Fünfblättriger Wilder Wein (Parthenocissus inserta): Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 17. September 2016, 17:58 Uhr
Weitere Namen
Jungfernrebe, Rankender Mauerwein
Botanischer Name
»Parthenocissus« von gr. parthenos - Jungfrau und lat. cissos - Efeu, »inserta« lat. insertus - eingebracht, einverleibt ( aus Nordamerika eingebürgerter Neophyt)
Englischer Name
Grape Woodbine
Familie
Weinrebengewächse, Vitaceae
Verbreitung
Nordamerika
Wuchs
ausdauernd, erst einmal etabliert sehr schnellwüchsig, pro Jahr mehrere Meter die Bäume hinauf kletternd
Standort
halbschattig, normaler Gartenboden
Blütezeit
Juni, Juli
Blüte
unauffällige traubenartige Blütenstände, machen sich durch lautes Bienensummen bemerkbar
Fruchtreife
Oktober, November
Frucht
kleine blau bereifte Beeren in lockeren Trauben
Vermehrung
durch Selbstaussaat
Frosthärte
Laub abwerfend, frosthart
Tierische Besucher
die Blüten werden von Hummeln und Bienen besucht, die unauffälligen Früchte sind bei Vögeln wie Staren sehr beliebt
Pflege
Rückschnitt bei zu üppigem Wachstum schon im Sommer, im Herbst nach dem Laubfall kräftiger Rückschnitt, besonders wenn die Pflanze in Bäume klettert
Verwendbare Teile
Zierpflanze, leicht giftig, die im Herbst abgeschnittenen langen Treibe lassen sich für Flechtarbeiten und Kletterhilfen im Garten verwenden
Inhaltsstoffe
Oxalate
Status
anwesend
Literatur
- Giftpflanzen Pflanzengifte S.539, Roth, Daunderer, Kormann (1994)
Geschichte und Geschichten
Den Wilden Wein im Garten anzupflanzen ist häufig gar nicht nötig. Wenn er irgendwo in der Umgebung wächst bringen Vögel ganz sicher Saatgut vorbei. Hat sich der Sämling einen guten Platz gesucht wird er binnen weniger Jahre sein einnehmendes Wesen kund tun. Ein guter Platz ist zunächst einer, der möglichst unauffällig ist, so dass die Pflanze schon eine gewisse Größe erreicht hat, bevor sie bemerkt wird. Sehr vorteilhaft ist auch eine Möglichkeit Höhe zu gewinnen. Ein Baum, ein Zaun, eine nicht allzu glatte Mauer bieten dem Wilden Wein was er braucht, um sich mit seinen Ranken festzuhalten. Haben die zunächst glatten Sprosse einen Haltepunkt gefunden, so drehen sie sich spiralig auf und verholzen. Dann sind sie nahezu untrennbar mit ihrer Kletterhilfe verbunden. Mehrere Meter lang können die Triebe werden. Ist ein Baum das Klettergerüst, so hängen sie häufig von oben herunter. Die Blüte im Frühsommer ist kaum zu sehen, wohl aber zu hören. Bienen lieben sie als Nektarspender und spätestens am lauten Summen ist zu erkennen, der Wein blüht. Anschließend kehrt wieder Ruhe ein, bis zum Herbst. Da fallen plötzlich scharenweise Stare in die Ranken ein. Für uns sind die Früchte zwar nicht genießbar, wohl aber für die Vögel, die sich daran gütlich tun und dafür sorgen, dass sich die Pflanze weiter verbreitet. Der letzte und schönste Akt im Zyklus des Wilden Weins kommt im Oktober. Da färben sich die Blätter dunkelrot und lassen zauberhafte Girlanden von oben herabhängen. Das Schauspiel dauert einige Tage bis Wochen, dann bleiben nur die kahlen Triebe übrig. Zeit, den Wein zu beschneiden. Besonders bei Exemplaren die sich in Obstbäumen eingenistet haben, ist das dringend notwendig, damit der Baum nicht irgendwann unter der Last zusammen bricht. Der Rückschnitt kann ruhig sehr radikal sein, im nächsten Jahr ist schnell wieder alles zugewachsen. Die mehrere Meter langen Triebe sind noch weich und lassen sich im Garten vielseitig verwenden, sei es als geflochtener Sichtschutz, als Kletterhilfe oder einfach als kleines Kunstwerk irgendwo im Zaun.