Fieberklee (Menyanthes trifoliata)
Weitere Namen
Bitterklee, Sumpfklee, Wasserklee, Magerklee
Botanischer Name
»Menyanthes« erster Namensteil ungeklärt »anthes« gr. blühend, »trifoliata« dreiblättrig
Englischer Name
Common Bog Bean
Familie
Bitterkleegewächse, Menyanthaceae
Verbreitung
Europa, gemäßigtes Asien, Nordamerika
Wuchs
ausdauernd, fingerdicke Rhizome, kriechender Wuchs mit langen kahlen luftgefüllten Trieben, Blätter dreigeteilt derb, Blütenstand aufrecht bis 30cm hoch
Standort
sonnig bis halbschattig, Ufer und Flachwasserzonen
Blütezeit
(April), Mai, Juni
Blüte
traubiger Blütenstand, Knospen rosa überlaufen, fünfzählige weiße Sternblüten, Blütenblätter zart behaart, duftend
Fruchtreife
September
Frucht
zweiteilige Kapselfrucht, schwimmfähige, eiförmige glatte braune Samen
Vermehrung
durch Teilung der Rhizome, Samen verbreiten sich am natürlichen Standort schwimmend
Frosthärte
teilweise absterbend, Wurzel frosthart
Tierische Besucher
Bestäubung durch Hummeln und Bienen
Pflege
eventuell Ausbreitungsdrang begrenzen
Verwendbare Teile
Blätter frisch oder getrocknet, Tee wirkt speichel- und magensaftanregend, verdauungsfördernd, appetitanregend, schweißtreibend, Pflanze ist schwach giftig, nicht zu hoch dosieren, namengebene fiebersenkende Eigenschaften konnten nicht nachgewiesen werden, die jungen Blätter wurden im April/Mai zur Bierherstellung genutzt, die Wurzel im Winterhalbjahr getrocknet als Zusatz zum Mehl
Inhaltsstoffe
Bitterstoffglycoside, Gerbstoffe (bis zu 7%), Cumarine, Alkaloide (Gentianin), Loganin, Flavonoide, Eisen ,Kalium, Vitamin C
Status
anwesend
Literatur
- Das neue BLV Buch der Kräuter S.85, Richard Mabey (Hrsg.) (1989)
- Die Kräuter in meinem Garten, Siegrid Hirsch, Felix Grünberger (2008)
- Dumonts große Kräuter-Enzyklopädie S.312, Deni Bown (1996)
- Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen S.552, Fleischhauer, Guthmann, Spiegelberger (2013)
- Giftpflanzen Pflanzengifte, Roth, Daunderer, Kormann (1994)
- Großes Kräuter- und Gewürzbuch S.73, Heinz Görz (1987)
- Kölbls Kräuterfibel S.76, Konrad Kölbl (1993)
- Kräuter, Burkhard Bohne (2010)
- kraut&rüben 5/1996
Geschichte und Geschichten
Sümpfe und Flachwasserzonen am Gewässerrand sind die Heimat des Fieberklees. In den dauerfeuchten Boden senkt er seine Wurzeln. Die Triebe können recht lang werden, stehen nur selten aufrecht, meist liegen sie auf der Wasseroberfläche auf. Die Stängel sind hohl und mit Luft gefüllt, gehen also nicht unter. An günstigen Standorten kann ein regelrechtes Geflecht aus Pflanzen entstehen, das noch dichter wirkt, wenn die kleeartig dreigeteilten Blätter überall aufragen. An den Enden der Triebe bilden sich die Blüten. Im Knospenstadium sind sie rosa, stehen zu mehreren zusammen. Die geöffneten Blüten sind rein weiß. Die Kronblätter sind zugespitzt und biegen sich nach hinten um. Die ganze Blüte ist von einem weißen fusseligen Pelz überzogen und sollte unbedingt aus der Nähe betrachtet werden. Die Samen des Fieberklees sind in ein schwimmfähiges Gewebe eingelagert und werden mit der Strömung des Wassers verbreitet.
Die in der auch als Bitterklee bekannten Pflanze enthaltenen Bitterstoffe werden in der Naturheilkunde bei Magenbeschwerden und zur Anregung des Speichelflusses verwendet.