Mädesüß (Filipendula ulmaria): Unterschied zwischen den Versionen
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Im 19. Jahrhundert wurde erstmalig aus Mädesüß reine Salicylsäure isoliert, benannt wurde sie nach dem damaligen Namen der Pflanze als Spiraesäure. Die später synthetisch hergestellte Acetylsalicylsäure wurde 1899 als Aspirin bekannt, wobei das "A" für Acetyl, das "spi" für Spiraesäure steht. In der Volksheilkunde wurde Mädesüßkraut bei Rheuma und Gicht eingesetzt. | |||
Der deutsche Name soll darauf beziehen, dass mit den Mädesüßblüten Met gesüßt wurde, also "Metsüß". | |||
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Version vom 15. März 2015, 16:23 Uhr
Weitere Namen
Spierstrauch, Wiesenkönigin, Wiesengeißbart, Rüsterstaude, Wilder Flieder
Botanischer Name
"Filipendula" von lat. filum - Faden und lat. pendulus - hängend (nach an den Wurzeln hängenden knolligen Verdickungen), "ulmaria" ulmenartig
Englischer Name
Meadowsweet
Familie
Rosengewächse, Rosaceae
Verbreitung
Europa, Mittelasien
Wuchs
ausdauernd, horstig wachsend, Ausläufer bildend, unpaarig gefiederte Blätter etwa 30cm hoch, Blütenstand bis 1,5m hoch
Standort
sonnig bis halbschattig, feuchte bis nasse nährstoffreiche Böden
Blütezeit
(Mai), Juni,Juli
Blüte
Trichterrispen mit cremeweißen kleinen Einzelblüten, intensiv duftend
Fruchtreife
August, September
Frucht
kleine schneckenartig gedrehte Nüsschen
Vermehrung
durch Teilung älterer Pflanzen
Frosthärte
zum Teil grün überwinternd, Wurzel frosthart
Tierische Besucher
Bestäubung durch Bienen, pollenfressende Fliegen, Schwebfliegen, Käfer
Pflege
bei zu starkem Ausbreitungsdrang Pflanzen durch abstechen verkleinern, nach der Blüte zurückschneiden, die Samenstände kippen leicht
Verwendbare Teile
Wurzeln, Blätter,Blüten, Tee aus blühendem Kraut gegen Erkältungskrankheiten, in Mischungen gegen Rheuma und Gicht, zur allgemeinen Blutreinigung, die Blüten lassen sich zu Sirup verarbeiten oder für Marmeladen verwenden, Vorsicht bei Überempfindlichkeit gegen Aspirin, die Pflanze enthält Salicylsäure
Inhaltsstoffe
Gaultherin, Salicylsäure, ätherische Öle, Heliotropin, Vanillin, Terpene, Gerbstoffe, Flavonglycoside, Schleimstoffe
Literatur
- Die Kräuter in meinem Garten S.364, Siegrid Hirsch, Felix Grünberger (2008)
- Duftpflanzen S.56, Bernd Dittrich (1988)
- Hagebutte & Co. S.280, Angelika Lüttig, Juliane Kasten (2003)
- Homegrown Revolution S.190, James Wong (2012)
- Kräuter S.128, Burkhard Bohne (2010)
- Sechzig einheimische Wildpflanzen... S.112, Detlev Arens (1991)
Geschichte und Geschichten
Im 19. Jahrhundert wurde erstmalig aus Mädesüß reine Salicylsäure isoliert, benannt wurde sie nach dem damaligen Namen der Pflanze als Spiraesäure. Die später synthetisch hergestellte Acetylsalicylsäure wurde 1899 als Aspirin bekannt, wobei das "A" für Acetyl, das "spi" für Spiraesäure steht. In der Volksheilkunde wurde Mädesüßkraut bei Rheuma und Gicht eingesetzt.
Der deutsche Name soll darauf beziehen, dass mit den Mädesüßblüten Met gesüßt wurde, also "Metsüß".
Kulinarisches
Mädesüßsirup Zutaten
- 10 Blütenstände
- 2 unbehandelte Zitronen
- 2 l Wasser
- 1 kg Zucker
Zubereitung
- Die Blütenstände von eventuell vorhandenen Krabbeltieren befreien, aber nicht waschen
- Die Zitronen waschen und in dünne Scheiben schneiden, mit den Blüten in ein hitzefestes Gefäß schichten und mit kochendem Wasser übergießen, zugedeckt 24 Stunden ziehen lassen.
- Die Flüssigkeit durch ein Tuch gießen und kräftig ausdrücken, mit dem Zucker aufkochen und eine Viertelstunde köcheln lassen. Dann heiß in Flaschen füllen und sofort verschließen.