Franzosenkraut (Galinsoga parviflora)
Weitere Namen
(Kleinblütiges) Knopfkraut
Botanischer Name
»Galinsoga« nach Mariano Martinez de Salinsoga (1766-1797), spanischer Arzt und Intendant des Königlichen Gartens in Madrid, »parviflora« kleinblütig, von lat.parvus - klein und lat. florus - blütig
Englischer Name
Familie
Korbblütler, Asteraceae
Verbreitung
Südamerika, Peru, Kolumbien
Wuchs
kurzlebige Einjährige, mehrere Generationen pro Jahr, bis 80cm tief wurzelnd, Stängel und Blätter spärlich behaart, Blätter breit lanzettlich bis herzförmig, am Rand fein gezähnt
Standort
sonnig bis halbschattig, nährstoffreicher offener Boden
Blütezeit
(April), Mai, Juni, Juli, August, September, Oktober (November)
Blüte
winziges »Knöpfchen« bestehend aus einem Körbchen mit gelben Röhrenblüten und fünf deutlich getrennten weißen Kronblättern, jedes Kronblatt hat drei Zipfel, fast ausschließlich Selbstbestäubung
Fruchtreife
etwa drei Wochen nach der Blüte
Frucht
winzige schmale Achäne mit flugfähigem Pappus
Vermehrung
Selbstaussaat
Frosthärte
erfriert beim ersten Frost, Samen frosthart und bis zu 10 Jahre keimfähig
Tierische Besucher
Käfer und Fliegen
Pflege
ausreißen wo es zu viel wird...
Verwendbare Teile
frische Blätter im Salat oder als Gemüse, nicht lagerfähig, daher direkt zum Verbrauch ernten
Inhaltsstoffe
Vitamine, Schleimstoffe, Mineralien, Eisen, Kalzium
Status
im Sommer anwesend
Literatur
- Die Kräuter in meinem Garten S.311, Siegrid Hirsch, Felix Grünberger (1999)
- Wildkräuter sehen und erkennen S.119, Roger Phillips (1986)
Geschichte und Geschichten
Die Franzosen sollen dieses böse Unkraut eingeschleppt haben, als sie mit ihren Armeen durch Europa marschierten. Vielleicht hatten die Soldaten tatsächlich den einen oder anderen Samen an Schuhen oder Kleidung, nötig hatte die Pflanze diesen Transport nicht. Ende des 18. Jahrhunderts wurde sie im Botanischen Garten von Paris angepflanzt und niemand ahnte, was für ein reiselustiges Gewächs da aus dem warmen Mittelamerika nach Europa gekommen war. Die kleinen Samen mit ihrem rauen Schirmchen bleiben überall haften, können aber auch fliegen und bleiben über Jahre hinweg keimfähig. So klein die Blüten auch sind, jede einzelne Pflanze bringt sie in großer Zahl hervor und sie produzieren eine Menge Samen, brauchen dafür nicht mal einen Bestäuber. Dazu kommt der sehr kurze Lebenszyklus von nur wenigen Wochen und mehreren Generationen pro Jahr. Die Franzosen waren etwa zur gleichen Zeit unterwegs wie das Knopfkraut, aber die kleine Pflanze blieb, auch als vom Feind schon längst nichts mehr zu sehen war.