Jiaogulan (Gynostemma pentaphyllum)
Weitere Namen
Amachazuru (Süße Teeranke), Xiancao (Kraut der Unsterblichkeit)
Botanischer Name
»Gynostemma« gyno von gr. gyne Weib und »stemma« gr. Kranz, Binde, »pentaphyllum« von gr. pente - fünf und gr. phyllon - Blatt, fünfblättrig
Englischer Name
Jiaogulan
Familie
Kürbisgewächse, Cucurbitaceae
Verbreitung
China, Japan, Thailand, in Höhenlagen bis 3000m
Wuchs
ausdauernd, sehr frohwüchsige Kletterpflanze Blätter fünfteilig, gezähnt, Blattoberfläche unregelmäßig mit kurzen borstigen Haaren besetzt
Standort
halbschattig windgeschützt, nahrhafte Erde, Kübelpflanze nicht austrocknen lassen
Blütezeit
Juni, Juli, August
Blüte
unauffällige kleine grünliche Sternblüten in den Blattachseln
Fruchtreife
August, September
Frucht
kleine dunkelgrüne Beeren mit heller Zeichnung
Vermehrung
durch Teilung der Rhizome oder Aussaat im Frühjahr
Frosthärte
soll bis -18°C frosthart sein, zieht im Herbst ein und kann dann frostfrei und dunkel stehen, bis der neue Austrieb sichtbar wird
Tierische Besucher
im Freiland überwinterte Pflanzen werden leicht Opfer der ersten Schnecken
Pflege
Pflanze treibt schon ab Mitte Januar neu aus, kann dann geteilt werden, was geschehen sollte ehe sie richtig anfängt zu wachsen, hell und warm stellen bis sie nach draußen kann
Verwendbare Teile
Blätter frisch oder getrocknet, wirkt kreislaufregulierend, kräftigt das Immunsystem, Tee oder Extrakt bei Magengeschwüren, Bronchitis oder Diabetes, zur allgemeinen Stärkung täglich ein Blatt knabbern, als würzende Zutat in Salaten
Inhaltsstoffe
viele verschiedene Saponine, Glycosid Ginsenosid Rh2, Aminosäuren, Vitamine, Mineralien
Status
anwesend
Literatur
- Kräuter S.132, Burkhard Bohne (2010)
- kraut&rüben 8/2007 S.34, 11/2008 S.15, 3/2018 S.68
Geschichte und Geschichten
In den bergigen Regionen Südchinas wird der Jiaogulan bereits seit Jahrhunderten verwendet, er gilt dort als Kraut der Unsterblichkeit. Erst in jüngerer Zeit ist diesen Gerüchten auf den Grund gegangen worden und dabei stellte sich heraus, dass das zarte Kraut viele Stoffe enthält, die dem Ginseng sehr ähnlich sind. Das erklärt seine positive Wirkung auf alle möglichen körperlichen Gebrechen. Jeden Tag ein Blatt zu knabbern soll das Allgemeinbefinden deutlich verbessern. Wie dem auch sei, der Pflanze beim Wachsen zuzusehen ist schon beeindruckend genug. Bereits im Januar schiebt sie erste Triebe aus der Erde, braucht dann genügend Licht und Feuchtigkeit. Handelt es sich um ein älteres Exemplar ist jetzt der richtige Zeitpunkt, die Wurzeln zu teilen. Später ist es nahezu unmöglich, das Gewirr von dünnen Ranken auseinander zu kriegen, dann hilft nur ein radikaler Rückschnitt. Der würde die Pflanze nicht stören, innerhalb kurzer Zeit ist sie wieder so groß wie vorher, wächst den ganzen Sommer hindurch ohne Unterbrechung. In den Blattachseln erscheinen die unauffälligen kleinen Sternblüten, auf die erst dunkelgrüne dann fast schwarze Beeren folgen. Erst im Spätherbst stellt der Jiaogulan auf Grund der kürzeren Tage sein Wachstum ein. Den Winter verbringt er lieber unter der Erde. Ein ausgepflanztes Exemplar hat die letzten (zugegeben milden) Winter gut überstanden. Leider hat es sich mit seinem frühen Austrieb zum begehrten Futter der ersten Schneckeninvasion gemacht und denen wahrscheinlich zu ewigem Leben verholfen...