Ackerschachtelhalm (Equisetum arvense): Unterschied zwischen den Versionen

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* Das neue BLV Buch der Kräuter S.57, Richard Mabey (Hrsg.) (1989)
* Das neue BLV Buch der Kräuter S.57, Richard Mabey (Hrsg.) (1989)
* Die Kräuter in meinem Garten S.625, Siegrid Hirsch, Felix Grünberger (2008)
* Die Kräuter in meinem Garten S.625, Siegrid Hirsch, Felix Grünberger (2008)
* Dumonts große Kräuter-Enzyklopädie S.278, Deni Bown (1996)
* Essbare Wildbeeren und Wildpflanzen S.248, Detlev Henschel (2002)
* Essbare Wildbeeren und Wildpflanzen S.248, Detlev Henschel (2002)
* Großes Kräuter- und Gewürzbuch S.295, Heinz Görz (1987)
* Großes Kräuter- und Gewürzbuch S.295, Heinz Görz (1987)

Version vom 6. Februar 2017, 15:32 Uhr

Weitere Namen

Ackerschachtelhalm, Sporenträger (15.4.)

Zinnkraut, Katzenschwanz, Fegekraut, Kammenkraut

Botanischer Name

Ackerschachtelhalm, Austrieb (14.5.)

»Equisetum« von lat. equus - Pferd und lat. saeta, seta - Tiehaar, Borste, »arvense« Acker

Englischer Name

Ackerschachtelhalm, Austrieb (15.5.)

Field Horsetail

Familie

Ackerschachtelhalm, Wuchs (8.9.)

Schachtelhalmgewächse, Equisetaceae

Verbreitung

Europa, Asien, Nordamerika

Wuchs

hellbraune Sporenträger, eiförmig mit Querspalten, an geschuppten Stielen, etwa 40cm hoch, grüne steife ineinander geschachtelt tannenähnliche "Bäumchen" bis60cm hoch, schwarzes Geflecht aus dünnen Wurzeln bis drei Meter Tiefe

Standort

sonnig bis halbschattig, sandiger lehmiger Boden

Blütezeit

April, Mai

Blüte

Sporenträger, feines bei Berührung ausfallendes Pulver, nach Ausreifung absterbend

Fruchtreife

Frucht

Vermehrung

durch Wurzelausläufer

Frosthärte

oberirdisch absterbend, Wurzel frosthart

Tierische Besucher

verschiedene kleine Raupen ernähren sich von den starren Trieben

Pflege

keine Pflege nötig

Verwendbare Teile

weibliche Sporenträger (die hellbraunen unauffälligen Walzen sehr früh im Jahr) als Teigtaschenfüllung oder im Omelett junge Blätter frisch oder getrocknet als Tee für Haut, Haar und Nägel, bei entzündlichen Erkrankungen der Harnwege, bei chronischem Husten und bei Schwellungen in den Beinen, äußerlich bei Frostschäden und Durchblutungsstörungen, als starke Brühe als Vorbeugung gegen Mehltau, bei sonnigem Wetter direkt auf die Pflanzen sprühen, ab Juli ist die Kieselsäure in den ausgewachsenen Pflanzen festgelegt und lässt sich kaum noch heraus lösen

Inhaltsstoffe

Kieselsäure, Gerbstoffe, Kaliumsalze, Flavonoide, Saponine, Magnesium, Natrium

Status

anwesend

Literatur

  • Das neue BLV Buch der Kräuter S.57, Richard Mabey (Hrsg.) (1989)
  • Die Kräuter in meinem Garten S.625, Siegrid Hirsch, Felix Grünberger (2008)
  • Dumonts große Kräuter-Enzyklopädie S.278, Deni Bown (1996)
  • Essbare Wildbeeren und Wildpflanzen S.248, Detlev Henschel (2002)
  • Großes Kräuter- und Gewürzbuch S.295, Heinz Görz (1987)
  • Heilkräuter und Zauberpflanzen... S.115, Wolf-Dieter Storl (1996)
  • Klassische Kräuter und Heilpflanzen S.84, Giola Romagnoli, Stefania Vasetti (1996)
  • Kräuter S.125, Burkhard Bohne (2010)
  • Naturmedizin Heilkräuter S.55, Penelope Ody (2000)
  • Was die Kräuterhexen sagen S.54, Maureen und Bridget Boland (1983)
  • kraut&rüben 10/1994, 4/2008

Geschichte und Geschichten

Immer wieder kommt von Besuchern meines Gartens die Frage, wie denn bloß dem lästigen Schachtelhalm beizukommen wäre, der überall aus dem Boden sprießt. Irritierte Blicke, wenn ich antworte, dass ich im Gegenteil sehr glücklich bin, dieses wunderbare Kraut in meinem Garten zu haben. Sicher, im Grunde ist es ein Anzeiger für verdichteten sandigen Boden, den ja keiner haben will, aber der Ackerschachtelhalm hat so viele gute Eigenschaften, dass er gerne unter meinen Beeten lustwandeln und hier und da zum Vorschein kommen darf. Ausreißen lässt er sich ohnehin nicht, seine Wurzeln, die dünnen schwarzen Schnüren gleichen gehen in Tiefen von bis zu drei Metern und kriechen dort unten herum, bis sie ein geeignetes Plätzchen finden, um in die Höhe zu wachsen. Im Frühjahr erscheinen zunächst die Sporenträger, das Äquivalent zu Blüten, als es solche noch nicht gab. Erst wenn diese hellbraunen unscheinbaren Gewächse "abgeblüht" sind, erscheinen die kleinen Tannenbäumchen, die im Laufe des Sommers durchaus über einen halben Meter hoch werden können. Solange sie wachsen ist die Kieselsäure in ihrem Inneren noch frei verfügbar und lässt sich im Garten nutzbringend einsetzen. Das Kraut eine halbe Stunde in Wasser ausgekocht hinterlässt eine Brühe, die bestens geeignet ist, Pflanzen zu stärken, die anfällig für Mehltau, Rost oder Krautfäule sind. Dazu wird der abgekühlte Sud bei Sonnenschein auf die Pflanzen gegossen oder gesprüht, so dass sie gut benetzt sind. Die Kieselsäure zieht beim Trocknen in das Blatt ein und stärkt die Zellstruktur. Wird diese Maßnahme rechtzeitig angewandt, also bevor sich Symptome zeigen, ist sie sehr erfolgreich.