Kerbel (Anthriscus cerefolium): Unterschied zwischen den Versionen

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====Frosthärte====
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grün überwinternd, nur bei lang anhaltendem Kahlfrost zurückfrierend
grün überwinternd, nur bei lang anhaltendem Kahlfrost zurückfrierend
====Tierische Besucher====
Bestäubung hauptsächlich durch Käfer und kleine Fliegen, schwarze Läuse besiedeln häufig die blühenden Pflanzen
====Pflege====
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kaum Pflege nötig, wenn die Pflanze ausreifen darf, sät sie sich zuverlässig selbst aus und sorgt für ständigen Nachschub
kaum Pflege nötig, wenn die Pflanze ausreifen darf, sät sie sich zuverlässig selbst aus und sorgt für ständigen Nachschub

Version vom 4. Januar 2017, 11:07 Uhr

Weitere Namen

Kerbel, überwinternde Rosette (31.3.)

Gartenkerbel, Kuchelkraut, Küchenkraut, Suppenkraut

Botanischer Name

Kerbel, Blüte (19.5.)

»Anthriscus« wohl von gr. antherix - Ähre, Halm und ather - Granne (aufwärts gerichtete Borsten an den Früchten der Wildformen), »cerefolium« von gr. chairephyllon - Kerbel

Englischer Name

Chervil

Familie

Doldenblütler, Apiaceae

Verbreitung

Kulturpflanze, Ursprung im südöstlichen Europa

Wuchs

zarte, doppelt gefiederte, hellgrüne Blätter, rosettenartig etwa 10-20cm hoch, Blütenstand beblättert mit mehreren kleinen Dolden etwa 20-30cm hoch, nach der Samenreife absterbend

Standort

sonnig, nahrhafter Gartenboden

Blütezeit

(Mai), Juni, Juli,(August), September, (Oktober)

Blüte

zarte, flach ausgebreitete Dolde mit winzigen weißen Blüten, neben der Hauptdolde weitere kleinere Nebendolden

Fruchtreife

August, September, Oktober

Frucht

bei Reife hellbraune Spaltfrucht

Vermehrung

Aussaat von Frühjahr bis Sommer, häufig Selbstaussaat

Frosthärte

grün überwinternd, nur bei lang anhaltendem Kahlfrost zurückfrierend

Tierische Besucher

Bestäubung hauptsächlich durch Käfer und kleine Fliegen, schwarze Läuse besiedeln häufig die blühenden Pflanzen

Pflege

kaum Pflege nötig, wenn die Pflanze ausreifen darf, sät sie sich zuverlässig selbst aus und sorgt für ständigen Nachschub

Verwendbare Teile

Blätter, Blüten, noch grüne, weiche Samen für Salate, Suppen (Kerbelsuppe), passt sehr gut zu Möhren, leicht süßliches Aroma, blutreinigend, stoffwechselanregend, entgiftend, wassertreibend

Inhaltsstoffe

Glycosid Apiin, Bitterstoffe, ätherisches Öl

Status

anwesend

Literatur

  • Die Kräuter in meinem Garten S.299, Siegrid Hirsch, Felix Grünberger (2008)
  • Gewürzpflanzen S.54, Hans E. und Helga Laux, Alfred Tode (1993)
  • Kräuter S.106, Burkhard Bohne (2010)
  • Obst, Gemüse und Kräuter Karls des Großen S.311, Karl Josef Strank, Jutta Meurers-Balke (2008)
  • Wo der Pfeffer wächst S.102, Hansjörg Küster (1987)

Geschichte und Geschichten

Sobald die Temperaturen im Frühjahr im halbwegs erträglichen Bereich liegen, ist der Kerbel zur Stelle. Überwinterte Pflanzen fangen kräftig an zu wachsen, bereits im Mai werden sie blühen. Im Boden befindliche Samen keimen und bald ist der Boden überzogen von den zarten grünen Blättern, die süßlich duften, ein bisschen nach Anis, Fenchel und Petersilie. Das Aroma passt bestens zu gedünstetem Gemüse, besonders Möhren, das Kraut sollte aber erst ganz am Ende der Garzeit zugegeben werden, oder direkt beim Servieren. Kerbel kann ein- oder zweijährig wachsen, Pflanzen die im Frühjahr gekeimt sind, blühen im Sommer und samen sich zum Herbst hin aus. Die im Herbst wachsenden Jungpflanzen überwintern und bleiben im Allgemeinen grün. Nur bei sehr niedrigen Temperaturen oder langem Kahlfrost frieren sie zurück. Da Kerbel kaum Ansprüche stellt und nur wenig Platz beansprucht, kann er im Gemüsebeet zwischen anderen Kulturen stehen ohne diese zu beeinträchtigen. Selbst während der Blüte wird die Pflanze kaum höher als 50 Zentimeter und die zarten Dolden mit den kleine weißen Blüten lockern strenge Beetstrukturen ein bisschen auf. Kerbel mag einen hellen, aber nicht zu sonnigen Standort, kann auch im lichten Schatten stehen. Im Jungstadium sehen sich viele Doldenblütler recht ähnlich, der Duft des Kerbels ist aber ein gutes Erkennungsmerkmal.

Während der Ursprung der Kultivierung im Dunkeln liegt und wohl im östlichen Südeuropa zu suchen ist, wird er im römischen Apicius-Kochbuch bereits erwähnt, und war im frühen Mittelalter auch nördlich der Alpen bekannt. Wegen seines frühen Wachstums war er als Vitaminspender begehrt und wurde in vielen Klostergärten gezogen. Dort diente er auch als Heilpflanze, wurde bei Magenbeschwerden und zur Blutreinigung empfohlen.