Bachnelkenwurz (Geum rivale)
Weitere Namen
Sumpfnelkenwurz, Ufernelkenwurz, Bach-Benedikte, Kapuziner
Botanischer Name
"Geum" von gr. geuein - schmecken, "rivale" lat. rivalis - Bach
Englischer Name
Familie
Rosengewächse, Rosaceae
Verbreitung
Europa, Asien, Nordamerika
Wuchs
ausdauernd, horstige Pflanze mit mehrfach geteilten Blättern 15cm hoch, Blütenstand 25-30cm hoch
Standort
sonnig bis halbschattig, feuchte Uferbereiche, nährstoffreicher Boden
Blütezeit
(Mai), Juni, Juli, August, September, Oktober, (November), (Dezember)
Blüte
fünfzählige hängende kleine Glocke, Kelchblätter (bräunlich rosa) deutlich größer als Kronblätter (hellrosa)
Fruchtreife
Juli, August, September, Oktober, November
Frucht
halbkugelförmiger Fruchtstand mit vielen länglichen, Widerhaken tragenden Samen
Vermehrung
Durch Aussaat, Samen bleiben im Fell von vorbei laufenden Tieren hängen
Frosthärte
grün überwinternd, in milden Wintern blühend
Tierische Besucher
Bestäubung durch Hummeln und Bienen
Pflege
Rückschnitt vor dem Neuaustrieb im Frühjahr
Verwendbare Teile
Tee aus Blättern soll hilfreich sein bei Bindehautentzündung, Schlaflosigkeit, Müdigkeit
Inhaltsstoffe
Bitterstoffe, Gerbstoffe, Harze, ätherische Öle
Literatur
- Die Kräuter in meinem Garten, Siegrid Hirsch, Felix Grünberger (2008)
- Hagebutte & Co. S.286, Angelika Lüttig, Juliane Kasten (2003)
Geschichte und Geschichten
Die Bachnelkenwurz ist eine der Pflanzen, deren Blüte unbedingt aus der Nähe betrachtet werden sollte. Erst dann wird ihre Schönheit sichtbar, denn von weitem wirkt das zarte, leicht bräunliche Rosa eher unscheinbar. Die ausdauernde Pflanze blüht fast das ganze Jahr hindurch, in milden Wintern sogar durchgehend. Wie ihr Name schon andeutet, wächst sie bevorzugt in feuchten Ecken, am Teich oder im Sumpf, kommt dort mit Sonne ebenso gut zu Recht wie mit Schatten. Je dunkler der Standort, desto größer und weicher sind die meist dreigeteilten Blätter. Wegen der langen Blütezeit sind Blüten und Samenstände häufig gleichzeitig zu sehen. Während neue Knospen entstehen, reifen die Samen am hochgewölbten Blütenboden zu kugeligen weichen Ansammlungen. Die dazwischen sitzenden Härchen täuschen darüber hinweg, dass die Samen beim Ausreifen versteifen und am Ende mit Widerhaken versehen sind, die an allem hängenbleiben, was vorbeistreift. Das können Tiere genauso sein wie Hosenbeine. Diese Ausbreitungsstrategie ist sehr erfolgreich, können die Samen doch kilometerweit mitgenommen werden. Was nicht weggetragen wird, fällt irgendwann aus und keimt rund um die Mutterpflanze.