Hirschzungenfarn (Asplenium scolopendrium): Unterschied zwischen den Versionen
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* Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen S.521, S.G.Fleischhauer, J.Guthmann, R.Spiegelberger (2013) | * Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen S.521, S.G.Fleischhauer, J.Guthmann, R.Spiegelberger (2013) | ||
====Geschichte und Geschichten==== | ====Geschichte und Geschichten==== | ||
Als Karl Foerster Mitte der 1950er Jahre sein Buch über die Gräser und Farne im Garten schrieb, war der Hirschzungenfarn in Deutschland und Europa noch weit verbreitet. Heute steht er auf der Roten Liste und ist vom Aussterben bedroht. Auf kalkhaltigem Grund wächst wächst er in schattigen Wäldern, bevorzugt Nord- und Osthänge und fällt mit seinen ganzrandigen Blättern zwischen den geteilten Wedeln der meisten anderen Farne auf. Die älteren Blätter sind dunkelgrün und fühlen sich etwas ledrig an. Im Austrieb sind sie weich und hellgrün, rollen sich langsam aus ihrer Schneckenform heraus und haben tatsächlich entfernte Ähnlichkeit mit einer schmalen Zunge. Im Laufe des Sommers dunkelt das helle Grün langsam nach, die Blattstruktur festigt sich und ist so auch auf härtere Winter gut vorbereitet. Die Hirschzunge bleibt während der kalten Jahreszeit grün, hellt graue schattige Stellen ein wenig auf. Bei länger andauerndem Kahlfrost sollte die Pflanze abgedeckt werden, da sie aus dem gefrorenen Boden kein Wasser aufnehmen kann und vertrocknet. | |||
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Version vom 11. Mai 2020, 13:00 Uhr
Weitere Namen
Hirschzunge
Botanischer Name
»Asplenium« möglicherweise von gr. splen - Milz (die Pflanze wurde gegen »Milzsucht« eingesetzt), »scolopendrium« von gr. scolopendra - Tausendfüßler (möglicherweise wegen der wie kleine Würmer aussehenden Sporangien auf der Unterseite der Blätter
Englischer Name
Hart's Tongue, Hart's Tongue Fern
Familie
Streifenfarngewächse, Aspleniaceae
Verbreitung
wintermilde Gegenden im westlichen Europa, in Höhenlagen bis 1700m
Wuchs
ausdauernd, ganzrandiges Blatt von 15-40 (60)cm Länge, im Austrieb hellgrün, später dunkelgrün, ledrige Oberfläche, immergrün
Standort
lichte Wälder und Böschungen, gerne auf kalkhaltigem Untergrund
Blütezeit
keine Blüten, Sporenbildung etwa Mai, Juni
Blüte
keine Blüten, auf der Unterseite der Blätter schräg angeordnete streifenförmige bräunliche Sori (Sporangien)
Fruchtreife
Juli, August, September
Frucht
bräunliches Sporenpulver auf der Unterseite der Blätter
Vermehrung
generativ über Sporen
Frosthärte
grün überwinternd
Tierische Besucher
Pflege
kaum Pflege nötig, alte Blätter an der Pflanze belassen
Verwendung
pulverisierte getrocknete Blätter zum Einnehmen bei Verdauungs- und Leberbeschwerden, zur allgemeinen Entgiftung
Inhaltsstoffe
Gerbstoffe, Schleimstoffe, Cholin, Vitamin C
Status
anwesend
Literatur
- Einzug der Gräser und Farne in die Gärten S.197, Karl Foerster (1957)
- Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen S.521, S.G.Fleischhauer, J.Guthmann, R.Spiegelberger (2013)
Geschichte und Geschichten
Als Karl Foerster Mitte der 1950er Jahre sein Buch über die Gräser und Farne im Garten schrieb, war der Hirschzungenfarn in Deutschland und Europa noch weit verbreitet. Heute steht er auf der Roten Liste und ist vom Aussterben bedroht. Auf kalkhaltigem Grund wächst wächst er in schattigen Wäldern, bevorzugt Nord- und Osthänge und fällt mit seinen ganzrandigen Blättern zwischen den geteilten Wedeln der meisten anderen Farne auf. Die älteren Blätter sind dunkelgrün und fühlen sich etwas ledrig an. Im Austrieb sind sie weich und hellgrün, rollen sich langsam aus ihrer Schneckenform heraus und haben tatsächlich entfernte Ähnlichkeit mit einer schmalen Zunge. Im Laufe des Sommers dunkelt das helle Grün langsam nach, die Blattstruktur festigt sich und ist so auch auf härtere Winter gut vorbereitet. Die Hirschzunge bleibt während der kalten Jahreszeit grün, hellt graue schattige Stellen ein wenig auf. Bei länger andauerndem Kahlfrost sollte die Pflanze abgedeckt werden, da sie aus dem gefrorenen Boden kein Wasser aufnehmen kann und vertrocknet.