Beinwell (Symphytum officinale): Unterschied zwischen den Versionen
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* Kräuter S.186, Burkhard Bohne (2010) | * Kräuter S.186, Burkhard Bohne (2010) | ||
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* Wo der Pfeffer wächst S.35, Hansjörg Küster (1987) | * Wo der Pfeffer wächst S.35, Hansjörg Küster (1987) | ||
Version vom 9. Januar 2016, 19:00 Uhr
Weitere Namen
Beinwurz, Hasenbrot, Heilwurzel, Wallwurz, Schwarzwurz
Botanischer Name
"Symphytum" von gr. symphyein - zusammenwachsen, symphyesthai - zuheilen (bezogen auf die heilende Wirkung der Pflanze, "officinalis" in Apotheken erhältliche wirksame Droge
Englischer Name
Common Comfrey
Familie
Raublattgewächse, Boraginaceae
Verbreitung
Europa, Kleinasien, Westasien
Wuchs
ausdauernd, Pfahlwurzel mit schwarzer Rinde,im Laufe der Jahre immer größer werdend, Blätter zugespitzt oval rau behaart bis 60cm lang meist aufliegend, Blütenstand bis 1,20m hoch
Standort
sonnig bis halbschattig, nahrhafter Boden
Blütezeit
Juni, Juli, (August), September, Oktober
Blüte
glöckchenförmige Blüten an reichblühendem Doppelwickel, weiß rosa oder lila, Hummelpflanze
Fruchtreife
August, September
Frucht
kleine raue ovale Samen,jeweils zu viert pro Blüte
Vermehrung
durch Teilung älterer Pflanzen, Selbstaussaat
Frosthärte
oberirdisch absterbend, Wurzel frosthart
Tierische Besucher
Bestäubung erfolgt hauptsächlich durch Hummeln
Pflege
samt sich reichlich aus, Blütenstände vor der Samenreife abschneiden wenn das nicht erwünscht ist, das hat eine kräftige Nachblüte zur Folge
Verwendbare Teile
Blätter aufgelegt bei Stauchungen und Prellungen, Wurzel getrocknet und pulverisiert als Brei angerührt zum selben Zweck
Inhaltsstoffe
Allantoin, Asparagin, Rosmarinsäre, Cholin, Inulin, Kieselsäure, Gerbstoffe, Pyrrolizidin-Alkaloide, Sympyto- Cynoglossin
Status
anwesend, Ableger
Literatur
- Die Kräuter in meinem Garten S.73, Siegrid Hirsch, Felix Grünberger (2008)
- Essbare Wildbeeren und Wildpflanzen S.160, Detlev Henschel (2002)
- Giftpflanzen Pflanzengifte S.687, Roth, Daunderer, Kormann (1994)
- Kräuter S.186, Burkhard Bohne (2010)
- Naturmedizin Heilkräuter S.101, Penelope Ody (2000)
- Wo der Pfeffer wächst S.35, Hansjörg Küster (1987)
Geschichte und Geschichten
Beinwell ist eine Pflanze, die in jedem Garten wachsen sollte. Ihre beeindruckende Gestalt mit den großen weichen Blättern und den mit einem Rüschenröckchen versehenen Glöckchenblüten, die an einem sich langsam entrollenden Wickel über lange Zeit immer wieder nachblühen, reicht als Grund eigentlich schon aus. Beinwell ist aber auch eine Heilpflanze, deren Wirkung sich jeder leicht zu Nutzen machen kann. Darf die Pflanze blühen und anschließend Samen ausbilden, so verbreitet sie sich fröhlich an allen ihr zusagenden Orten. Aus den Samen sprießen im Frühjahr junge Pflanzen, die schon im Zweiblatt- Stadium gut zu erkennen sind. Die Oberflächentextur ist jetzt noch ganz weich, ein bisschen filzig. Bereits im ersten Jahr wird aus dem Sämling eine kräftige Pflanze, die meist sogar schon zur Blüte kommt. Auch wenn nur eine Pflanze vorhanden war, können die Nachkommen unterschiedliche Farben aufweisen. Die Palette reicht von weiß über rosa bis lila in verschiedensten Schattierungen, manchmal sind sogar gelbliche Einschläge dabei. Wird der Blütenstand vor der Samenreife abgeschnitten, so blüht der Beinwell ein zweites und sogar drittes Mal. Nach zwei bis drei Jahren hat sich unter der Pflanze ein umfangreicher Wurzelstock gebildet, eine in sich verdrehte dicke Pfahlwurzel, die außen schwarz und innen weiß gefärbt ist. Steht ein solches Prachtexemplar irgendwann zu sehr im Weg, sollte bis zum Herbst gewartet werden, ehe es ausgegraben wird. Dann hat die Pflanze die Nährstoffe des Sommers in der Wurzel eingelagert und sie ist besonders heilkräftig. Nach der Ernte sollte die Wurzel gründlich gereinigt und grob zerkleinert werden, anschließend muss sie gut trocknen. Die trockene Wurzel wird pulverisiert und ist dann praktisch unbegrenzt haltbar. Mit warmem Wasser zu einem klebrigen Brei angerührt hilft sie erstaunlich gut bei Stauchungen und Prellungen.