Basilikum (Ocimum basilicum)
Weitere Namen
Königskraut
Botanischer Name
»Ocimum« möglicherweise von gr. okinon - ein Futterkraut, indogermanische Wurzeln ak- und ok- scharf (wegen des intensiven Aromas von Basilikum), »basilicum« nicht eindeutig geklärt, älteste Belege stellen es zu gr. basiliskos - Basilisk, ein Reptil (Basilikum als Heilmittel gegen das Gift des Tieres), Deutung als Königliches Heilmittel lat. basilicum erg. remedium scheint eher unwahrscheinlich, da das Kraut in der Antike noch nicht bekannt war
Englischer Name
Basil
Familie
Lippenblütler, Lamiaceae
Verbreitung
die Heimat ist nicht genau bekannt, wird in den Subtropen vermutet
Wuchs
je nach Art kurzlebig oder ausdauernd, kleine Sorten um 20cm hoch, große bis 1,5m, buschig bis sparrig, Blätter kräftig grün breit lanzettlich
Standort
sonnig und warm, nahrhafter Boden, Topfkultur sinnvoll, braucht viel Wasser
Blütezeit
je nach Sorte ab Juni, ausdauernde Sorten blühen selten oder gar nicht
Blüte
weiße oder rosa farbene Lippenblüten in Quirlen rund um den Stängel wachsend
Fruchtreife
ab Juli
Frucht
dunkle eiförmige Samen, die sich nur schwer aus dem Blütenkelch lösen
Vermehrung
durch Aussaat im Frühjahr, ausdauernde nicht blühende Sorten nur über Stecklinge
Frosthärte
Basilikum ist grundsätzlich nicht frosthart und muss im Haus überwintert werden
Tierische Besucher
Bestäubung durch Bienen und Schmetterlinge, häufig Läusebefall
Pflege
Basilikum benötigt zum raschen Wachstum ausreichend Nährstoffe und wegen der weichen Blätter viel Wasser, ausdauernde Sorten können im Winter an einem hellen Fenster im Haus stehen, zur Ernte immer ganze Triebe oberhalb eines Blattknotens abschneiden, damit die Pflanze kräftig nachtreibt, blühenden Sorten die Knospen ausbrechen wenn sie weiter beerntet werden sollen, zur Saatgutgewinnung die kräftigsten Blütenstiele stehen lassen
Verwendbare Teile
Blätter und Blüten als Gewürz, möglichst nur frisch, da das Aroma beim Trocknen verloren geht, Einlegen in Essig oder Öl ist möglich
Inhaltsstoffe
Linalool (lakritzartig), Methychavicol (süßlich anis- oder fenchelartig), Eugenol (Nelke), Methyleugenol (warm würzig), je nach Sorte Citral (zitronig), Campher, Thymol (thymianartig), Methylcinnamat (zimtig), Gerbstoffe, Flavonoide, Vitamine, Mineralstoffe
Status
anwesend, verschiedene Sorten während des Sommers als Jungpflanzen vorhanden
Literatur
- Basilikum, Petra Ilg (2000)
- Das Kräuterkulinarium S.84, Maiga Werner (2014)
- Die Weisheit der Natur S.32, Werner Telesko (2001)
- Klassische Kräuter und Heilpflanzen S.56, Giola Romagnoli, Stefania Vasetti (1996)
- Zeit im Garten S.72, Jürgen Dahl (1991)
Geschichte und Geschichten
Kaum ein Duft kommt uns so typisch mediterran vor, wie der vom Genoveser Basilikum. Ursprünglich war das Basilikum in den Subtropen beheimatet, wurde dort schon lange wegen seines Aromas und seiner Heilkraft verwendet. In der Antike war es im Mittelmeerraum noch gar nicht bekannt, hat sich aber sehr schnell durchgesetzt und einen dominanten Platz in der Küche eingenommen. Völlig zu Recht. Viel zu wenig bekannt ist aber bis heute die erstaunliche Vielfalt der Basilikumaromen. Das geht von zimtig über pfeffrig bis zitronig, für nahezu jedes Gericht ist ein Basilikum gewachsen. Um in den Genuss des intensiven Duft- und Geschmackserlebnisses zu kommen braucht Basilikum eigentlich mehr Sonne und Wärme als unser Klima ihm bieten kann. Als Kind der Tropen ist ihm Kälte ein Gräuel, schon Temperaturen unter 20°C sind grenzwertig. Trotzdem kann die Pflanze im Sommer in unseren Gärten stehen, entweder ausgepflanzt an einer warmen geschützten Stelle oder im Topf. Die Topfkultur hat den Vorteil, dass sie im Haus weitergehen kann, wenn der Sommer sich verabschiedet. Dann ist aber auch drin ein Platz nötig, der so viel Wärme und vor allem Licht bietet wie möglich. Ein nach Süden ausgerichtetes Dachflächenfenster kommt den Ansprüchen am nächsten, es darf nur nicht zu lufttrocken sein, sonst stellen sich schnell Spinnmilben und andere Plagegeister ein. Neben den bei uns als einjährig gezogenen Basilikumarten existieren etliche, die sich mehrjährig halten lassen. Einige davon bleiben mit 25cm Höhe recht überschaubar, andere wachsen zu kleinen Sträuchern heran. Die kleinen Sorten (zB Kubanisches, Griechisches oder Russisches Strauchbasilikum) bilden nur sehr selten Blüten aus, stecken ihre ganze Kraft in die Blätter und können entsprechend häufig beerntet werden. Das ist auch in den Wintermonaten möglich, der Geschmack ist deutlich zarter als im Sommer. Hat der kleine Busch die finstersten Zeiten überstanden, so kann er vorsichtig zurück geschnitten werden. Ist er zu unansehnlich geworden, so lässt er sich leicht über Stecklinge erneuern. Dazu werden etwa 5 - 8 cm lange Triebe unterhalb eines Blattknotens abgeschnitten und alle Blätter bis auf die oberen entfernt. Die Triebe in sterile Erde stecken, mit einer Plastikhaube vor zu viel Verdunstung schützen und an einen nicht zu sonnigen warmen Ort stellen, dann beginnt das neue Pflänzchen nach spätestens zwei Wochen zu wachsen. Bis zum Sommer ist eine kräftige Pflanze daraus geworden. Die einjährigen Arten werden in jedem Frühjahr neu aus Samen gezogen. Das ist nicht weiter schwierig, da das Saatgut sehr keimfreudig ist. Zu beachten ist nur, dass es sich um Lichtkeimer handelt, die nur etwas in die Erde gedrückt, nicht aber abgedeckt werden. Schon nach ein paar Stunden ist zu sehen, dass die Samen aufquellen. Nach zwei bis drei Tagen ist die Wurzel und wenig später der Keimling sichtbar.
Kulinarisches
Basilikum - Aufstrich
- 200g Frischkäse
- 2El Creme Fraiche
- viel Basilikum, fein gehackt
- Salz und Pfeffer nach Geschmack, eventuell etwas Knoblauch
- Alle Zutaten gut miteinander vermischen, in einer gut schließenden Dose im Kühlschrank aufbewahren, gut geeignet als Brotaufstrich oder Dip