Schlüsselblume (Primula veris): Unterschied zwischen den Versionen
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Die Schlüsselblume gehört zu den ersten Blumen des Frühlings. Ihre runzlige Blattrosette hat den Winter im Allgemeinen ohne großen Schaden überstanden und die ersten Blütenknospen sind häufig im Spätherbst schon angelegt. Sie sitzen in Inneren der Rosette wie eingekuschelt in einem Nest und warten darauf, dass es etwas wärmer wird. Die äußeren Blätter frieren im Winter zurück, wärmen aber immer noch das Herz der Pflanze. Sie bleiben unter dem neuen Wuchs liegen und vergehen langsam, setzen die gespeicherten Nährstoffe wieder frei. Viel mehr braucht die Schlüsselblume nicht, auf gedüngtem Boden verschwindet sie bald. | |||
In der Mythologie ist die Schlüsselblume eng mit dem erwachenden Leben im Frühjar verbunden. Die Kelten sahen in der Blume den Schlüssel, mit dem die Frühlingsgöttin das Tor des Himmels aufschloss, so dass der Lebenszyklus neu beginnen konnte. Auch zum öffnen geheimer Orte, an denen Schätze verborgen waren konnte der Schlüssel benutzt werden. Aus dem heidnischen Brauchtum ging der Schlüssel an Petrus über, der im christlichen Glauben den Himmel aufschließt. | |||
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Version vom 31. Oktober 2014, 19:50 Uhr
Weitere Namen
Himmelschlüsselchen, Apothekerblume, Arzneiprimel, Peterschlüssel, Gichtblume
Botanischer Name
"Primula" Verkleinerungsform von Primus - der Erste, "veris" von lateinisch "ver" für Frühling
Englischer Name
Cowslip
Familie
Primelgewächse, Primulaceae
Verbreitung
Europa
Wuchs
ausdauernd, horstig-rosettig, länglich ovale runzelige Blätter, Blütenstand bis 25cm hoch
Standort
sonnig bis halbschattig, mäßig nahrhafter Boden
Blütezeit
(März), April, Mai, (Juni)
Blüte
doldiger Blütenstand,aufrecht stehende bis hängende gelbe Blüten mit oranger Mitte, lang gezogener hellgrüner Kelch, die Schlüsselblume bildet zwei verschieden Blütentypen aus, einen mit langem Griffel und kurzen Staubblättern und einen mit kurzem Griffel und langen Staubblättern, so wird einee Selbstbestäubung weitgehend vermieden
Fruchtreife
August, September
Frucht
aufrecht stehende Kapsel mit kleinen hellen Samen
Vermehrung
durch Aussaat im Herbst (Kaltkeimer), sät sich gerne selbst aus
Frosthärte
grün überwinternd
Pflege
Rückschnitt im Frühjahr
Verwendbare Teile
Wurzel im Herbst, in Teemischungen gegen Husten, frische junge Blätter als Salatzutat, Blüten als besonders mildes Hustenmittel, zum Ansetzen von Likör
Inhaltsstoffe
Saponine, Phenylglycoside, ätherische Öle, Flavone, Kieselsäure, Gerbstoffe, Campfer, Magnesium
Literatur
- Blattrosetten S.25, Raimund Fischer (1997)
- Die Kräuter in meinem Garten S.494, Siegrid Hirsch, Felix Grünberger (2008)
- Essbare Wildbeeren und Wildpflanzen S.102, Detlev Henschel (2002)
- Kräuter S.168, Burkhard Bohne (2010)
- Sechzig einheimische Wildpflanzen... S.24, Detlev Arens (1991)
- Wo der Pfeffer wächst S.205, Hansjörg Küster (1987)
- Zauberpflanzen Hexenkräuter S. 68, Gertrud Scherf (2002)
- kraut&rüben 2/1993
Geschichte und Geschichten
Die Schlüsselblume gehört zu den ersten Blumen des Frühlings. Ihre runzlige Blattrosette hat den Winter im Allgemeinen ohne großen Schaden überstanden und die ersten Blütenknospen sind häufig im Spätherbst schon angelegt. Sie sitzen in Inneren der Rosette wie eingekuschelt in einem Nest und warten darauf, dass es etwas wärmer wird. Die äußeren Blätter frieren im Winter zurück, wärmen aber immer noch das Herz der Pflanze. Sie bleiben unter dem neuen Wuchs liegen und vergehen langsam, setzen die gespeicherten Nährstoffe wieder frei. Viel mehr braucht die Schlüsselblume nicht, auf gedüngtem Boden verschwindet sie bald.
In der Mythologie ist die Schlüsselblume eng mit dem erwachenden Leben im Frühjar verbunden. Die Kelten sahen in der Blume den Schlüssel, mit dem die Frühlingsgöttin das Tor des Himmels aufschloss, so dass der Lebenszyklus neu beginnen konnte. Auch zum öffnen geheimer Orte, an denen Schätze verborgen waren konnte der Schlüssel benutzt werden. Aus dem heidnischen Brauchtum ging der Schlüssel an Petrus über, der im christlichen Glauben den Himmel aufschließt.