Echter Eibisch (Althaea officinalis)
Weitere Namen
Samtpappel, Schleimwurzel, Hustenkraut, Heilwurzel
Botanischer Name
"Althaea" aus dem griechischen "altheeis" heilkräftig, "althein" heilen, "officinalis" als wirksame Droge in Apotheken erhältlich
Englischer Name
Marsh Mallow
Familie
Malvengewächse, Malvaceae
Verbreitung
Europa, Westasien, Nordamerika
Wuchs
horstig, Blütenstände straff nach oben wachsend, bis 2m hoch, kann recht alt werden
Standort
sonnig bis halbschattig, nährstoffreiche Böden, leicht feucht
Blütezeit
(Juni), Juli, August, (September)
Blüte
trichterförmige Einzelblüten, in Büscheln aus den Blattachseln immer wieder nachtreibend, nach oben hin abblühend
Fruchtreife
September, Oktober
Frucht
ringförmig zusammengesetzte Einzelsamen, bei Reife zerfallend, teilweise über Winter an der Pflanze verbleibend
Vermehrung
Aussaat im Herbst oder Frühjahr, Selbstaussaat
Frosthärte
oberirdisch absterbend, Wurzelstock frosthart
Pflege
Rückschnitt im Spätherbst oder Frühjahr
Verwendbare Teile
Blüten als (Obst-) Salatzutat, Wurzel als Tee (Kaltauszug, zerkleinerte Wurzel eine halbe Stunde in kaltem Wasser einweichen, dann auf Trinktemperatur erwärmen) bei trockenem Reizhusten, geschälte rohe Wurzelstücke waren möglicherweise die ersten Hustenbonbons, entzündungshemmend, beruhigend, geröstete Samen als Zutat zu Müsli
Inhaltsstoffe
Schleimstoffe, Gerbstoffe, Asparagin, Stärke, ätherisches Öl, Pektin, Zucker, Mneralstoffe
Literatur
- Die Kräuter in meinem Garten S.140, Siegrid Hirsch, Felix Grünberger (2008)
- Essbare Wildbeeren und Wildpflanzen S.126, Detlev Henschel (2002)
- Heilkraft aus dem Garten S.77, Wolfgang Hensel (1998)
- Kräuter S.103, Burkhard Bohne (2010)
- Obst, Gemüse und Kräuter Karls des Großen S.241, Karl Josef Strank, Jutta Meurers-Balke (2008)
- kraut&rüben 8/2008
Geschichte und Geschichten
Archäologisch belegt sind für den Echten Eibisch Wuchsorte an Ost- und Nordsee, dort wächst er auch heute noch auf salzhaltigen feuchten Böden. Die sucht er auch im Binnenland, kommt aber mit guter Gartenerde genauso zurecht. Seinen Namen verdankt er einer Verballhornung von "hibiscum", so nannten ihn die Römer. Mit der Pflanze, die wir heute als Hibiskus kennen ist der Eibisch zwar verwandt, beide sind Malvengewächse, und bei näherem Hinsehen haben beide die gleiche Blütenform, damit sind die Ähnlichkeiten aber auch erschöpft. Der volkstümliche Name Samtpappel charakterisiert den Eibisch sehr schön. Seine Blätter fühlen sich weich und samtig an durch einen zarten Haarfilz, der sie silbrig wirken lässt wie das Laub der Pappel, das auch eine ähnliche Form hat.
Die Wurzel des Eibisch könnte geschält und in Stücke geschnitten die erste Art von Hustenbonbon gewesen sein. Noch heute wird die schleimlösende Wirkung genutzt. Wurzel und Blüten sind in Hustentees enthalten.