Sprossende Felsennelke (Petrorhagia prolifera)
Weitere Namen
Kopfnelke, Sprossendes Nelkenköpfchen
Botanischer Name
»Petrorhagia« von gr. petros - Fels, Stein und gr. rhagas - Ritze, Spalt, »prolifera« lat. brutbildend, sprossend, Erstbeschreibung 1753 als Dianthus prolifer durch Carl von Linné (1708-1778) schwedischer Naturforscher, Umbenennung in Petrorhagia prolifera 1964 durch Peter William Ball (1932-) und Vernon Hilton Heywood (1927-) beide britische Botaniker
Englischer Name
Childing Pink, Proliferous Pink
Familie
Nelkengewächse, Caryophyllaceae
Verbreitung
Europa, Nordafrika, Westasien, Kaukasus
Wuchs
einjährig, schmaler Wuchs, Blätter schmal lanzettlich graugrün, Blütenstand bis 25cm hoch, nach der Samenreife absterbend, unstete Pflanze, die mal hier, mal dort auftaucht
Standort
sonnig, eher nährstoffarme lehmige Böden
Blütezeit
Juni, Juli, August
Blüte
kleine, fünfzählige rosa Blüte, die aussieht als wäre sie in der Knospe stecken geblieben, mehrere Knospen bilden ein eng gepacktes endständiges Büschel auf dünnem Halm
Fruchtreife
September, Oktober
Frucht
offene Kapsel
Vermehrung
durch Selbstaussaat
Frosthärte
im Herbst keimende Pflanzen bilden wintergrüne grasartige Rosetten,
Tierische Besucher
Bestäubung durch Tagfalter
Pflege
keine Pflege nötig
Verwendbare Teile
Blüten als Bestandteil von Kräuterteemischungen, als Dekoration
Inhaltsstoffe
Status
im Sommer meist anwesend
Literatur
- Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen S.562, Fleischhauer, Guthmann, Spiegelberger (2013)
Geschichte und Geschichten
Diese einjährige Nelke ist sehr unauffällig, da ihre kleinen rosa Blüten mehr oder weniger im Kelch stecken bleiben. Auf einem einzelnen dünnen Halm mit graugrünen grasartigen Blättern entwickelt sich die Knospe. Offene lehmige Sandflächen sind der bevorzugte Lebensraum, dichter Bewuchs lässt die Pflanze bald wieder verschwinden. Mittlerweile steht die Felsennelke auf der Liste der gefährdeten Arten, da sie so zart ist macht sie als schützenswertes Geschöpf nicht viel her. Im Garten lässt sie sich leicht ansiedeln, ist allerdings nicht auf einen Standort festzulegen. Sie verschwindet, manchmal auch für zwei oder drei Jahre, um dann irgendwo wieder aufzutauchen.