Erdmandel (Cyperus esculentus)
Weitere Namen
Tigernuss
Botanischer Name
»Cyperus« von gr. kypeiron -eine Wasser- oder Wiesenpflanze mit aromatischer Wurzel, »esculentus« lat. essbar, Speise-
Englischer Name
Earth Almond, Earth Nut
Familie
Zyperngrasgewächse, Cyperaceae
Verbreitung
Wuchs
horstig wachsendes kräftig hellgrünes Gras, Ausläufer bildend, Wurzelknollen bildend
Standort
sonnig, nahrhafter feuchter Gartenboden
Blütezeit
Juli, August, September, kommt hier so gut wie nie zur Blüte
Blüte
an 10cm langen Ähren von vielen Hochblättern umgebene weiße Blüten
Fruchtreife
Frucht
Vermehrung
durch Wurzelknollen oder Wurzelrisslinge
Frosthärte
nicht frosthart, einjährige Kultur, erfriert oberirdisch beim ersten Frost, Knollen überleben in Tiefen ab 15cm milde Winter
Pflege
Ende Mai Knollen in die Erde bringen, Ernte nach den ersten Nachtfrösten
Verwendbare Teile
nach Mandeln schmeckende Wurzelknollen, frisch zum Knabbern, getrocknet und gemahlen als Mandelersatz geignet für Nussallergiker
Inhaltsstoffe
25% Fett, 30% Stärke, 7% Eiweiß, ungesättigte Fettsäuren, Linolsäure, Vitamin H, Rutin, Mineralien
Status
anwesend
Literatur
- Alte Gemüsesorten S.63, Elke Achtner-Theiss, Sabine Kumm (2015)
- kraut&rüben 12/2001
Geschichte und Geschichten
Erdmandeln werden in Südeuropa und Nordafrika angebaut, die Knollen dienen als Nahrungsmittel. Als Knabberei sind sie auf jedem Markt zu haben. In einigen milden Regionen Deutschlands sind sie eingeschleppt worden und mittlerweile als Unkraut verschrien, da sie sich über Wurzelausläufer großflächig ausbreiten. Das funktioniert allerdings wirklich nur in Regionen die fast gar keinen Frost abbekommen. Normalerweise stirbt die Pflanze oberirdisch in der ersten Frostnacht ab. Danach können die Knollen geerntet werden, was eine etwas mühsame Angelegenheit ist, da sie sich zwischen den Wurzeln verbergen und kaum zu sehen sind. Eine weitere Herausforderung stellt die anschließende Reinigung dar. Am besten funktioniert das in einer Schüssel voll Wasser, in der die Knollen mit den Händen aneinander gerieben werden bis sich Erde und Wurzelreste abgelöst haben. Einige besonders schöne Knollen sollten für das kommende Jahr aufbewahrt werden, der Rest wird entweder einfach aufgegessen oder vermahlen als Nussersatz verbacken. Geschmacklich ist das eine gute Alternative für Menschen mit einer Nussallergie.
Erdmandeln können im Beet oder auch im Blumentopf gezogen werden, sollten aber erst gegen Ende Mai in die Erde kommen, da sie dann wesentlich schneller wachsen als bei früherer Kultur und die Ausfälle geringer sind. Die mit dem Zyperngras verwandte Pflanze ist ein Kind wärmerer Gegenden und dem muss Rechnung getragen werden. Nach zwei Wochen zeigen sich erste Triebspitzen und bald bilden die kräftig hellgrünen Blätter einen dichten Bestand. Im Laufe des Sommers beginnen sie sich über Wurzelsprosse auszubreiten, was aber nicht bedrohlich wird. Zur Blüte kommt die Erdmandel in unseren Breiten normalerweise nicht, die Sommer sind zu kurz.