Traubenhyazinthe (Muscari armeniacum): Unterschied zwischen den Versionen
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Zwischen 1560 und 1620 liegt die sogenannte Orientalische Phase der Zierpflanzen. In dieser Zeit waren besonders viele Pflanzenjäger unterwegs, um unbekannte Blütenwunder aus dem Orient nach Europa zu holen. Neben den Tulpen und Narzissen gehörten auch die Traubenhyazinthen zu diesen Neuankömmlingen. Sie fühlten sich in unserem Klima sofort wohl und ihre Anspruchslosigkeit ließ die blauen Blüten bald besonders in den Bauerngärten auftauchen. | Zwischen 1560 und 1620 liegt die sogenannte Orientalische Phase der Zierpflanzen. In dieser Zeit waren besonders viele Pflanzenjäger unterwegs, um unbekannte Blütenwunder aus dem Orient nach Europa zu holen. Neben den Tulpen und Narzissen gehörten auch die Traubenhyazinthen zu diesen Neuankömmlingen. Sie fühlten sich in unserem Klima sofort wohl und ihre Anspruchslosigkeit ließ die blauen Blüten bald besonders in den Bauerngärten auftauchen. Dort vermehrten sie sich über Brutzwiebeln und Samen und machten sich bald auf den Weg hinaus in die weite Welt. Alle Wildvorkommen in Deutschland gehen auf Kulturpflanzungen zurück. | ||
Traubenhyazinthen sind Zwiebelblumen aus der Familie der Spargelgewächse. Die trockenen Zwiebeln werden im Herbst an möglichst sonnigen Plätzen in die Erde gesteckt und treiben noch vor dem Winter ihre schmalen grasartigen Blätter. Die gehen grün durch den Winter. Je nach Witterung erscheinen die Blüten im März oder spätestens im April. In eng gepackten Trauben leuchten die kugeligen blauen Glöckchen aus den Beeten. | |||
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Version vom 15. März 2016, 11:17 Uhr
Weitere Namen
Perlhyazinthe
Botanischer Name
"Muscari" ungeklärt, "armeniacum" - aus Armenien stammend
Englischer Name
Grape Hyacinth
Familie
Spargelgewächse, Asparagacea
Verbreitung
Türkei, Balkanhalbinsel
Wuchs
ausdauernde Zwiebel, Blätter grasartig schmal, parallelnervig, häufig schon im Herbst austreibend, erst aufrecht dann liegend, Blütenstand bis 15cm hoch
Standort
sonnig bis halbschattig, normaler Gartenboden
Blütezeit
März, April, (Mai)
Blüte
endständige Traube mit kleinen dreizähligen urnenförmigen blauen (selten weißen oder rosa) Blüten
Fruchtreife
Juni, Juli
Frucht
dreifächerige Kapsel mit 6 kugeligen schwarzen Samen
Vermehrung
durch Tochterzwiebeln (Teilung größerer, älterer Bestände), Selbstaussaat
Frosthärte
oberirdisch bald nach der Blüte absterbend, Zwiebel frosthart
Pflege
kaum Pflege nötig
Verwendbare Teile
Zwiebel, äußerlich als Brei aufgetragen, bei trockener entzündlicher Haut
Inhaltsstoffe
Status
anwesend
Literatur
- Die Kräuter in meinem Garten S.569, Siegrid Hirsch, Felix Grünberger (2008)
- kraut&rüben 3/2008
Geschichte und Geschichten
Zwischen 1560 und 1620 liegt die sogenannte Orientalische Phase der Zierpflanzen. In dieser Zeit waren besonders viele Pflanzenjäger unterwegs, um unbekannte Blütenwunder aus dem Orient nach Europa zu holen. Neben den Tulpen und Narzissen gehörten auch die Traubenhyazinthen zu diesen Neuankömmlingen. Sie fühlten sich in unserem Klima sofort wohl und ihre Anspruchslosigkeit ließ die blauen Blüten bald besonders in den Bauerngärten auftauchen. Dort vermehrten sie sich über Brutzwiebeln und Samen und machten sich bald auf den Weg hinaus in die weite Welt. Alle Wildvorkommen in Deutschland gehen auf Kulturpflanzungen zurück.
Traubenhyazinthen sind Zwiebelblumen aus der Familie der Spargelgewächse. Die trockenen Zwiebeln werden im Herbst an möglichst sonnigen Plätzen in die Erde gesteckt und treiben noch vor dem Winter ihre schmalen grasartigen Blätter. Die gehen grün durch den Winter. Je nach Witterung erscheinen die Blüten im März oder spätestens im April. In eng gepackten Trauben leuchten die kugeligen blauen Glöckchen aus den Beeten.