Knollenplatterbse (Lathyrus tuberosus)
Weitere Namen
Erdnuss-Platterbse
Botanischer Name
»Lathyrus« gr. láthyros - Saatplatterbse, »tuberosus« lat. höckerig, beulig (unregelmäßig geformte Wurzelknollen)
Englischer Name
Tuberous Sweetpea
Familie
Schmetterlingsblütler, Fabaceae
Verbreitung
Europa, Westasien
Wuchs
ausdauernd, mehrere Zentimeter lange Wurzelknollen bildend, die Knollen ragen häufig ein Stück aus der Erde, Austrieb Mitte März, dünne weiche Triebe bis ca 120cm hoch, Blätter hellgrün, gefiedert, Endfieder in mehrere Ranken aufgespalten
Standort
sonnig bis halbschattig, sandig-lehmiger, kalkhaltiger Boden, Rankhilfe nötig
Blütezeit
Juni, Juli, August
Blüte
traubiger Blütenstand mit bis zu 8 kräftig rosa Schmetterlingsblüten, duftend
Fruchtreife
August, September, Oktober
Frucht
Schote mit rundlichen dunklen Samen, bei Reife nicht öffnend
Vermehrung
durch Aussaat, vegetative Vermehrung durch Wurzelknollen
Frosthärte
oberirdisch absterbend, Wurzelknollen frosthart
Tierische Besucher
Bestäubung durch Hummeln
Pflege
Rankhilfe bereitstellen
Verwendbare Teile
Knollen wurden gekocht oder gebraten als Gemüse verwendet, aus den Blüten wurde Parfüm hergestellt
Inhaltsstoffe
in den Knollen 12% Protein, 20% Stärke, 5%Zucker,
Status
anwesend
Literatur
Geschichte und Geschichten
Im Sommer fällt die Knollenplatterbse an ihrem Naturstandort schon von weitem durch ihre intensiv rosa Blüten auf, die auf halber Höhe an Zäunen und Böschungen leuchten. Ohne Blüten verliert sich das Grün in der Umgebung. Die Pflanze bildet mehrere Zentimeter lange Speicherknollen mit dunkelbrauner Haut, aus denen im zeitigen Frühjahr die weichen hellgrünen Triebe wachsen. Die Blätter sind gefiedert und die Endfieder ist zu einer bis zu dreiteiligen Ranke umgebildet. Mit diesen Ranken hält die Platterbse sich fest, wenn sie sich auf den Weg nach oben macht. Viel höher als einen Meter wird sie nicht, bildet aber im Laufe des Sommers ein dichtes Gewirr aus Trieben, die sich gegenseitig mit ihren Ranken festigen. Im Frühsommer erscheinen die ersten traubigen Blütenstände mit bis zu acht Einzelblüten. Sie werden hauptsächlich von Hummeln bestäubt, die in der Lage sind, die Blütenblätter auseinander zu drücken. Die nach der Befruchtung entstehenden Hülsen enthalten meist drei bis fünf rundliche Samen. Sie öffnen sich normalerweise nicht von alleine. Knollenplatterbsen wurden früher als Nahrungspflanzen angebaut, wobei nicht die giftigen Samen sondern die Knollen im Herbst geerntet und gekocht oder geröstet als Gemüse verzehrt wurden. Auch dienten die Knollen als Schweinefutter. Im 16.Jahrhundert wurde aus den Blüten Parfüm gewonnen