Gemeiner Hohlzahn (Galeopsis tetrahit)

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Weitere Namen

Gemeiner Hohlzahn, Sämling (13.4.)
Gemeiner Hohlzahn, Blüte (25.7.)
Gemeiner Hohlzahn, Samenstand (15.8.)
Gemeiner Hohlzahn, Samen

Stechender Hohlzahn, Dorn-Hohlzahn, Hanfnessel

Botanischer Name

»Galeopsis« gr. eine Sippe, deren Blätter der Brennnessel ähneln, »tetrahit« unklare Herkunft, möglicherweise von gr. tetrachistos - viergeteilt

Englischer Name

Common Hempnettel

Familie

Lippenblütler, Lamiaceae

Verbreitung

Europa

Wuchs

einjährig, Keimung Anfang bis Mitte März, weiche behaarte gezähnte, leicht runzelige Blätter, straff aufrecht wachsend, vierkantiger Stängel an den Blattknoten deutlich verdickt, verzweigt bis 80cm hoch, Blüten achselständig, Samenstände stechend borstig, nach der Samenreife absterbend

Standort

sonnig bis halbschattig, mäßig nährstoffreiche Böden

Blütezeit

(Juni), Juli, (August)

Blüte

Scheinquirle in den Blattachseln, blass rosa Lippenblüten mit tiefem Schlund, Kelchblätter verwachsen, mit spitz zulaufenden Zähnen

Fruchtreife

August, September

Frucht

im Abtrocknen offene hellbraune Klausen mit je vier Samen, der gezähnte Rand ist abgetrocknet hart und stechend

Vermehrung

durch Selbstaussaat

Frosthärte

Samen frosthart

Tierische Besucher

Bestäubung durch Hummeln und Bienen, Weiden- und Sumpfmeise sammeln die Klausen als Futtervorrat

Pflege

ausreißen wo sie zu dicht stehen

Verwendbare Teile

Kraut und Blüten als Tee bei Hautkrankheiten, Husten und Heiserkeit, adstringierend, krampflösend, schleimlösend, junge Blätter als Salatzutat, für Gemüsefüllungen, in Kräuterquark oder Pesto

Inhaltsstoffe

ätherische Öle, Saponine, Harze, Kieselsäure, Iridoide, Gerbstoffe, Flavonoide

Status

im Sommer anwesend

Literatur

  • Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen S.212, S.G.Fleischhauer, J.Guthmann, R.Spiegelberger (2013)
  • Essbare Samen S.89, Anke Höller, Doris Grappendorf (2019)
  • ...und grün des Lebens goldner Baum S.328, Ursula Hofmann, Michael Schwerdtfeger (1998)

Geschichte und Geschichten

Der Gemeine Hohlzahn gehört zu den Gewächsen, die irgendwo auftauchen, ohne wirklich wahrgenommen zu werden. Irgendwann im zeitigen Frühjahr erscheinen nach runden Keimblättern nesselartige Laubblätter, zunächst noch klein und unauffällig. Die Pflanze bildet keine Rosette, wächst nach dem dritten oder vierten gegenständigen Blattpaar gleich in die Höhe. Der vierkantige Stängel verzweigt sich, bildet unterhalb der Blattknoten deutliche Verdickungen. Zunächst an der Spitze, dann auch in den Blattachseln erscheinen die in Scheinquirlen angeordneten rosa Blüten, die sich aus den röhrig verwachsenen Kelchblättern hervor schieben. Die Kelchblätter sind am Rand mit spitzen Zähnen versehen, die zunächst noch weich sind, mit der Samenreife aber abtrocknen, was sich beim Anfassen unangenehm bemerkbar macht. Die Samen sitzen jeweils zu viert in den offenen Klausen, werden vom Wind oder von vorbei laufenden Tieren heraus geschüttelt. Der Hohlzahn braucht offenen Boden für seine Entwicklung, er ist ein Kulturfolger, der sich den Ackerbau des Menschen zu Nutze gemacht hat.