzel als Kaffeeersatz
====Inhaltsstoffe====
====Inhaltsstoffe====
Taraxacin, Laevulin, Bitterstoffe, Saponine, Inulin, Kieselsäure, Vitamine Spurenelemente
Taraxacin, Laevulin, Bitterstoffe, Saponine, Terpene, Steroide, Inulin, Kieselsäure, Vitamine, Spurenelemente
====Literatur====
====Literatur====
* Bärlauch und Judenkirsche S.47, Gerhild Birmann-Dähne
* Bärlauch und Judenkirsche S.47, Gerhild Birmann-Dähne
Zeile 43: Zeile 45:
* Sechzig einheimische Wildpflanzen... S.52, Detlev Arens
* Sechzig einheimische Wildpflanzen... S.52, Detlev Arens
* Wildkräuter sehen und erkennen S.17, Roger Phillips
* Wildkräuter sehen und erkennen S.17, Roger Phillips
====Geschichte und Geschichten====
====Geschichte und Geschichten====
=====Heilkunde=====
 
Bereits Ende April beginnt auf vielen Wiesen das große Leuchten, wenn sich dicht an dicht die gelben Blüten des Löwenzahns öffnen. Ihre große Zahl verdanken sie dem Menschen und seinen großzügigen Düngergaben. Auf Magerrasenflächen werden höchstens vereinzelt Butterblumen auftauchen und sie sind deutlich weniger üppig. Überhaupt ist die Pflanze sehr variabel was ihren Wuchs angeht. Sie kann auf trockenem steinigen Boden flach an den Untergrund geschmiegt mit schmalen kurzen Blättern ihr Dasein fristen oder auf nahrhaftem feuchten Grund bis 50cm hoch und üppig wie ein Salatkopf werden. Immer aber bleibt die deutliche Zähnung der Blätter, die der Pflanze ihren Namen gab. "Löwenzahn" ist allerdings nur einer der an die 500 im deutschen Sprachgebrauch bekannten Namen. Kaum eine andere Pflanze kommt an diese Zahl heran. Die vielen Benennungen zeigen, wie eng die menschliche Kultur mit der Allerweltsblume verwoben ist.
=====Kulinarisches=====
=====Kulinarisches=====
Löwenzahnblütensirup
Löwenzahnblütensirup

Version vom 10. September 2014, 14:16 Uhr

Weitere Namen

Kuhblume, Apothekerkraut, Apostelkraut, Dotterblume, Bärenzahnkraut

Botanischer Name

Taraxacum vom griechischen taraxacis (Entzündung) und akeo mai (ich heile) oder aus dem persischen "bitteres Kräutlein, das auf dem Basar verkauft wird", officinale (latein) in Apotheken erhältliche wirksame Droge

Englischer Name

Dandelion

Familie

Korbblütler, Asteraceae

Verbreitung

Europa, Asien, Nordafrika

Wuchs

ausdauernd, rosettig,Milchsaft führend, Blätter schmal gezähnt, sehr variabel je nach Wuchsbedingungen, Blütenstand während der Blüte bis 30cm hoch zur Samenreife weiter wachsend

Standort

sonnig bis halbschattig, nahrhafter Boden

Blütezeit

Mai, Juni

Blüte

Löwenzahn, Blüte

hohler Stängel mit einzelner Blüte, gelbe dicht gedrängte Zungenblüten

Fruchtreife

Mai, Juni, Juli

Frucht

Löwenzahn, Samenstand

Pusteblume, längliche gefurchte Samen mit flugfähigem Pappus

Vermehrung

durch Selbstaussaat

Frosthärte

teilweise grün überwinternd, bei anhaltendem Frost zurückfrierend, Wurzel frosthart

Pflege

ausreißen wenn es zu viel wird...

Verwendbare Teile

frische junge Blätter für Salat, Blüten für Sirup, Tee aus getrockneter Wurzel oder Blätter gemischt mit Brennnesselblättern als Frühjahrskur, Getrocknete geröstete Wurzel als Kaffeeersatz

Inhaltsstoffe

Taraxacin, Laevulin, Bitterstoffe, Saponine, Terpene, Steroide, Inulin, Kieselsäure, Vitamine, Spurenelemente

Literatur

  • Bärlauch und Judenkirsche S.47, Gerhild Birmann-Dähne
  • Blattrosetten S.118, Raimund Fischer
  • Die Kräuter in meinem Garten S.359, Siegrid Hirsch, Felix Grünberger
  • Essbare Wildbeeren und Wildpflanzen S.110, Detlev Henschel
  • Giftpflanzen Pflanzengifte S.693, Roth, Daunderer, Kormann
  • Heilkraft aus dem Garten S.106, Wolfgang Hensel
  • Heilkräuter und Zauberpflanzen... S.159, Wolf-Dieter Storl
  • Köstliches aus dem Garten S.217, Marion Nickig, Heide Rau
  • Kräuter S.188, Burkhard Bohne
  • Sechzig einheimische Wildpflanzen... S.52, Detlev Arens
  • Wildkräuter sehen und erkennen S.17, Roger Phillips

Geschichte und Geschichten

Bereits Ende April beginnt auf vielen Wiesen das große Leuchten, wenn sich dicht an dicht die gelben Blüten des Löwenzahns öffnen. Ihre große Zahl verdanken sie dem Menschen und seinen großzügigen Düngergaben. Auf Magerrasenflächen werden höchstens vereinzelt Butterblumen auftauchen und sie sind deutlich weniger üppig. Überhaupt ist die Pflanze sehr variabel was ihren Wuchs angeht. Sie kann auf trockenem steinigen Boden flach an den Untergrund geschmiegt mit schmalen kurzen Blättern ihr Dasein fristen oder auf nahrhaftem feuchten Grund bis 50cm hoch und üppig wie ein Salatkopf werden. Immer aber bleibt die deutliche Zähnung der Blätter, die der Pflanze ihren Namen gab. "Löwenzahn" ist allerdings nur einer der an die 500 im deutschen Sprachgebrauch bekannten Namen. Kaum eine andere Pflanze kommt an diese Zahl heran. Die vielen Benennungen zeigen, wie eng die menschliche Kultur mit der Allerweltsblume verwoben ist.

Kulinarisches

Löwenzahnblütensirup

  • 100 Löwenzahnblüten
  • 2kg Zucker
  • 2l Wasser
  • 1 Zitrone
 Die Löwenzahnblüten von Krabbeltieren befreien, aber möglichst nicht waschen, um das Aroma zu erhalten. 
 In ein hohes Gefäß geben und mit zwei Litern kochendem Wasser übergießen. Etwa 24 Stunden ziehen lassen, 
 dann die Flüssigkeit abseihen. Mit dem Zucker und dem Saft der Zitrone (ohne Zitronensaft kristallisiert 
 der Sirup nach einer Weile aus und wird hart) aufkochen und so lange köcheln lassen, bis ein  dunkelbrauner
 Sirup entsteht. Zwischendurch kleine Proben abkühlen lassen, um die Konsistenz zu prüfen. Ist sie so wie 
 gewünscht, den Sirup heiß in Gläser füllen und sofort verschließen.