Zimbelkraut "albiflora" (Cymbalaria pallida)
Weitere Namen
Bleiches Zimbelkraut
Botanischer Name
»Cymbalaria« von lat. cymbalum - Zimbel, »pallida« von lat. pallidus - blass
Englischer Name
Italian Toadflex
Familie
Rachenblütler, Scrophulariaceae
Verbreitung
Gebirgsregionen Zentral-Italiens
Wuchs
in Mauerritzen wurzelnd,flach kriechend mit langen weichen Ausläufern, Blätter rundlich gelappt
Standort
sonnig bis halbschattig, sehr genügsam, mag den Kalk aus den Mauerfugen, am Naturstandort auf felsigem offenem Untergrund
Blütezeit
(April), Mai, Juni, Juli, August, September
Blüte
kleine weiße Blüten, Unterlippenwülste mit gelbem Fleck
Fruchtreife
August, September, Oktober
Frucht
kugelige Porenkapsel, die von der Mutterpflanze ins Dunkle (Mauerritzen) geschoben wird
Vermehrung
durch Selbstaussaat
Frosthärte
grün überwinternd, bei strengem Kahlfrost zurückfrierend, Winterschutz sinnvoll
Tierische Besucher
Pflege
kaum Pflege nötig,
Verwendbare Teile
Inhaltsstoffe
Peganin
Status
anwesend
Literatur
Geschichte und Geschichten
Im Wuchs unterscheiden sich die beiden Zimbelkräuter kaum. Die kleinen kräftig grünen gekerbten Blätter wachsen an langen kriechenden Trieben, die sich an den Knoten bewurzeln, sobald auch nur ein wenig Erde zur Verfügung steht. Mauerritzen oder Felsen sind ein bevorzugter Lebensraum, da dort kaum Konkurrenz zu befürchten ist. Da die Pflanze sich nur wenige Zentimeter über den Boden erhebt, wird sie auf offenem Gelände sofort von höheren Gewächsen überwuchert. Die kleinen weißen Blüten mit dem gelben Fleck auf der Unterlippe erinnern an Löwenmäulchen, sie leuchten an schattigen Standorten aus dem Grün heraus. Im Laufe des Sommers kann das Zimbelkraut größere Bereiche erobern, im Herbst bleibt nur ein kleinerer Rest übrig, der grün über den Winter geht. Die fürsorgliche Pflanze hat aber vorgesorgt und die reifen Samenkapseln an ihren Stängeln ins Dunkle geschoben, so dass die Samen im nächsten Frühjahr eine gute Startposition haben und das zunehmende Tageslicht sofort nutzen können.
In England wurde die Pflanze in den 1880er Jahren in Kultur genommen. Das Klima auf der Insel gefiel ihr offenbar so gut, dass sie in den 1920er Jahren an ersten Wildstandorten gefunden wurde und inzwischen eingebürgert ist.