Blutstorchschnabel (Geranium sanguineum)
Weitere Namen
Blutroter Storchschnabel, Blutröschen, Hühnerwurz
Botanischer Name
»Geranium« lat. geranion - Storchschnabel, »sanguineum« lat. sanguineus - blutrot
Englischer Name
Bloody Cranesbill
Familie
Storchschnabelgewächse, Geraniaceae
Verbreitung
Europa, Kaukasus
Wuchs
ausdauernd, flach verlaufendes relativ dickes Rhizom, Wurzel innen rot, flach ausgebreitet etwa 20cm hoch, Blattspreite in fünf bis sieben Abschnitte bis zum Blattgrund geteilt, Stängel und Blätter weich behaart, Blütenstände bis 25cm hoch
Standort
sonnig bis halbschattig, kalkreicher, eher trockener Boden
Blütezeit
(Mai), Juni, Juli, August
Blüte
in Trugdolden stehende Schalenblüten meist karminrot, Zuchtformen in rosa, weiß, lila, Blüten stehen aufrecht, neigen sich zur Samenreife nach unten
Fruchtreife
August, September
Frucht
aufrecht stehender Storchschnabel, theoretisch fünf, praktisch meist drei bis vier Samenkammern mit kugeligen Samen
Vermehrung
durch Teilung größerer Pflanzen, Aussaat
Frosthärte
weitgehend grün überwinternd
Tierische Besucher
Bestäubung hauptsächlich durch Schwebfliegen, Käfer, Bienen und Hummeln
Pflege
kaum Pflege nötig
Verwendbare Teile
blühendes Kraut im Sommer, Wurzel im Herbst, innerlich wirksam bei Durchfall mit Blutungen, äußerlich bei schlecht heilenden Wunden
Inhaltsstoffe
Gerbstoffe, Flavonoide, Bitterstoffe
Status
anwesend
Literatur
- Kräuter, Burkhard Bohne (2010)
- Wildblumen im Hausgarten S.114, John Stevens (1987)
Geschichte und Geschichten
Der Blutstorchschnabel gehört zu den flach am Boden wachsenden, Kissen bildenden Vertretern seiner Art. Auffällig sind die tief geschlitzten Blätter, deren fast runder Aufbau dadurch fast verloren geht. Unter der Erde befindet sich ein Rhizom aus dünneren Wurzeln, die von dickeren gehalten werden. Diese dickeren, flach verlaufenden Wurzelteile sind innen rot gefärbt, was der Pflanze ihren Namen gab. Die fünfzähligen Schalenblüten leuchten in kräftigem Magenta. Erste Knospen öffnen sich schon Ende Mai, die Hauptblütezeit liegt im Juni, aber auch später tauchen noch einzelne Blüten auf. Wie viele andere Storchschnabelarten auch, legt der Blutstorchschnabel nicht unbedingt Wert auf einen vollsonnigen Standort, lieber ist ihm ein leicht beschattetes Beet mit einer gewissen Bodenfeuchte. Dort breitet er sich im Laufe der Zeit aus und ist mit seiner wintergrünen Belaubung ein guter Bodendecker. Aus den Blüten entstehen die für die Familie typischen Samenstände, die wie aufrecht stehende spitze Schnäbel aussehen. Im Blütenkelch befinden sich die vier Samenkammern, aus denen die rundlichen Samen herausgeschleudert werden, sobald sie ausgereift sind.