Topinambur (Helianthus tuberosum): Unterschied zwischen den Versionen
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* Alte Gemüsesorten S.127, Elke Achtner-Theiss, Sabine Kumm (2015) | |||
* Berliner Pflanzen S.52, Heiderose Häsler, Iduna Wünschmann (2009) | * Berliner Pflanzen S.52, Heiderose Häsler, Iduna Wünschmann (2009) | ||
* Die Kräuter in meinem Garten, Siegrid Hirsch, Felix Grünberger (2008) | * Die Kräuter in meinem Garten, Siegrid Hirsch, Felix Grünberger (2008) |
Version vom 27. Dezember 2016, 16:41 Uhr
Weitere Namen
Erdbirne, Erdartischocke, Ewigkeitskartoffel, Indianerknolle
Botanischer Name
»Helianthus« gr. helios - Sonne, anthos - Blume, Blüte, »tuberosus« knollig
Englischer Name
Jerusalem Artichoke
Familie
Korbblütler, Asteraceae
Verbreitung
Nordamerika
Wuchs
ausdauernd, horstige Staude mit steifen bis 3m hohen Blütenständen, große länglich herzförmige Blätter, unterirdische Speicherknollen bildend
Standort
sonnig, nährstoffreicher Boden
Blütezeit
Oktober, November
Blüte
kleines halbkugeliges Körbchen, gelbe Zungenblüten
Fruchtreife
November, Dezember (wird so gut wie nie erreicht, da die Pflanze vorher erfriert)
Frucht
kleine hartschalige Kerne, ähnlich wie Sonnenblumenkerne
Vermehrung
durch Wurzelknollen
Frosthärte
Pflanze stirbt beim ersten Frost ab, wegen der späten Blüte hier so gut wie nie Samenbildung, unterirdische Teile frosthart
Pflege
im Winter auf 30cm einkürzen um die Ernte zu vereinfachen, Ausbreitungsdrang beachten
Verwendbare Teile
Speicherknollen im Winter als Gemüse roh oder gekocht, vorsichtig genießen, da stark blähend, wird insulinunabhängig verdaut (Diabetiker- Gemüse)
Inhaltsstoffe
Kalzium, Eisen, Vitamine B1 B2 C, Karotin, Eiweiß, Kohlenhydrate, Inulin
Status
anwesend, Ableger vorhanden
Literatur
- Alte Gemüsesorten S.127, Elke Achtner-Theiss, Sabine Kumm (2015)
- Berliner Pflanzen S.52, Heiderose Häsler, Iduna Wünschmann (2009)
- Die Kräuter in meinem Garten, Siegrid Hirsch, Felix Grünberger (2008)
- Homegrown Revolution S.142, James Wong (2012)
- kraut&rüben 11/1994, 9/1999, 11/2002, 12/2007, 11/2008
Geschichte und Geschichten
Topinambur ist mit der Sonnenblume verwandt, stammt wie diese aus Amerika. Anders als die Sonnenblume ist Topinambur ein ausdauerndes Gewächs und zwar eins mit einnehmendem Wesen. Wo die Pflanze sich einmal eingelebt hat, breitet sie sich so schnell aus, dass mit der Ernte kaum hinterher zu kommen ist. Im Mai erscheinen die jungen Triebe, sehen bis Mitte des Sommers noch eher übersichtlich aus. Je nach Sorte werden sie dann bis zu drei Meter hoch und bilden einen guten, recht windstabilen Sichtschutz. Manche Sorten blühen schon im September, andere erst im Oktober oder gar November. Hoch oben leuchten dann die gelben Korbblüten, die sich gut in Sträußen machen. Kommen erste Fröste dazwischen, fällt die Blüte aus, denn dann erfriert der oberirdische Teil der Pflanze. Unterirdisch wird sie jetzt erst interessant. Im Laufe des Sommers sind die gesammelten Nährstoffe in die ausdauernden Speicherknollen gewandert und haben sie anschwellen lassen. Solange der Boden offen ist, kann den ganzen Winter über geerntet werden. Die toten Stängel sollten zumindest zum Teil stehen bleiben, um die Wurzeln besser finden zu können. Die kartoffelgroßen Knollen können roh oder gekocht verarbeitet werden, schmecken leicht nussig und lassen sich vielseitig verwenden. Vorsicht ist geboten bei empfindlicher Verdauung, Topinambur kann böse Blähungen verursachen. Andererseits wird er insulinunabhängig verdaut, ist also für Diabethiker gut geeignet. Langsame Gewöhnung soll helfen, die Blähungen zu vermeiden, das käme auf den Versuch an.
Kulinarisches
Topinambursalat mit Birnen und Orangen
- 500 g Topinamburknollen
- 3 Orangen
- 1 große Birne
- 3 El Walnussöl
- 50 g gehackte Walnüsse
Zubereitung
- Die Topinamburknollen gründlich reinigen, eventuell schälen und grob raspeln
- Orangen mitsamt der weißen Unterhaut schälen und die Filets herausschneiden, den Saft ausdrücken und auffangen
- Birne schälen und in kleine Stücke schneiden
- Das Walnussöl zugeben und alles miteinander vermischen, mit den gehackten Walnüssen bestreuen
- Sollten die Orangen zu süß sein, noch etwas Zitronensaft zugeben