Echtes Herzgespann (Leonurus cardiaca)

Aus Pflanzenwiki

Weitere Namen

Echtes Herzgespann, Austrieb (17.4.)

Bärenschweif, Herzgold, Herzheil ,Löwenschwanz

Botanischer Name

Echtes Herzgespann, Blüte (12.6.)

"Leonurus" von gr. Leon - Löwe, "cardiaca" von lat. cardiace - Herzleiden

Englischer Name

Motherwort

Familie

Echtes Herzgespann, Einzelblüten (27.6.)

Lippenblütler, Lamiaceae

Verbreitung

Echtes Herzgespann, Samen (3.8.)

Europa

Wuchs

kurzlebige Staude, horstig straff aufrecht, Blätter handförmig geteilt, gezähnt rau behaart, Blütenstand bis 1,2m hoch, nach der Blüte wird die ganze Pflanze borstig und stechend

Standort

sonnig, mäßig nahrhafter Boden

Blütezeit

Juni, Juli, August, (September)

Blüte

quirlständig kleine blassrosa Lippenblüten, wirken fusselig

Fruchtreife

August, September

Frucht

becherartige Kapsel mit stacheligen Fortsetzen, kleine längliche Samen

Vermehrung

durch Aussaat im Frühjahr, samt sich gerne selbst aus

Frosthärte

oberirdisch weitgehend absterbend, einige Grundblätter bleiben grün, Wurzel frosthart

Pflege

Rückschnitt nach der Blüte verlängert die Lebensdauer der Pflanze

Verwendbare Teile

blühendes Kraut frisch oder getrocknet, bitter schmeckender Tee bei nervösen Herzbeschwerden, Atemnot, Wechseljahresbeschwerden oder Hysterie

Inhaltsstoffe

Gerbstoffe, Bitterstoffe (Leonurin), Alkaloide (Betonicin, Turicin), Flavonoide, Glycoside

Status

anwesend, Jungpflanzen vorhanden

Literatur

  • Die Kräuter in meinem Garten, Siegrid Hirsch, Felix Grünberger (2008)
  • Kräuter, Burkhard Bohne (2010)

Geschichte und Geschichten

Kaum eine Pflanze ist bei Hummeln und allen Arten von Bienen so beliebt, wie das Echte Herzgespann. Die bis anderthalb Meter hohen Blütenstände sind ständig umsummt und obwohl die Blüten für das menschliche Auge nicht unbedingt zu den attraktivsten gehören, enthalten sie so viel Nektar, dass die Pflanze schon um der Insekten Willen im Garten ihren Platz haben sollte. Das Herzgespann gehört zu den kurzlebigen Stauden, ist häufig nach zwei bis drei Jahren wieder verschwunden, um an anderer Stelle wieder aufzutauchen. Die Jungpflanzen lassen sich leicht umsetzen, aber da, wo der Same gekeimt hat werden sie am schönsten. Der Sämling ist schnell zu erkennen, an den runzeligen, gezähnten Blättern. Er wächst bis zum Sommer zu einer ansehnlichen Größe heran und blüht auch schon im ersten Jahr. Die Einzelblüte ist winzig, die blass rosa Farbe nur aus der Nähe wahrzunehmen, aber der Blütenstand wird über einen Meter hoch und und ist übersät mit Blüten, die sich über die ganze Höhe verteilen. Wenn die Samen reifen, verändert die Pflanze ihre Struktur und die bis dahin weichen Blütenkelche werden zu stacheligen Borsten. Das schützt die Samen vor Räubern, aber Vögel wie der Stieglitz stören sich nicht daran. Wenn er mit seinem kräftigen Schnabel in den Samenständen herumstochert, sorgt er gleich für die Verbreitung der Pflanze, indem er viele Samen verstreut. Die weitere Verteilung übernimmt der Wind und schon im Herbst sind überall junge Pflänzchen zu sehen. Die meisten überdauern den Winter und treiben im Frühjahr kräftig aus.