Schwarzer Nachtschatten (Solanum nigrum)
Weitere Namen
Botanischer Name
»Solanum« nicht eindeutig geklärt, möglicherweise von lat. solari - trösten (wegen der einschläfernden Wirkung einiger Nachtschattengewächse), »nigrum« von lat. niger - schwarz, schwärzlich, dunkel
Englischer Name
Black night shade
Familie
Nachtschattengewächse, Solanaceae
Verbreitung
ursprünglich im Mittelmeergebiet, inzwischen im ganzen gemäßigten Europa verbreitet
Wuchs
einjährig, eher dünne Pfahlwurzel, verzweigter Wuchs, Stängel kahl oder wenig behaart, Blätter rundlich-zugespitzt, teilweise am Rand gebuchtet oder gezähnt, Höhe je nach Nährstoffangebot bis ca 75cm, nicht besonders standfest
Standort
sonnig bis leicht beschattet, offenes Gelände (Wegränder, Ackerbrachen, Gärten), bevorzugt nahrhaften Boden, bleibt auf armen Böden deutlich kleiner
Blütezeit
(Mai), Juni, Juli, August, September, Oktober, (November), (Dezember)
Blüte
typische Nachtschattenblüte, ca 1cm Durchmesser, fünfzählig, vorstehende gelbe Staubgefäße, zu mehreren zusammen stehend in den Blattachseln
Fruchtreife
(August), September, Oktober, (November), (Dezember)
Frucht
etwa erbsengroße Beere, erst grün, bei Reife schwarz
Vermehrung
durch Selbstaussaat, Aussaat im Frühjahr
Frosthärte
verträgt leichte Nachtfröste, blüht und fruchtet in milden Jahren bis Dezember, stirbt bei stärkerem Frost ab, Samen frosthart
Tierische Besucher
Bestäubung durch verschiedene Bienen- und Hummelarten
Pflege
keine Pflege nötig, es sei denn die Pflanzen sollen beerntet werden, dann auf gute Nährstoffversorgung achten
Verwendbare Teile
komplette Pflanze ist giftig, mit Ausnahme der reifen (!) Beeren, die können roh oder verarbeitet gegessen werden (manche Menschen reagieren empfindlich auf Nachtschattenfrüchte, bitte vorsichtig kosten, die Kerne nicht zerbeißen), sind sehr farbecht,
Inhaltsstoffe
Solanin, Solasodin, Solamargin
Status
im Sommer anwesend
Literatur
- Giftpflanzen Pflanzengifte S.664, Roth, Daunderer, Kormann (1984)
- Schön aber gefährlich S.147, Helga Urban, Marion Nickig (2009)
Geschichte und Geschichten
Die meisten Nachtschattengewächse bevorzugen ein eher mildes Klima. Tomaten, Kartoffeln, Paprika - im gemäßigten Europa bleibt ihr Anbau auf die Sommermonate beschränkt. Auch der Schwarze Nachtschatten mag es warm, anbauen wird ihn aber kaum jemand. So tauchen die kleinen Pflanzen irgendwann im Frühsommer im Garten auf und sorgen vielleicht erstmal für Verunsicherung. Die meisten Solanaceaen haben recht ähnliche Merkmale, manche sind kleiner, manche größer, aber schon im Jungstadium verströmen sie bei Berührung ihren typischen Duft. Bei Tomaten ist dieser Blattduft besonders ausgeprägt. Ein weiteres Merkmal sind die Blüten. Sie sind fünfzählig, sehen einem Stern mit zurück geschlagenen Zacken ähnlich und haben weit hervor stehende gelbe Staubgefäße. Aus den Blüten entwickeln sich beim Schwarzen Nachtschatten etwa erbsengroße Beeren, die anfangs grün und später schwarz sind. Die gut ausgereiften Beeren können von den meisten Menschen problemlos gegessen werden, da sie so gut wie keine Giftstoffe mehr enthalten. Wenn jemand generell empfindlich auf Nachtschattenfrüchte reagiert, sollte er auch bei diesen vorsichtig sein. Da die Beeren ein etwas eigenartiges dumpfes Aroma haben, ist die Gefahr, zu viel davon zu essen nicht besonders groß. Da die Pflanzen häufig gleichzeitig blühen und fruchten, neben den reifen also auch unreife Früchte vorhanden sind, sollten sie nicht in Reichweite von Kindern stehen.