Indianernessel (Monarda didyma): Unterschied zwischen den Versionen

Aus Pflanzenwiki
Zeile 50: Zeile 50:


====Geschichte und Geschichten====
====Geschichte und Geschichten====
Indianernesseln stammen, wie ihr Name vermuten lässt aus den Prärien Nordamerikas, wo sie sich über Wurzelausläufer ausbreiten und große Areale bewachsen konnten. Die Pflanzen, die heute zum Verkauf angeboten werden haben mit den ursprünglichen Formen häufig nicht mehr viel zu tun. In meinem Garten wächst eine sehr alte Sorte, die noch aus dem Bestand meiner Eltern stammt. Sie bildet keine kompakten Büsche, sondern schiebt an verschiedenen Stellen im Beet einzelne Triebe in die Höhe, die dann von scharlach roten Blüten in mehreren Etagen gekrönt sind. Im Gegensatz zu den modernen Sorten duften diese Blüten sehr intensiv, sie lassen sich als Zutat in Teemischungen, aber auch für einen Obstsalat verwenden. Die Blütezeit reicht bis in den September, manchmal sogar Oktober, wenn immer wieder kleine Knospen nachwachsen und ein Leuchten ins Beet bringen. Samen bildet die Pflanze kaum, bei zusagendem Standort breitet sie sich aber vegetativ aus und sorgt in einem nicht zu ordentlichen Beet jeden Sommer wieder für Überraschungen.


[[Category: Lippenblütler]]
[[Category: Lippenblütler]]
[[Category: Mehrjährige]]
[[Category: Mehrjährige]]
[[Category:Duftpflanzen]]
[[Category:Duftpflanzen]]

Version vom 25. September 2017, 14:12 Uhr

Weitere Namen

Indianernessel, Austrieb (17.4.)
Indianernessel, Blüte (1.7.)

Monarde, Pferdeminze, Goldmelisse, Scharlach-Monarde

Botanischer Name

»Monarda« nach Nicolas Monardes, spanischer Arzt und Botschafter (1493 - 1578), »didyma« von gr. didymos - zweifach, doppelt, wegen der zweilippigen Blüte

Englischer Name

Bee Balm, Oswego Tea

Familie

Lippenblütler, Lamiaceae

Verbreitung

Nordamerika

Wuchs

ausdauernd, weitläufiges Rhizom bildend, Einzeltriebe quer durch das ganze Beet, Blätter gegenständig, teilweise runzelig und rot überlaufen, Blütenstand bis 1m hoch

Standort

sonnig, mäßig nahrhafter Boden

Blütezeit

Juni, Juli, August, September, (Oktober)

Blüte

quirlständig in mehreren durchwachsenen Etagen, kräftig rosarote lang gezogene röhrige Blüten, intensiv süß aromatisch duftend, Schmetterlingspflanze

Fruchtreife

September, Oktober

Frucht

Fruchtstand aus borstigen Kapseln, kleine längliche Samen

Vermehrung

durch Wurzelteilung im Frühjahr oder Herbst

Frosthärte

oberirdisch absterbend, in milden Wintern mit grünen Grundblättern, Rhizom frosthart

Tierische Besucher

Schmetterlinge, langrüsselige Hummeln

Pflege

Rückschnitt im Frühjahr

Verwendbare Teile

Blüten und Blätter frisch oder getrocknet als Tee bei Erkältungen und Bronchialleiden, Antiseptikum, frische Blüten in Obstsalat oder auf Kuchen, gut geeignet zur Aromatisierung von grünem oder schwarzem Tee

Inhaltsstoffe

Gerbstoffe, Bitterstoffe, Farbstoffe (Anthocyane), ätherische Öle, Thymol

Status

anwesend

Literatur

  • Das Kräuterkulinarium S.115, Maiga Werner (2014)
  • Das neue BLV Buch der Kräuter S.69, Richard Mabey (Hrsg.) (1989)
  • Die Kräuter in meinem Garten S.403, Siegrid Hirsch, Felix Grünberger (2008)
  • Duftpflanzen S.64, Bernd Dittrich (1988)
  • Dumonts große Kräuter-Enzyklopädie S.313, Deni Bown (1996)
  • Köstliches aus dem Garten S.144, Marion Nickig, Heide Rau (2005)
  • Kräuter S.149, Burkhard Bohne (2010)
  • Kräuterspezialitäten S.47, Marie-Luise Kreuter (2006)
  • Zeit im Garten S.76, Jürgen Dahl (1991)
  • kraut&rüben 6/2001, 7/2006, 8/2006

Geschichte und Geschichten

Indianernesseln stammen, wie ihr Name vermuten lässt aus den Prärien Nordamerikas, wo sie sich über Wurzelausläufer ausbreiten und große Areale bewachsen konnten. Die Pflanzen, die heute zum Verkauf angeboten werden haben mit den ursprünglichen Formen häufig nicht mehr viel zu tun. In meinem Garten wächst eine sehr alte Sorte, die noch aus dem Bestand meiner Eltern stammt. Sie bildet keine kompakten Büsche, sondern schiebt an verschiedenen Stellen im Beet einzelne Triebe in die Höhe, die dann von scharlach roten Blüten in mehreren Etagen gekrönt sind. Im Gegensatz zu den modernen Sorten duften diese Blüten sehr intensiv, sie lassen sich als Zutat in Teemischungen, aber auch für einen Obstsalat verwenden. Die Blütezeit reicht bis in den September, manchmal sogar Oktober, wenn immer wieder kleine Knospen nachwachsen und ein Leuchten ins Beet bringen. Samen bildet die Pflanze kaum, bei zusagendem Standort breitet sie sich aber vegetativ aus und sorgt in einem nicht zu ordentlichen Beet jeden Sommer wieder für Überraschungen.