Drüsiges Springkraut (Impatiens glandulifera): Unterschied zwischen den Versionen
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weiß ,rosa, lachs, rot tiefkelchige Hummelblüten zu mehreren beieinander stehend | weiß ,rosa, lachs, rot tiefkelchige Hummelblüten zu mehreren beieinander stehend | ||
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Version vom 25. Februar 2016, 10:31 Uhr
Weitere Namen
Balsamine, Rühr-mich-nicht-an, Indisches Springkraut, Bauernorchidee
Botanischer Name
"Impatiens" lat. ungeduldig, empfindlich, "glandulifera" drüsentragend lat. glandulae - Drüsen, fer - tragend,
Englischer Name
Himalayan Balsam
Familie
Springkrautgewächse, Balsaminaceae
Verbreitung
Asien, Himalayaregion, 1839 in England eingeführt
Wuchs
einjährig, bei guter Nährstoffversorgung bis 3m hoch werdend, dickfleischiger Stängel, längliche weiche Blätter, Blütenstände in den Blattachseln, Blätter nach oben hin kleiner werdend
Standort
sonnig bis halbschattig, feuchte bis nasse Uferregionen, kommt aber auch mit Trockenheit zu Recht, nährstoffreicher Boden
Blütezeit
Juni, Juli, August, September, (Oktober)
Blüte
weiß ,rosa, lachs, rot tiefkelchige Hummelblüten zu mehreren beieinander stehend
Fruchtreife
August, September, Oktober
Frucht
berührungsempfindliche Springfrucht, bis zur Reife grün bleibend, Samen springen bis zu 7 Meter weit
Vermehrung
durch Selbstaussaat
Frosthärte
bricht schon bei leichtem Frost zusammen, Samen frosthart
Tierische Gäste
da das Drüsige Springkraut relativ spät und dann bis zum Frost blüht, sind besonders Hummeln sehr an dieser Nahrungsquelle interessiert, manche übernachten sogar in den Blüten
Pflege
ausreißen wo sie über Hand nimmt
Verwendbare Teile
Zierpflanze, sehr invasiv in Feuchtgebieten
Inhaltsstoffe
Bitterstoffe, Tannine, Glycoside
Status
anwesend
Literatur
- Berliner Pflanzen S.32, Heiderose Häsler, Iduna Wünschmann (2009)
- Das kleine Buch der Botanischen Wunder S.61, Ewald Weber (2012)
- Die Kräuter in meinem Garten, Siegrid Hirsch, Felix Grünberger (2008)
- Duftpflanzen S.30, Bernd Dittrich (1988)
- Fingerkraut und Feenhandschuh S.29, Barbara Frischmuth (1999)
- Von lauschigen Lauben und herzigen Veilchen S.85, Helga Panten, Marion Nickig (2005)
- kraut&rüben 12/2014
Geschichte und Geschichten
An dieser Pflanze scheiden sich die Geister. Nachdem sie schon Anfang des neunzehnten Jahrhunderts wegen ihrer hübschen Blüten in England eingeführt wurde und sich in der neuen Heimat so wohl fühlte, dass sie sich bald aufmachte, das Land außerhalb der Gärten zu erobern, wird sie heute vielfach als invasiver Neophyt verteufelt. Ihr Ausbreitungsdrang ist in der Tat beeindruckend. Bis sieben Meter weit springen ihre Samen, wenn sich der Druck in den grünen Samenkapseln so weit aufgebaut hat, dass sie zerplatzen. Die Pflanze selbst stirbt beim ersten Frost ab, hinterlässt nur ein Gewirr von trockenen Stängeln, die Samen aber widerstehen dem Frost und keimen im folgenden Frühjahr an jeder halbwegs geeigneten Stelle. Feuchtgebiete und Flussauen werden bevorzugt, aber notfalls reicht auch eine nicht zu trockene Wiese. Erstaunlich ist auch das schnelle Wachstum der Pflanzen, die in dichten Beständen die meisten heimischen Gewächse unter sich zurück lassen. Die Stängel können 5cm dick werden und über zwei Meter hoch. Trotzdem wirken die Pflanzen eher filigran mit ihren schmalen mattgrünen Blättern und den verzweigten Blütenständen. Die Blüten selbst sehen denen der heimischen Springkräuter ähnlich, sind aber größer und die Farbpalette reicht von weiß über rosa, lachs und rot bis zu violett. Ohne Frage, diese Blüten haben ihren Reiz, nicht umsonst werden sie auch Bauernorchideen genannt. Die Blüte beginnt erst Ende Juli und zieht sich dann hin bis zum Frost. Für Insekten, insbesondere Hummeln ist die Pflanze von großem Wert, da sie so spät im Jahr noch reichlich Nektar bietet. Zudem ist der bauchige Hohlraum der Blüte so groß, dass auch dicke Hummeln problemlos hinein passen, und diese gemütliche Höhle als Schlafplatz nutzen. Gegenüber ausdauernden Pflanzen wie der Kanadischen Goldrute, die sich mit ihrem Wurzelfilz nur schwer beseitigen lässt, hat das Springkraut allemal noch den Vorteil der Vergänglichkeit, die zerfallenden Reste geben dem Boden Nährstoffe zurück. Im Jungstadium sind die Pflanzen leicht aus den Beeten zu entfernen, ich lasse sie also wachsen, wo es nicht stört, freue mich im Herbst an den fröhlich im Wind schaukelnden Blüten und hin und wieder lasse ich eine der Samenkapseln in meinen Fingern zerplatzen...