Tüpfeljohanniskraut (Hypericum perforatum)
Weitere Namen
Hartheu, Johannisblut, Blutkraut, Hexenkraut
Botanischer Name
"Hypericum" vermutlich von gr hypereicon - den Heidekräutern ähnliche Sippe, "perforatum" durchlöchert
Englischer Name
St. John´s Wort
Familie
Johanniskrautgewächse, Hypericaceae
Verbreitung
Europa, Westasien, Nordafrika
Wuchs
kurzlebige Staude, horstiger Wuchs, Blätter klein oval sitzend durchscheinend punktiert (Öldrüsen), Blütenstände straff aufrecht bis 40cm hoch, später umfallend
Standort
sonnig, eher magerer Boden
Blütezeit
Juni, Juli, (August)
Blüte
trugdoldiger Blütenstand, leuchtend gelbe fünfzählige gepunktete (Öldrüsen) Blüten
Fruchtreife
August, September
Frucht
eiförmige Kapsel mit kleinen schwarzen Samen
Vermehrung
durch Teilung älterer Pflanzen, Selbstaussaat
Frosthärte
im Herbst ganz oder teilweise einziehend, frosthart
Pflege
Blütenstände abschneiden, wenn sich die Pflanze nicht aussamen soll
Verwendbare Teile
blühende Triebe frisch oder getrocknet, Tee wirkt stimmungsaufhellend, erhöht die Lichtempfindlichkeit, bei Einnahme im Sommer erhöhte Sonnenbrandgefahr, frische Blüten in Öl ausziehen lassen ergibt Rotöl, wirksam bei Verbrennungen (Sonnenbrand!!!), Hautirritationen, innerlich bei depressiven Verstimmungen während der Wechseljahre
Inhaltsstoffe
Hypericin, Phytosterin, Gerbstoffe, Rutin, Quercitin, Cholin, Flavonoide, roter Farbstoff, ätherische Öle
Literatur
- Berliner Pflanzen S.77, Heiderose Häsler, Iduna Wünschmann (2009)
- Die Kräuter in meinem Garten S.277, Siegrid Hirsch, Felix Grünberger (2008)
- Essbare Wildbeeren und Wildpflanzen S.96, Detlev Henschel (2002)
- Giftpflanzen Pflanzengifte S.415, Roth, Daunderer, Kormann (1994)
- Kräuter S.133, Burkhard Bohne (2010)
- Kräuterzauber S.40, Dido Nitz (2012)
- Sechzig einheimische Wildpflanzen... S.70, Detlev Arens (1991)
- Wildpflanzen für jeden Garten S.143, Reinhard Witt (1994)
- Zauberpflanzen Hexenkräuter S.151, Gertrud Scherf (2002)
- kraut&rüben 6/1996, 1/2000, 6/2005
Geschichte und Geschichten
Beim ersten Säubern der Beete im Frühjahr sind überall im Garten junge Johanniskrautpflanzen zu finden. Durften die Samenstände im vergangenen Sommer an der Pflanze ausreifen, so hat sie reichlich Saatgut ausgebildet, das noch im Herbst keimt und im zeitigen Frühjahr deutlich als Johanniskraut zu erkennen ist. Noch sind die Pflänzchen zart und bestehen aus einzelnen Trieben mit den charakteristischen ovalen Blättchen, die wie punktiert aussehen. Erstaunlich schnell wachsen sie heran, bilden zunächst einen bodennahen Teppich aus Blättern aus dem im Juni steife Stängel emporwachsen, an deren Ende lockere Trugdolden mit leuchtend gelben Blüten stehen.