Felsenteller (Ramonda myconi)
Weitere Namen
Ramondie, Pyrennäen-Felsenteller
Botanischer Name
»Ramonda« nach Ramond de Carbonnieres (1753-1827), französischer Geologe und Botaniker, »myconi« übernommen von Verbascum myconi wegen der filzigen Blätter
Englischer Name
Ramonda, Pyrenean Violet
Familie
Gesneriengewächse, Gesneriaceae
Verbreitung
Balkan, Pyrennäen
Wuchs
ausdauernd, flach aufliegende Rosette schwach behaarte runzelige Blätter, kann komplett austrocknen ohne abzusterben, Blütenstand bis 20cm hoch
Standort
halbschattig, in senkrechten Felsspalten mit halbwegs nahrhafter Erde
Blütezeit
Mai, Juni, Juli
Blüte
traubiger Blütenstand, hell bis dunkel violette meist fünfzählige Blüten mit gelber Mitte
Fruchtreife
September
Frucht
elliptische Kapsel
Vermehrung
durch Selbstaussaat
Frosthärte
grün überwinternd
Tierische Besucher
Pflege
kaum Pflege nötig, aufpassen, dass sie nicht überwuchert wird
Verwendbare Teile
Zierpflanze
Inhaltsstoffe
Myconosid, Polyphenolglycosid, Disaccharid Sucrose
Status
anwesend
Literatur
- Brockengarten im Harz S.53, Friedrich Ebel u.a. (1999)
- Stauden im Garten S.134, Martin Stangl
- kraut&rüben 3/2018 S.59
Geschichte und Geschichten
Der Felsenteller gehört zu einer Gruppe von Pflanzen, die als Relikte einer sehr alten Flora betrachtet werden und zu wärmeren Zeiten im eurasischen Raum weiter verbreitet waren. Die Rosetten bildende Pflanze reagiert empfindlich auf Staunässe, wächst am Naturstandort bevorzugt in senkrechten Felsspalten, aus denen Regenwasser zügig ablaufen kann. Die runzeligen Blätter sind von kurzen borstigen Haaren überzogen und tolerieren auch längere Trockenperioden. Studien an Naturstandorten haben ergeben, dass nur wenige Jungpflanzen die ersten Jahre überstehen, Exemplare, die das geschafft haben aber sehr alt werden können.